
Mission Wiederaufstieg
Wiederaufstieg – dieses Wort geisterte schon direkt nach dem verpassten Klassenerhalt in der 3. Liga durch die Schwetzinger Nordstadthalle. Nach der langen Vorbereitung auf die Saison 2023/2024 ist der sportliche Leiter Martin Schmitt hinsichtlich des Leistungsvermögens der Mannschaft positiv gestimmt. „Wir können es schaffen.“ Aber er weiß auch: „Viele unvorhergesehene Faktoren können eine Rolle spielen.“
Mission Wiederaufstieg
Wiederaufstieg – dieses Wort geisterte schon direkt nach dem verpassten Klassenerhalt in der 3. Liga durch die Schwetzinger Nordstadthalle. Nach der langen Vorbereitung auf die Saison 2023/2024 ist der sportliche Leiter Martin Schmitt hinsichtlich des Leistungsvermögens der Mannschaft positiv gestimmt. „Wir können es schaffen.“ Aber er weiß auch: „Viele unvorhergesehene Faktoren können eine Rolle spielen.“
Auch die Spieler haben sich dem Ziel Wiederaufstieg verschrieben, wie die Steckbriefe auf dieser Website zeigen. „Natürlich würden wir es der TGS Pforzheim, die vergangenes Jahr den direkten Wiederaufstieg schaffte, gerne nachmachen“, sagt Cheftrainer Christoph Lahme. Doch er schränkt auch ein: „Bekanntlich ist die kommende BWOL-Saison keine eingleisige Liga, sondern sie endet durch die Zusammenführung der Vorrundengruppen A und B in einer Aufstiegsrelegation.“ Seine erste Devise, die er für den Rundenauftakt ausgegeben hat: „Mit möglichst vielen Punkten aus unserer Gruppe B in die Aufstiegsrelegation zu gelangen.“ Was am Ende dieser Ausscheidung kommen werde, „steht auf einem anderen Blatt“, so Lahme. „Es wird eine ähnliche Mammutaufgabe werden wie die letzten beiden Abstiegsrelegationen.“
Eigenes Können zählt
In der Vorrunde wird sich sein Team in einigen nordbadischen Duellen messen und darüber hinaus ein paar Mal das Ulmer Umland besichtigen dürfen. Wer sich die Teams genauer anschaut, wird feststellen, dass darunter etliche ehemalige Drittligisten mit großen Ambitionen und einige für die HG eher unbekanntere Teams zu finden sind. „Für uns wird dieses Jahr die Marschroute klar auf das eigene Können ausgelegt werden“, sagt Lahme.
Rein quantitativ ist der Kader, der Lahme zur Verfügung steht, geschrumpft. Zu den beiden externen Neuzugängen, Jan Remmlinger von den Eulen Ludwigshafen und Patrick Buschsieper aus Großsachsen, kommt Jan Triebskorn hinzu, auch wenn der bereits in der Relegation ins Geschehen eingreifen durfte. Doch unterhalb der „Ersten“ kann die HG einen breiten und talentierten Unterbau vorweisen. So bediente sich Lahme schon in der Vorbereitung immer wieder bei der Bundesliga-Jugend und beim Perspektivteam: „Es ist ja auch der Sinn dieser Mannschaften, dass sie uns nachrückende Kräfte zur Verfügung stellen.“
Zu ihnen gehört Leonard Zaum, der nun direkt aus der letztjährigen A-Jugend ins BWOL-Team aufgerückt ist und ein Beispiel für die funktionierende Ausbildungsstrategie und Anschlussförderung bei der HG darstellt. Bei Lahme stehen auch in dieser Saison einige Akteure der A-Jugend wie des Perspektivteams auf dem Zettel, die in Einheiten unter der Woche mittrainieren und das Team am Wochenende unterstützen werden. „Die meisten der Jungs durfte ich in den vergangenen vier Jahren zum Kader meiner A-Jugend zählen, und ich freue mich, ihre Entwicklung bis hin zur ersten Mannschaft weiter fördern zu können.“
Eine enge Verzahnung gibt es auch auf Trainerseite. Lahme, selbst letztjähriger A1-Coach, steht nun sein Nachfolger Justin Hahne als „Co“ zur Seite. So bleiben die Entscheidungswege kurz, auch zur „Zweiten“, in der der Head-Coach ja selbst bis vor kurzem noch aktiv am Ball war. Somit kennt er die Verantwortungsträger dort nicht nur gut, sondern befindet sich in ständigem Austausch mit ihnen.
Wer steht der HG im Weg?
Aber wer alles könnte der HG auf ihrem Rückweg in die Drittklassigkeit im Weg stehen? Die Vorrunde wird bekanntermaßen zunächst in zwei etwas durchmischten Staffeln ausgetragen, die nur teilweise regionale Züge tragen. „Eine Staffel mit 18 Mannschaften ist im Amateurbereich nicht zumutbar“, ließ Johannes Kern, Vorsitzender des Landesausschusses Spieltechnik bei Handball Baden-Württemberg, wissen. Aufgrund der hohen Anzahl an Mannschaften habe sich hier die Mehrzahl für die Einteilung in zwei Staffeln ausgesprochen. So sollten möglichst viele Derbys erhalten bleiben. „Natürlich können wir es nicht allen Vereinen recht machen, das wäre utopisch, aber wir haben uns bemüht“, räumt Michael Roll, Vorsitzender der württembergischen Spieltechnik, ein. Somit kamen die drei südbadischen Absteiger aus der 3. Liga in eine Gruppe, während die HG als solcher allein in der anderen antritt.
Aber zunächst gilt es, sich mit den feststehenden Gegnern zu beschäftigen. Da ist zum Beispiel die TSG Söflingenaus Ulm, einer der ersten Auswärtsgegner. Die Vorjahresplatzierung sechs täuscht darüber hinweg, dass der Aufstieg nur knapp verpasst wurde. Die Teams im oberen Tabellenbereich trennten nur hauchdünne Abstände. Hinter Söflingen folgte als Siebter der Lokalrivale TSV Blaustein.
Ähnlich ambitioniert ist der letztjährige Dritte der Oberliga, der TV Plochingen. Für den Nachbarn vom TVG Großsachsen geht es in die letzte Saison. Denn dann kommt die Spielgemeinschaft mit der SG Leutershausen (S3L).
Das Duell mit „Saase“ bleibt somit als einziges gewohntes Derby bestehen; viel weiter ist es jedoch auch nicht nach Bruchsal, wo die SG Heidelsheim/Helmsheim als Aufsteiger Badens an der Rückseite des dortigen Schlosses residiert. Als zumindest noch fast lokaler Vergleich gilt der Strauß mit dem ebenfalls nordbadischen HC Neuenbürg, der als Zehnter letzte Runde lange zittern musste, ehe der Klassenerhalt feststand. Denn schließlich hatten insgesamt sechs Mannschaften die BWOL zu verlassen.
Aufsteiger sind auch (aus württembergischen Gefilden) mit dem TSV Deizisau und der HSG Ostfildern zwei fast unmittelbare Nachbarn. Der TSV war schon öfter auch in höheren Gefilden zugange und hat dabei die Wege der HG gekreuzt. Die HSG von 2007 ist der Zusammenschluss des TB Ruit und des TSV Scharnhausen, der in der Handball-Geschichte auch einen klangvollen Namen hat. Die Neukonstruktion brachte es als Württembergliga-Frischling fertig, gleich durchzustarten und aufzusteigen.
Fortsetzung zweiter Saisonteil
Sollte sich die HG nach der Vorrunde in diesem hochkarätigen Teilnehmerfeld in einer vorderen Position bis maximal Platz vier wiederfinden, geht es gegen die Kontrahenten der parallelen Staffel dann ab Februar/März ans Eingemachte. Die ersten beiden der Aufstiegsrunde gehen nach oben in die 3. Liga.
Die dafür zu schlagenden Teams der zweite Gruppe sind der TV Bittenfeld II (Vorjahresplatzierung 4.), TSV Heiningen (5.), TSB Schwäbisch Gmünd (9.), SG H2Ku Herrenberg (11.), TSV Weinsberg (12., alle in Württemberg), TuS Schutterwald (Aufsteiger Südbaden) sowie SG Köndringen/Teningen, TV Sandweier Baden-Baden und TV Willstätt (alle Absteiger 3. Liga). Besonders den letzten drei Mannschaften werden große Aufstiegschancen eingeräumt, zumal sie sich teilweise enorm mit neuem Personal eingedeckt und sich die Drittliga-Rückkehr ebenfalls auf ihre Fahnen geschrieben haben. Aber vielleicht räumt die HG einfach alle Hürden aus dem Weg – für Spieler, Fans und HG-Umfeld wäre das eindeutig die bevorzugte Variante.
Aufgebot Saison 2023/24
Nr. | Vorname | Name | Geburtsdatum | Position | Größe | Gewicht | Bei HG seit |
1 | Maximilian | Herb | 24.09.99 | TW | 190 | 105 | Eig. Jugend |
2 | Max | Barthelmeß | 28.11.99 | LA | 180 | 80 | Eig. Jugend |
7 | Christian | Wahl | 01.01.91 | RM | 183 | 83 | 2020 |
8 | Marc | Kern | 04.01.03 | KM | 194 | 102 | Eig. Jugend |
10 | Jan | Triebskorn | 31.03.91 | RR | 183 | 95 | Eig. Jugend |
12 | Benedikt | Müller | 07.06.92 | TW | 190 | 96 | 2019 |
19 | Jan | Remmlinger | 26.02.94 | RM | 191 | 92 | 2023 |
21 | Florian | Burmeister | 20.04.97 | RL/RM | 196 | 90 | 2019 |
23 | Paul | Stier | 22.08.98 | RA | 196 | 83 | 2021 |
27 | Edward | Hammarberg | 20.01.02 | RL | 193 | 93 | 2022 |
29 | Leon | Haase | 02.02.02 | RR/RA | 183 | 91 | Eig. Jugend |
33 | Patrick | Buschsieper | 23.12.93 | LA | 180 | 85 | 2023 |
41 | Jannik | Geisler | 26.04.97 | KM | 189 | 118 | Eig. Jugend |
77 | Frederik | Fauerbach | 03.06.00 | TW | 190 | 98 | Eig. Jugend |
81 | Leonard | Zaum | 26.11.04 | RL | 203 | 106 | Eig. Jugend |
85 | Tim | Kusch | 11.05.99 | RA | 186 | 81 | 2022 |