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Ungewissheiten im Drittligageschehen

Ein Konzeptpapier zur möglichen Weiterführung des Drittliga-Handballs sorgte in Teilen Deutschlands dann doch für etwas Ungewissheit oder Verwirrung. Die Diskussionsgrundlage war wohl in Teilen an verschiedene Medien durchsickert oder ist dorthin durchgesteckt worden und führte zu völlig kontroversen, teils sogar konträren Interpretationen und Berichten. Es lohnt sich mal wieder, ein Blick über die Grenzen der Kurpfalz hinaus zu werfen.

Diese Diskussionsgrundlage, die von Andreas Thiemann von der spielleitende Stelle beim Deutschen Handballbund (DHB) für die letzte Videokonferenz mit den teilnehmenden Mannschaften ins Spiel gebracht wurde, war zum Teil als endgültige Entscheidung verkauft worden. Dabei wurde sie zunächst über das letzte Wochenende für ein Meinungsbild an die Vereine zurückgegeben. Aktuell wird das Papier überarbeitet und letztlich muss dann noch ein Beschluss des DHB-Präsidiums, -Vorstands, gar des -Bundesrates oder anderer Gremien herbeigeführt werden.

Rundenfortführung unwahrscheinlich

So feiern einige wie zum Beispiel der Stralsunder HV (vorschnell?) schon den vermeintlich feststehenden Klassenerhalt, andere – darunter Willstätt, das die letzten zwei Jahre eher als ein Abstiegskandidat gehandelt wurde – sehen sich fast schon auf dem Weg in die 2. Bundesliga. Doch die erste vorgeschlagene Option bei den Männern sieht vor, dass die begonnene Hinrunde (die 72 Teams haben zwischen zwei und fünf Partien bestritten) beendet und gewertet werden soll. Voraussetzung wäre dafür ein Restart Anfang März mit drei Wochen Vorbereitungszeit. Gespielt wird dann auch unter der Woche und an Feiertagen wie Ostern. Doch angesichts der Geschehnisse in unserem, weiteren drohenden Verschärfungen im Kampf gegen die Pandemie lassen dies als äußerst unwahrscheinlich erscheinen.

Dabei steckt in den meist andernorts nicht erwähnten Teilen dieser Vorlage durchaus ein wenig Sprengstoff drin. Denn im Zweifelsfall soll nicht auf alle Mannschaften Rücksicht genommen werden. 90 Prozent (65) der Teams würden für einen flächendeckenden ausreichen. Begleitend dazu gibt es eine verpflichtende Teststrategie (möglichst auch zu jedem Training), wobei die Finanzierungsfrage noch im Raum steht. Wer wegen Infektionsfällen nicht antreten kann, bekommt sein Spiel als verloren gewertet, ebenso, wenn nicht getestete Akteure eingesetzt werden.

Liga wird aufgebläht

Sollte dieser Plan nicht aufgehen – und danach sieht es ja aus – wird die Runde salopp formuliert abgebrochen, nur wer nicht drittklassig bleiben will (also nicht wieder für die Saison 2021/22 meldet) wird in den Oberligabereich zurückversetzt. Von dort kommen zwölf berechtigte Aufsteiger sowie Absteiger aus der 2. Liga. Die nächste Spielzeit soll früher beginnen (Anfang August) mit kleineren Staffeln von maximal zehn Mannschaften. Anschließend gibt es Auf- und abstiegsrunden. Und es wird weiter getestet. Wer nicht in der Lage ist dies umzusetzen, fliegt raus, darf nicht teilnehmen.

Wer sich bemüßigt fühlt, in den Bundesligabereich einzudringen, muss dies bis zum 15. März verbindlich anmelden, eine Lizenz bei der HBL beantragen. Die Interessenten tragen eine Aufstiegsrunde aus, deren Modus je nach Teilnehmerzahl noch festgelegt wird. Der Rest kann sich um einen Startplatz in der DHB-Pokalhauptrunde bewerben. Die Starter sollen in regionalen Gruppen ermittelt werden und die jeweiligen Sieger „erhalten einen DHB-Wimpel als Anerkennung“ (Konzeptvorlage DHB). Ansonsten erscheint es eine gute Möglichkeit, Wettkampfpraxis zu sammeln.

Fakt bleibt: Vorerst ruht der Ball im Drittligageschehen nach Beschluss von Präsidium und Vorstand des Deutschen Handballbundes vom letzten Wochenbeginn mindestens bis zum 28. Februar und nur die wenigsten Mannschaften kommen in den Genuss eines Hallentrainings. Darüber hinaus bleibt alles in der Schwebe. Thiemann: „Alle vorgesehenen Maßnahmen/Beschlüsse gelten als Momentaufnahme, die abhängig von Pandemieverlauf und eventuellen Bund-/Länderbeschlüssen bereits bald erneut auf den Prüfstand gestellt werden müssen.“

Ähnliche Überlegungen gibt es auch für die Drittliga-Frauen und die Jugend-Bundesligen. mj

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13. Dezember 2025

HG-Partner gewinnt den „Oscar der Nachhaltigkeit“

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Torsten von Borstel und „Green Guides“ überzeugen die Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises.

Es war beim 5. Kamingespräch der HG-Handballer im Jahre 2022, als Torsten von Borstel, damals Geschäftsführer des Vereins „United Against Waste“, seine Konzepte gegen Lebensmittelverschwendung und für mehr Klimaschutz vorstellte. Für seinen leidenschaftlichen und visionären Vortrag erhielt der HG-Partner, der in Plankstadt lebt, schon damals großen Applaus.

Jetzt wurde von Borstel (auf dem Bild oben gemeinsam mit seiner Frau Petra, die Teil des Teams ist) mit seinem Unternehmen „Green Guides“, das die Ideen von damals weiterentwickelt hat, mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2026 in der Unternehmenskategorie „Prüfung und Beratung“ ausgezeichnet. Von Borstel und sein Team haben Europas größte Auszeichnung für ökologisches und soziales Engagement für ihre „Rolle als Impulsgeber einer datengetriebenen und ressourcenschonenden Ernährungswirtschaft“ erhalten, wie es in der Jury-Begründung heißt. Green Guides stehe für „die besondere Verbindung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Foodsektor“. Die Kombination aus Datenerhebung und Analyse ermögliche es, Prozesse in Großküchen und bei Caterern effizienter zu gestalten und Lebensmittelabfälle deutlich zu reduzieren.

Torsten von Borstel erläutert seine Vision einer klimagerechten Ernährungswirtschaft.

„Für uns bedeutet das nicht nur Anerkennung, sondern ein klares Signal: Nachhaltigkeit gehört ins Zentrum wirtschaftlichen Handelns“, sagt Torsten von Borstel. „Die Herausforderungen unserer Zeit – Klimawandel, Ressourcenknappheit, soziale Verantwortung – sind keine Nebenschauplätze. Sie sind die Grundlage für Zukunftsfähigkeit. Wer heute wirtschaftlich denkt, muss nachhaltig handeln. Denn echte Wirtschaftlichkeit entsteht dort, wo wir langfristig Werte sichern: für Unternehmen, für Menschen, für unseren Planeten.“

Von Borstel, der gemeinsam mit seiner Frau Petra häufig bei den Drittliga-Spielen der HG zu sehen ist, engagiert sich ehrenamtlich im „HG-Greenteam“. Diese kleine Gruppe von HGlern überdenkt regelmäßig, wie die HG nachhaltiger werden und handeln kann. So sind aus der Gruppe heraus zahlreiche Impulse für eine Verringerung der Abfallmengen an den Spieltagen, für weniger Papierverbrauch, für den Verzicht auf Einweggeschirr und Plastik gegeben worden. Auch soziale Initiativen, etwa ein Konzept zum Schutz der Kinder und Jugendlichen in der HG vor Diskriminierung und Gewalt, sind hier entstanden. Letztlich basiert das Zukunftskonzept „HGenda 2030“ auf vielen Ideen dieser Gruppe von Gleichgesinnten.

Die HG gratuliert Torsten von Borstel und seinem gesamten Team deshalb herzlich zum verdienten Gewinn des „Oscars der Nachhaltigkeit“.

Weitere Infos über Green Guides: www.green-guides.de

Foto: Christian Köster

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