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Himmelstürmer träumen weiter

HG III siegt in Hitchcok-Manier auch im Schwarzbachtal

Sie gelten nicht gerade als die Übermannschaft, die grandiose Kantersiege herausspielt – zumindestet nicht auswärts. Zuhause sind ihnen alldings schon drei dieser Art geglückt. Darunter einer gegen die SG Schwarzbachtal, bei der es jetzt zu bestehen galt.

Aber auf fremdem Parkett darf man die vormalige Freizeittruppe, jetzt mit professioneller Gesinnung ausgestattet, durchaus als Koryphäen der gepflegten Suspense, übermäßiger, unterschwelliger Spannung bezeichnen. Da machen die Bezirkshandballer der HG Oftersheim/Schwetzingen III sogar Altmeister Alfred Hitchock teilweisegroße Konkurenz und versetzten ihre Anhänger vor Ort oder via Ticker in Bluthochdruckstimmung. So eben bei der erwähnten SG Schwarzbachtal in Eschelbronn, einem bislang völlig unbekannten Spielort, wo sie 26:25 (13:13) siegten und damit weiterhin vom Staffelsieg träumen dürfen.

Trainer Örs Konrad war dabei in der Lage, auf eine komplett besetzte Bank zugreifen zu können (einen Zustand, den er in der Vergangeheit nicht immer genießen durfte), sogar gestandene Recken wie zum Beipiel der halbrechte Linkshänder Christian Krumm (saß als Offizieller im Auswechselbereich wie auch der verletzte Torwart Daniel Kreichgauer) oder der Abwehrstratege und neu entdeckter Mittelmann Justin Hahne fielen der Streichliste zum Opfer.

Dem obligatorischen Auftaktgeplänkel (7:7) folgte einer erster Fingerzeig, wohin die Reise vielleicht später gehen könnte (7:10). Doch bis zur Pause – auch weil die Gäste sich in ihrer Arbeitarbeit nicht schonten und die eine oder ander Zeitstrafe (zu viel) kassierten, war die Geschichte dann wieder ausgeglichen. Für Teammanager Yannick Zipf noch zu wenig: „Das war einfach nur Pleiten, Pech und Pannen. Am Anfang war überhaupt keine Abwehr vorhanden, alle haben geschlafen, unser Torhüter nix zu fassen bekommen. Im Angriff hat nur Robert, der Lux, Normalform gebracht, aber auch nur mit Eins-gegen-Eins-Aktionen. Es war einfach alles viel zu langsam und zu behäbig.“

Nach dem Seitenwechsel verschaffte sich Oftersheim/Schwetzingen aber erneut einen kleinen Vorsprung (17:20). Jetzt zeigte sich zumindest ein bisschen Kampfgeist und Stimmung, auch weil allen klar wurde, dass das Ding noch nicht durch war. Doch statt diesen Vorteil konsequent durch Überlegenheit auszubauen, nährten die HGler beim Gastgeber immer wieder Hoffnungen auf einen möglichen eigenen Erfolg (19:20). Auch das 22:25, einem Siebenmeter-Tor von Mittelmann Max Keller, der sonst umsichtig im Wechsel mit Noel Konrad Regie führte, war noch nicht die halbe Miete. Fahrlässigkeiten brachten die SGS zum Anschlusstreffer (24:25). Denn zu sehr rieben sich die Akteure der „Dritten“ an den Entscheidungen der dritten, unparteiischen Partei auf.

Der neunfache Torschütze Robert Lux markiert fast sechs Minuten vor Abpfiff den Siegtreffer, ohne dass dies zu diesem Zeitpunkt jemandem so richtig bewusst war. Es galt bange Zeiten zu überstehen. Außenspieler Tobias Kreichgauer flog im Gegenangriff mit seiner zweiten Zeitstrafe vom Platz. Den dabei verhängten Siebenmeter wehrte allerdings Keeper Johannes Beck ab. Aber da der HG-Angriff nun im Streik war, netzte Tobias Baumgartner für die Kreichgauer noch einmal ein. 

Die nächsten Spielaktionen brachten die Gäste so irgendwie über die Runden. Passives Spiel wurde in der geamten Partie eigentlich nie angezeigt, mit Ausnahme des letzten Angriffs, jenem der HG, als noch etwas mehr als eine Minute zu spielen war. 45 Sekunden vor Abpfiff, also im eigenem Vorwärtsdrang bat Konrad Senior noch zur Auszeit, betont ruhig, unaufgeregt, ganz ungewohnt und so gar nicht seiner Art entsprechend.. „Lasst von mir aus den Gegner am Erfolg schnuppern, aber gönnt ihm ihn nicht. Den Ball gebt ihr jetzt nicht mehr her“, lautete seine klare Forderung. Gut gesagt, schwer getan die Harzkugel zu halten.

Der Teammanger berichtet über seine Empfindungen: „Allen bei uns war klar: Das können wir nicht runter spielen. Nach einem überhasteten Abschluss und einem glücklichen Freiwurf, wurde Max dann im entscheidenden Moment beim Wurf aus der Luft geholt.“ SGS-Spieler Jakob Götzmann kassierte dafür bei 59:51 eine Zwei-Minuten-Strafe, das „Zeitspiel“ war damit aufgehoben und die Restspielzeit lief einfach runter – der Sieg war in trockenen Tüchern.

Wer nun dem Underground-Star-Team Beistand von der Tribüne zuteilen kommen lassen will, muss sich ein wenig gedulden. Für den 6. März um 17 Uhr ist die mehrfach verlegte Partie gegen die HG Eberbach, eine absolute unbekannte Größe dieser Spielklasse (hat bis Anfang November nur sechs Partien absolviert, danach ausgesetzt, aber nur zwei Minuspunkte mehr als die „Ic“), in der Oftersheimer Karl-Frei-Halle terminiert. Aber für zahlreichen Publikumszuspruch (wie zuletzt gegen die HSG St. Leon/Reilingen III) ist diese Mannschaft jederzeit dankbar und sie freut sich auch über Sponsoren, besonders wenn diese ihren Obulus in flüßiger Form oder kompatibler Währung beisteuern wollen. Aber auch köperliche Arbeit wird gerne gesehen, zum Beispiel als freiwilliges Einlasskontrollpersonal oder Aufräumhelfer nach noch einigen erhofften Siegesfeiern auf heimischem Parkett. Teammanager Yannick nimmt jede Zuwendung und Unterstüzung gerne entgegen.

HG: Johannes Beck; Christopher Haas (2), Florian Schwarz (1), David Schuhmacher (1), Marius Müller, Nicholas Mergenthaler, Julian Mayer, Niclas Lechler, Robert Lux (9), Elias Zipf (3), Noel Konrad (3), Max Keller (3), Nelson Zipf (2), Tobias Kreichgauer (2). Offizielle: Yannick Zipf, Örs Konrad, Christian Krumm, Daniel Kreichgauer. mj

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