
Mit Volldampf zurück zu alter Stärke
Als erste der aktiven Mannschaften der HG hatte das Team Badenliga den Vorbereitungsbetrieb aufgenommen. Dabei blieb die „Ib“ ihrer Strategie des permanenten und kontinuierlichen Umbaus und der Weiterentwicklung treu.
Mit Volldampf zurück zu alter Stärke
Als erste der aktiven Mannschaften der HG hatte das Team Badenliga den Vorbereitungsbetrieb aufgenommen. Dabei blieb die „Ib“ ihrer Strategie des permanenten und kontinuierlichen Umbaus und der Weiterentwicklung treu.
Abgänge wurden durch nachrückende ehemalige A-Jugendliche nicht nur ersetzt. Diese waren allesamt schon in der abgelaufenen Saison fürs HG-Perspektivteam im Einsatz. Der Stammkader präsentiert sich zahlenmäßig größer als zu gleicher Zeit vor einem Jahr.
Nach der Vizemeisterschaft 2021/22 lief die vergangene Runde nicht ganz wie gewünscht. Mit ein Grund war die Tatsache, dass zu oft bei der Aufstellung improvisiert werden musste. Dies soll nach dem Willen des neuformierten Trainer-Triumvirats nun durch mehr Konstanz deutlich verbessert werden. Jan Philipps hatte sich bekanntlich als Coach nach einem Jahr wieder zurückgezogen, widmet sich seiner neuen Aufgabe als Vater. Lars Fichtner und Alexander Lemke (der auch weiterhin zusätzlich die B-Jugend betreut) waren schon zuletzt als Co-Trainer involviert, stehen aber auch als Akteure auf dem Spielfeld parat. Hinzu kommt nun noch Detlef Röder, der sich jahrelang um die B-Jugend in der HG gekümmert hatte und daher auch die meisten der Spieler schon bestens kennt.
Eines hat sich bei Beobachtung des Vorbereitungsbetriebs dann doch ziemlich geändert: Das Trainer-Dreigestirn fordert von seinen Jungs unablässig Tempo, Geschwindigkeit, Volldampf. Und nicht nur auf dem Platz über kürzeste Sprintdistanzen, Mittelstrecken oder im Ausdauerlauf ohne Rücksicht auf die hitzigen Temperaturen ist Schnelligkeit gefordert. Denn auch in der Halle beim Umschalten, beim Pass- und Kombinationsspiel – natürlich in möglichst höchster technischer Perfektion – steht Vollgasgeben, aber bitte ohne Hektik, immer ganz oben auf der Liste der Anforderungen.
Die HG II ist nach dem aktuellen Abstieg der HSG St. Leon/Reilingen sowie dem vormaligen Klassenverlust von HSV Hockenheim und TV Eppelheim neben den jetzt neu separierten „Wölfen“ aus Plankstadt nur einer von zwei Badenligisten im direkten Umkreis. Die Derbys dürften aber mit Spielpartnern wie Wiesloch, Dossenheim, Friedrichsfeld, Rot/Malsch oder Heddesheim nicht ausgehen.
Natürlich hinterlassen die Spieler, die die HG verlassen haben, ihre Lücken. Kreisläufer Frederick Redmann und Rückraummann Raul Seidenfuß zog es zum rheinhessischen Oberligisten HSG Worms, Linksaußen Robin Trunk will seinen Heimatverein TSV Steinsfurt auf einen Weg nach oben bringen und Mittespieler Steven Beck beantragte eine Pause.
Fichtner gibt stellvertretend vor: „Nach einer durchwachsenen Saison 2022/23 ist das Ziel, dieses Jahr wieder zu alten Stärken zurückzukehren. Mit einem talentierten Jahrgang, der aus der A-Jugend hochkommt, und den gestandenen Spielern aus der letzten Saison hat das Team eine gute Mischung mit viel Potenzial. Dieses galt es in den vergangenen Monaten zu formen und voll auszuschöpfen. Es war eine durchaus anstrengende, anspruchsvolle Vorbereitung, aber wir sind hochmotiviert und freuen uns, endlich wieder loszulegen.“
In eine ähnliche Kerbe schlägt Alexander Lemke: „So eine Runde wie zuletzt darf sich nicht wiederholen.“ Er ist sich aber auch bewusst, dass Kontinuität im Kader nicht garantiert ist. Schließlich stehen alle Kandidaten immer auf der Liste der Nachrücker, wenn es in der „Ersten“, dem jetzigen Team Oberliga, klemmt. „Aber das ist unser Job, die Jungs dafür auszubilden und parat zu halten.“ Er weiß, wovon er redet, spielte selbst früher „oben“, wurde als Zweitmannschaftsspieler später ab und zu abgerufen – wie auch sein Kumpel, damaliger Mitspieler und jetzt Cheftrainer Christoph Lahme; die Kommunikationswege sind kurz und einfach.
Um einen Stamm mehr oder weniger routinierter Männer wie Lukas Braun, Christian Fendrich, Maximilian Herb, Pol Kirsch, Thorsten Micke und Robert Lux gesellen sich Youngster der letzten Jahrgänge wie Silas Grimm, Luca Metz, Felix Rothardt und Fynn Thüre. Ihre erste Saison als Aktive wollen Thorben Zimprich, Norman Merkel, Thorben Löffler, Maximilian Kuhlee, Nino Kirchner und Sinan Antritter bestreiten. Sie sind aber durchaus schon mit zahlreichen Erfahrungen auf Herrenebene gesegnet. Bei Bedarf kann auch meist auf die Jungs der beiden A-Jugend-Teams (Bundesliga & Baden-Württemberg-Oberliga) zurückgegriffen werden, von denen besonders Torwart Nils Bräunling schon eine wichtige Konstante bei Spielen und im Trainingsbetrieb war und ist.
Die Vorbereitung hatte es in sich, war intensiv, aber auch abwechslungsreich. Unter der Woche wurden seit Mitte Juni wahlweise unter Dach oder im Freien äußerst schweißtreibende Einheiten absolviert. An den Wochenenden kamen teilweise Testspiele hinzu, es folgten gemeinschaftsfördernde Aktionen zuerst beim Fußball-Golf auswärts, später auf dem TSV-Gelände in Oftersheim, unterbrochen von weiteren Übungsmaßnahmen. Auch ein wochenendfüllendes Trainingslager war angesetzt. Die Mannschaft sollte zusammenwachsen, tat es auch – und wird in jeder Hinsicht eine Perspektive bieten.