Der Frust bleibt – die Tabellenposition auch

3. Liga: HG unterliegt im Abstiegskampf HBW Balingen-Weilstetten II mit 28:32.
Er könne ein Lied singen von fehlender Konstanz, von wellenartigen Spielverläufen zwischen hochjauchzend und tief betrübt, meinte HG-Trainer Christoph Lahme nach der 28:32 (13:15)-Niederlage seiner Mannschaft gegen HBW Balingen-Weilstetten II im Abstiegskampf der 3. Liga. Für manche war sie nicht nur ärgerlich, sondern sogar unnötig. Schließlich steckt der schwäbische Kontrahent auch im Tabellenkeller, verschaffte sich nun ein wenig Luft.
Dabei hätte das Match, zumindest in seinen Augen, berichtete HBW-Coach Micha Thiemann, anfangs viel zu viel HG-Charakter gehabt, nicht den seines Teams. Dies war auch Keeper Luca Berghoffer geschuldet, der reihenweise Würfe parierte. “Dann haben wir uns freigeschwommen, es wurde zum Kampfspiel.” Es war nur der Auftakt zu dem von Lahme angesprochenen Wellengang. Nach 6:3- und 9:5-Führung blieb das Momentum noch eine Weile auf Seiten der Gastgeber. Allerdings schlichen sich schon erste Misstöne ein, als dreifach in Folge die Schiedsrichter Entscheidungen fällten, die dem heimischen Block gänzlich missfielen.
Lahme brachte inzwischen einen neuen Überraschungsgast, Benedikt Meiser, den Übungsleiter der männlichen A2-Jugend, aufs Feld, der unter anderem schon für Kronau/Östringen und Großsachsen gespielt und zuletzt längere Zeit pausiert hatte. Seine erste Aktion war ein Anspiel auf Kreisläufer Lukas Auth zum 12:9 (21.), dann setzte eine gewisse Flaute ein, obwohl der Coach mittlerweile mit einer Auszeit den Kurs stabilisieren wollte.
Kurz nach dem Seitenwechsel war dann das Heimteam wieder am Drücker (18:16), es folgte der Leistungsknick zum 19:23 (47.). Lahme richtete seinen Dank ans Publikum: “Ihr habt uns getragen, heranzukommen. Das haben wir sehr gemerkt.” Vor der Pause sei sein Team jedoch nicht mehr richtig in den Rückzug gekommen, hätte schnelle Gegentreffer zugelassen. Insgesamt monierte er neben fehlender Tiefe im Angriffsverhalten die Anzahl der Bälle, die nicht im Tor landeten (neun in jeder Halbzeit und besonders in der ersten eine stattliche Zahl an technischen Fehlern). “Da rennen wir hinterher, rackern uns ab. Das mit den Fehlwürfen hat wohl auch mit der Position zu tun, in der wir stecken. Aber es hilft nichts, wir müssen die Dinger reinbringen.” Es lief auf ein Crunchtime-Finale hinaus – wieder einmal.
Ärgerlich waren für ihn auch die Abpraller, besonders einer, der eine erneute Führung hätte bedeuten können. Denn erst war seine Truppe mit 25:25 (53.) wieder im Spiel, hielt den Anschluss (27:28), verlor dann aber den engen Kontakt (27:31) nach weiteren geknipsten Fahrkarten. Nicht nur diese Phase wurmte den HG-Trainer, während der Sieg von HBWs Thiemann durchaus als “glücklich” eingestuft wurde. Aber das kann bei Oftersheim/Schwetzingen schon lange keiner mehr hören.
HG: Berghoffer, Fauerbach; Barthelmeß, Antritter (5), Kern (4), Meiser, D. Huljak, Auth (1), Nauß (1), Burmeister (7), Durak (3), Novo, Hammarberg, Haase, Muth, von Albedyll (1), Hell, Ferger (6).
mj, Fotos: Siegfried Brombach






