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„Eine Prise Frechheit“

Coach Buschsieper setzt in Pforzheim auf Spielwitz und Tempo

Die kurze Weihnachts-/Neujahrspause bei der HG Oftersheim/Schwetzingen ist schon wieder beendet – und nicht nur bei ihr. Die Teams auf Ebene des Deutschen Handballbundes müssen wieder allerhöchste Fahrt aufnehmen.

Denn die „Erste“ fährt im Kampf gegen den Drittliga-Abstieg mit neuem Trainer Axel Buschsieper am Samstag (Anpfiff 19 Uhr) zur TGS Pforzheim. 

Denn (wie berichtet) hat sich seit der Vorweihnachtszeit einiges getan. Die HG-Verantwortlichen hatten sich nach langer Abwägung von Trainer Frank Schmitt getrennt. Letzte Woche wurde dann bekanntgegeben, dass Buschsieper den vakanten Posten als Coach übernehmen soll. Dem Lehrer standen und stehen vor der ersten Pflichtspielpartie seit seiner Übernahme nur fünf Trainingseinheiten und ein Testspiel gegen den TV Gelnhausen zur Verfügung, sich in das Team einzufügen, es kennenzulernen. Der frühere Publikumsliebling aus HG-Zweitligazeiten von der linken Außenbahn musste sich erstmal einfinden. „Ich kenne hier keinen Spieler, ich habe die Namen und Gesichter im Urlaub im Hallenheft auswendig gelernt.“ Aber allmählich habe er den Eindruck gewonnen, „dass die Spieler verstehen, wo ich gerne hin möchte“.

Umgekehrt ist auch für die Jungs „Buschi“ fast absolutes Neuland. Nur wenige wie der aktuelle Linksaußen Max Barthelmeß saßen zu dessen Glanzzeiten auf der Tribüne und jubelten ihm zu, wie auch damls der etwas ältere heutige Teammanager Simon Förch. Buschsiepers Zwischenfazit, bevor es in die Endvorbereitung auf das wichtige Spiel vom 15. Spieltag in Pforzheim geht: „Ein Haufen Arbeit.“  Dabei möchte er die „Stellschraube“ Tempo ein wenig nachjustieren und ein, zwei neue Konzeptionen ins Geschehen mit einbringen. „Wir wollen und sollten einfach eine größere Variabilität entwickeln.“ 

In der verlorenen Testpartie gegen Gelnhausen standen Buschsieper nicht alle Spieler (besonders im Rückraum) aus verschiedenen Gründen zur Verfügung. Mitte dieser Woche war auch noch nicht klar, wie es zum Spiel aussehen wird. Klarheit wird wohl erst nach der freitäglichen Abschlusseinheit bestehen.  Doch egal, ob jemand fehlen wird oder alle Bord sind: „Das zählt für weder vor noch nach dem Spiel in irgendeiner Form als Ausrede, das wird man von mir nicht hören“, hält Buschsieper fest.

Das Hinspiel damals im September endete mit einem Unentschieden (30:30). Aktuell in ihrer misslichen Situation wollen und brauchen beide mehr. Die TGS ziert hinter ihrem Gast aus der Kurpfalz das Tabellenenende, hat aber von allen Teams der Staffel F mit zwölf die wenigsten Begegnungen ausgetragen. „Pforzheim steht ähnlich da, wie wir, und hat sich mit Sicherheit auch genauso viel vorgenommen, wie wir. Es wird bestimmt knapp und kampfbetont am Samstag zugehen“, blickt der Neu-Coach voraus. „Wir müssen es hinbekommen, selbt zu agieren, mehr zu wollen als der Gegner. Das schaffen wir hoffentlich mit einem Schuss Spielwitz und einer Prise Frechheit, aber in engen Situationen sollten wir uns auch an den Matchplan halten.“ mj

Bild: Lutz Rüffer

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2. September 2025

B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

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B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

Zwei Wochen nachdem die Mannschaft von der HG Oftersheim/Schwetzingen nach wiederum zweiwöchiger Regenerationspause ihr Training aufgenommen hatte, machte sich die illustre „Reisegruppe JBLH B1“ in mehreren Kleinbussen auf den Weg zum anspruchsvollen Turnier in Emsdetten.

Wie immer war die sogenannte Förster-Sirene aus dem mitgereisten Elternkreis das eindrucksvolle Signal, um in das Spiel zu starten . . . und gleich in der ersten Partie hatte die Kurpfälzer es mit einem körperlich und spielerisch sehr starken ATSV Habenhausen – ebenfalls Jugend-Bundesliga-Handball im Norden – zu tun. Dies war mit Sicherheit die herausforderndste Begegnung der Vorrunde. Mit einer sehr offensiven 3:2:1-Deckung stressten die Habenhausener gleich von Anfang an das HG-Team und es geriet relativ schnell mit drei und vier Toren in Rückstand. Und genau das wollten das Trainerteam Jonah Fassunge / Florian Schwarz von diesem Turnier: stressige Situationen und die Reaktion der Mannschaft darauf, um gut vorbereitet in die Saison zu gehen.

Und die Mannschaft reagierte: durch spielerische Elemente kämpfte sich das Team Tor um Tor heran, mit einer offenen Manndeckung gelangen zwei Ballgewinne und es stand Unentschieden. 15 Sekunden vor Schluss hatte die HG Pech mit dem finalen Wurf. Im Gegenzug erzielte Habenhausen dann mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer. Schade für das Oftersheim/Schwetzinger Team, das einen großen Kampfgeist an den Tag gelegt hatte.

Nach diesem echten Härtetest dachten die mitgereisten Eltern, die B2 des TV Emsdetten wäre einfacher zu bespielen, aber weit gefehlt. Eine technisch und spielerisch gut eingestellte Mannschaft forderte die HG-Jungs, die gleich wieder in den Rückstand gerieten, erneut reagierten und kurz vor Ende das Spiel drehten. Dabei kämpfte das Gäste-Team sowohl gegen die heimische Zuschauerübermacht als auch gegen ein paar wenige Schiedsrichterentscheidungen. Auch diese Spielsituationen werden dem Team in der bevorstehenden Saison in bestimmten Druckphasen helfen. Die HG setzte dann ihre doch größere Klasse durch und ging mit 14:13 als Sieger vom Platz und es folgte mit dem 20:8 gegen die Turnerschaft St. Tönis ein eher einfaches Spiel.

Im letzten Gruppenspiel bekam es das HG-Team mit dem HBV Jena zu tun und kämpfte mit einigen Unwägbarkeiten; kein gutes Passspiel, immer mal wieder falsche Entscheidungen und auch im Abwehr- und Torwartspiel war durchaus Steigerungspotenzial zu sehen. So ging das Spiel, das es unbedingt gewinnen wollte, zur Enttäuschung der Trainer und der Eltern mit 17:19 verloren.

Den Teamabend verbrachte die Mannschaft in der Jugendherberge Tecklenburg. Das Trainerteam hatte – nach der Verpflegung an speziellen Grillstationen – hierfür einiges vorbereitet. Es war aber sowieso das gesamte Wochenende über zu erkennen, dass hier eine ehrgeizige und intakte Mannschaft darauf brennt, in die Runde zu starten.

Durch die Niederlage gegen Jena war es am Sonntagmorgen ohnehin ein schwieriges Unterfangen, noch das Halbfinale zu erreichen, zumal auch einige Spieler angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Gegen den GSV Eintracht Baunatal erspielte sich die Mannschaft nochmal einen 17:8-Sieg, aber im abschließenden Playoff-Spiel gegen JSG Köln war der Aderlass zu groß und „die Luft irgendwie raus“. Oftersheim/Schwetzingen verlor deutlich mit 5:15.

Das Trainerteam zog am Ende ein positives Fazit des Turniers: „Wir wollten Stresssituationen für unser Team und wollten sehen, wie unsere Mannschaft darauf reagiert“, meinte Jonah Fassunge als Resümee des Turniers und Florian Schwarz ergänzte „Jetzt wissen wir ganz genau, woran wir noch arbeiten müssen und der Feinschliff erfolgt in den kommenden zwei Wochen vor dem Start in die Saison“. Beiden Trainern galt ein besonderer Dank der HG-Verantwortlichen für engagierte drei Tage auf diesem tollen Turnier. Bis zum Start in die Bundesliga-Runde gilt es jetzt, die angeschlagenen Spieler regenerieren zu lassen und fit zu bekommen Dann wird die Mannschaft gut vorbereitet zum Klang der Förster-Sirene in die JBLH starten.   /va

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