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“Keine Sekunde nachlassen”

3. Handball-Liga: Kevin Suschlik erwartet heute gegen HC Erlangen II ein schnelles Spiel. Beginn: 18 Uhr

Ein Rückkehrer der besonderen Art bei der HG Oftersheim/Schwetzingen ist Kevin Suschlik. 2017 kam der Odenwälder Handballer vom TSV Birkenau nach Schwetzingen und Oftersheim und fand in Holger Löhr einen verständnisvollen Trainer. Seine Entwicklung schritt rasch voran. 2023 entschied er sich dann, zur HG Saarlouis zu wechseln, ebenfalls drittklassig, und entging bei seiner „Erkundungstour“, wie er es nennt, dem einen Jahr Oberliga mit Oftersheim/Schwetzingen. Er war aber eigentlich nie richtig weg, auch privat gebunden, und häufig in den hiesigen Hallen zu sehen, verfolgte den Aufstieg, die Rückkehr in die 3. Liga, hautnah mit.

Der 25-jährige gelernte Rechtsaußen mit der selbstgewählten Trikotnummer 13 kommt gerne auch mal “hintenherum” und feuert einen Ball aus dem Rückraum ab, denn Power im Arm hat der 1,92 Meter große Schlaks (bei 93 Kilogramm) jede Menge. Vor dem heutigen Spiel gegen den HC Erlangen II, welches bereits um 18 Uhr angepfiffen wird, stand er für ein kurzes Gespräch zur Verfügung, obwohl er derzeit zwischen Sport, Beruf und Privatleben eng eingespannt ist. Dabei hofft er, dass die Zuschauer seine gelungenen Aktionen und die seiner Teamkameraden genauso bejubeln und feiern werden wie zuletzt in der Nordstadthalle.

Wie ist es dir in Saarlouis ergangen?

Kevin Suschlik: Ich habe im Saarland eine wunderbare Zeit verbracht. Dort konnte ich viel Erfahrung im Handball sammeln und mich persönlich weiterentwickeln. Zudem habe ich großartige Menschen kennengelernt.

Was war der Unterschied bei der Rückkehr im Vergleich zum ersten Wechsel zur HG?

Suschlik: 2017 kam ich ja in meinem ersten aktiven Jahr zur HG, gleich in die 3. Liga. Das war irgendwie ein Sprung ins Ungewisse, ins kalte Wasser.

Bedeutet es etwas, dass innerhalb der HG-Familie auch dein privates Umfeld teilweise beheimatet ist?

Suschlik: Ja, meine Freundin Lisa und ihre Schwester spielen auch hier, ihr Vater ist Torwarttrainer. Es ist immer schön, von Familie umgeben zu sein.

Wie läuft es neben dem Handball?

Suschlik: Die Zeit im Saarland hatte keinen Einfluss auf meine berufliche Karriere als Industriemechaniker. Aktuell befinde ich mich in der Meisterschule und hoffe, dass ich die Prüfung Ende November erfolgreich bestehen werde.

Wie war die ungewohnt lange Auswärtsfahrt nach Plauen?

Suschlik: Das ging so. Und jede Rückfahrt gestaltet sich angenehmer mit einem Sieg im Rücken. Die dritte Halbzeit konnten wir im hinteren Busabteil erfolgreich ausklingen lassen.

Wie sehen die Erwartungen heute Abend gegen Erlangen aus?

Suschlik: Erlangen präsentiert sich momentan in sehr guter Verfassung und spielt 60 Minuten lang schnellen Handball. Das bedeutet, dass wir keine Sekunde nachlassen dürfen. Wenn wir jedoch eine starke Abwehr wie gegen Aue aufstellen, bin ich zuversichtlich, dass wir mit den Fans im Rücken die Punkte in Schwetzingen behalten können.

HG Oftersheim/Schwetzingen – HC Erlangen II (Samstag, 18 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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25. Oktober 2025

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3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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