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„Saudumme Fehler – Der Kopf war bestimmt nicht die ganzen 60 Minuten an“

Oftersheim/Schwetzingen muss Spitzenclub Horkheim den vortritt lassen

„Solche saudummen Zwei-Minuten-Strafen wie heute dürfen wie nicht noch mal bekommen“, wetterte HG-Cheftrainer Christoph Lahme, bevor er sich mit seinen Youngsters Sinan Antritter und Leonard Zaum, die wahrlich nicht nur als Platzhalter auf der Handball-Drittligabank Platz genommen hatten, die Nachtfahrt zum Jugend-Bundesliga-Match in Berlin antrat. Damit waren zum Bespiel ein verfühtes Hereinrennen kurz vor Ablauf einer Zeitstrafe gemeint und etliche Aktionen, wo gegnerische Spieler noch zu lange in den falschen Momenten meist von hinten geklammert oder einspringende Außen durch Seitwärtsbewegungen zu Fall gebracht wurden. Letztlich unterlag Oftersheim/Schwetzingen der Spitzenmannschaft des TSB Horkheim mit 30:36 (15:17).

Doch die Unterzahlzeiten, die zumindest bis kurz vor der Pause weitgehend einigermaßen gut verteidigt und überstanden wurden (3:3 nach Toren), waren nicht das einzige Manko an diesem Abend. Technische Fehler (sieben über die gesamte Spieldauer) blieben zwar weitgehend ebenfalls Mangelware, dafür führten individuelle falsche Entscheidungen in den falschen Situationen zu einigen nicht ganz korrekten, vielleicht auch voreiligen Würfen, die nicht ihr gewünschtes Ziel fanden. Letztlich leistete sich der Gast davon weniger als die Hausherren mit 15 verballerten Bällen. 
„Unsere Abwehr, die uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat, wurde schlichtweg ausgehebelt. Wir sind nie richtig in die Zwiekämpfe gekommen, waren zu spät in der Hilfe, bekommen viel zu viele Durchbrüche. Die Niederlage ist verdient, aber letztlich schlagen wir uns selbst. Der Kopf war bestimmt nicht die ganzen 60 Minuten an“, haderte Lahme.

Und da ist dann noch das Thema ins Spielfeld zurückkehrender Bälle. „Alle entscheidenden Abpraller gehen zugunsten Horkheims aus. Dass wir uns heute wieder nicht auf die gehaltenen Bälle schmeißen. Das sind Sachen, die ich nicht akzeptiere. Oder wir kassieren zur Halbzeit einen Kempa, wo unser Außen schon wieder abgeht. Das sind im Endeffekt Kleinigkeiten, aber die werden in der Summe definitiv bestraft und wir stehen dann mit leeren Händen da,“ war der heimische Coach nicht ganz mit dem Auftritt seiner Jungs zufrieden.

Er hatte aber auch Lob für seine Truppe parart: „Wir ackern die ganze, wir unterbrechen fast jede Zweite Welle von Horkheim. Dabin ich dann eher der Abwehrfanatiker, der dies positiv sieht, als ein Ball, der vorne zu viel wegfliegt. Das es dann am Ende eine Niederlage mit sechs Toren Differenz gab, war dann auch der Tatsache geschudet, dass am Ende in der Deckung mit offenen Varianten volles Risiko gegangen wurde. Aber dies zahlte sich dann nicht aus. “So unterlagen wir vielleicht um drei Treffer zu hoch.”

Ähnlich wertete es wohl auch TSB-Übungsleiter Dragos (Nicolae) Oprea: „Wir haben heute überragend gespielt, aber die HG bot uns 60 Minuten Kampf. Am Ende hatten wir bei den Torhütern die eine oder andere Parade mehr. Es waren aber nicht nur zwei Punkte heute für uns. Wir wollen diese Saison noch mehr”, schickte er eine Kampfansage an die Konkurrenz innerhalb der oberen Sechs des Tabellenreigens Und was Konkurrenz im unteren Bereich angeht, muss die HG schauen, wo sie bleibt. Willstätt (gewann gegen Köndringen/Teningen) und Neuhausen auf den Fildern (siegte gegen Ex-Tabellenführer Oppenweiler/Backnang) sind wieder zwei Zähler nähergerückt. Das davor platzierte Balingen-Weilstetten II ist indes nach Sieg über die Rhein-Neckar-Löwen II um deren zwei wieder wieter weggerückt. Entspannungswarnungen sehen anders aus.

HG: Müller, Fauerbach; Barthelmeß (7/7), Schulz, Wahl (1), Kern, Krämer (3), Suschlik (2), Burmeister (8), Stier, Hammarberg (2), Haase, Geisler, Zaum (5), Antritter (1). mj

Bild: Lutz Rüffer

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