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HG muss sich Aufsteiger geschlagen geben

HG muss 21:28-Niedelage gegen Pforzheim/Eutingen hinnehmen

Es war nicht ganz das erwartete Geisterspiel, welches die Drittliga-Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen gegen jene der SG Pforzheim/Eutingen vor leeren Rängen bestritten. Hans-Peter Müller verrichtete seinen Job als Hallensprecher genauso wie das Technikteam Video und Audio – Leinwand und Lautsprecheranlage –bedienten. Und das unentbehrliche Organisationsteam der „Ib“ sorgte mit Trommeln für etwas Stimmung. Aber es half alles nichts. Der Hausherr unterlag mit 21:28 (10:13). „Die SG zeigte sich besser auf die Situation eingestellt, war geiler auf den Sieg“, hatte HG-Coach Holger Löhr ausgemacht.

SG-Trainer Alexander Lipps hatte eine hohe Hürde in der Schwetzinger Nordstadthalle erwartet, eine aggressive 6:0-Deckung und einen wurfgewaltigen Rückraum seitens Oftersheim/Schwetzingens. In dieser Hinsicht wurde er enttäuscht, nicht jedoch vom Auftritt seiner Jungs. Diese legten vom Start weg vor, ließen einzig zwei Gleichstände zu (1:1, 10:10). Die HG-Defensive ließ sich immer wieder von den quirligen Aktionen des gegnerischen Angriffs durcheinanderwirbeln. Hier tat sich besonders Julian Broschwitz hervor. „Julian war der überragende Spielmacher, hatte über 60 Minuten alles im Griff“, lobte sein Übungsleiter.

Sein Team hätte sich auch gut auf das Sieben-gegen-Sechs in der Abwehr eingestellt. Löhr hatte früh, nach dem 2:3 (11.), zu dieser Maßnahme gegriffen. Einen durchschlagende Erfolg brachte sie nicht. „Die Unterschiede hat man heute im Rückraum gesehen. Der hat bei uns in Leutershausen noch funktioniert, heute nicht, die vorgenommene Richtung wurde nicht eingehalten“, sah er doch einen deutlichen Leistungsabfall, der sich seiner Ansicht nach schon im Training abgezeichnet hätte, weshalb er doch ein „bisschen enttäuscht“ sei.

Und er kritisierte weiter: „Wenn man sich so dümmlich anstellt wie wir vor der Halbzeit, statt mit einem Unentschieden mit drei Toren Rückstand in die Pause geht, gibt es einen Bruch. Das war taktisch undiszipliniert.“ Seiner Männer boten in den ersten 30 Minuten eine ungeahnte Serie an technischen Fehlern bei vielen Missverständnissen im Angriffsgeschehen und kassierten zudem ihre Rückschläge vornehmlich in Überzahl. Sollte dennoch ein Versuch zum Abschluss kommen, war im SG-Kasten immer noch ein Bastian Rutschmann, der frühere HG-Bundesliga-Keeper.

Einzig Yessine Meddeb, den Löhr bei seiner Kritik etwas ausgespart hatte, vermochte mehrfach „Rutsche“ zu überwinden, entsprach meist den gehegten Erwartungen. Und auch bei den fünf (von fünf) verwandelten Strafwürfe von Max Barthelmeß sah der SG-Torwart kein Land. „Ich wusste, wo die Bälle hinkommen, aber ich kam nie richtig ran.“ Einer dieser Siebenmeter war jener zum 15:17 (40.), als die Gastgeber letztmals an einen Erfolg glauben durften. Broschwitz und Co. stellten auf 16:23 (48.) – die Sache war gelaufen. Oftersheim/Schwetzingen hatte seine Fehleranfälligkeit nach dem Seitenwechsel zwar drastisch reduziert, aber bei Pforzheim/Eutingen hatte dafür eine fast 100-prozentige Angriffsausbeute. Der Rest war Ausbildungshandball, bei dem Löhr seinen Nachwuchsakteuren Bastian Schleidweiler und Marc Kern Einsatzzeit gewährte.

Stillstand

Jetzt, so hat der Deutsche Handballbund (DHB) verkündet, sei erst mal zwei Wochen Stillstand in 3. Liga und Jugend-Bundesliga, die Situation solle neu bewertet werden. „Wir werden die Möglichkeiten der Fortsetzung des Spiel- und/oder Trainingsbetriebs prüfen“, heißt es in einer Aussendung. Angesichts der Tatsache, dass über die Hälfte der Drittliga-Spiele ausgefallen ist, wohl ein überfälliger Schritt. Drei von neun Partien wurden im Süden ausgetragen, in der Mitte gerade mal eine – gegen den Willen von Gastgeber HSC Bad Neustadt.

Reaktionen

Jetzt geht es vorrangig um die Einstufung der 3. Liga und der Jugend-Bundesliga als Profi-Spielklassen. Dann dürfte die Saison fortgeführt werden.

Lipps, auf diese Maßnahme und Bedingung  angesprochen, meinte: „Ich will eigentlich immer spielen und hoffe, dass wir die Trainings- und Spielmöglichkeiten weiter aufrechterhalten dürfen. So sollten wir uns zum Profistatus bekennen. Unsere Rahmenbedingen sind aber nicht so.“

„Wir tragen die Vorgaben  mit“, sagte sein unterlegener Kontrahent Löhr. „Aber wir wissen noch gar nichts, brauchen Aussagen, an denen wir uns orientieren können. Es müssen Konzepte her, aber die Gesundheit sollte immer im Vordergrund stehen.

Auch der HG-Vorstand mit sportlicher Leitung hat sich in einer Mitteilung gemeldet: „Unsere Spieler sind berufstätig, in Ausbildung oder studieren – sie sind keine Profis. Dennoch streben wir einen professionell gestalteten Spiel- und Trainingsbetrieb an, sobald es die Lage wieder erlaubt. Dazu könnten auch regelmäßige Tests der Akteure gehören, wobei natürlich gilt, dass Tests für Risikogruppen und systemrelevante Berufsgruppen eindeutig Vorrang haben. Es ist wichtig, dass der Handball nicht wieder wochenlang von der Agenda verschwindet. Deshalb wären wir auch bereit, durch die Bereitstellung von Tests unseren finanziellen Beitrag zu einer Fortführung der Saison zu leisten. Wir können im Moment nur spekulieren, müssen die Entscheidung des DHB abwarten. Angesichts der Infektionslage können wir uns derzeit aber nicht vorstellen, wie wir noch dieses Jahr zu einem regulären Spielbetrieb zurückkehren sollen. Realistischer Weise sehen wir auch eine spätere Fortführung des Spielbetriebs mit Auf- und Absteigern sehr skeptisch. Es sind neue Ideen und Modelle nötig. Über allem steht jedoch die Gesundheit aller am Handballsport Beteiligten.“

Bild: Lutz Rüffer

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13. Mai 2025

Starke Leistung mit Potenzial

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Starke Leistung mit Potenzial

Die weibliche A-Jugend der HG spielt nächste Saison mindestens Bezirksoberliga.

Die weibliche A-Jugend der HG absolvierte in der Oftersheimer Karl-Frei-Halle die Qualifikation auf Bezirks-Ebene mit großem Erfolg. Nach drei siegreichen Spielen stand die Mannschaft verdient auf dem ersten Platz und sicherte sich damit souverän zunächst das Ticket für die kommende Saison in der höchsten regionalen Spielklasse, der Bezirks-Oberliga. Doch nun geht es noch weiter, bereits am nächsten Wochenende steht der Kampf um die Oberliga auf dem Programm – Austragungsort noch ungewiss.

Das erste Spiel gegen die JSG Ilvesheim/Ladenburg war dabei ein holpriger Auftakt. Trotz eines 13:8-Sieges offenbarte das Team viele technische Fehler und wirkte stellenweise unkonzentriert. Nur der überragenden Torfrau Swantje Rademacher war es mit zahlreichen Paraden zu verdanken, dass das Spiel nicht zu einer negativen Überraschung wurde. Die deutliche Ansprache von Coach Peter Knopf nach Abpfiff sprach Bände – Co-Trainerin Milena Paral vermochte dem nichts mehr hinzuzufügen. Rademacher trat übrigens nicht nur als Toreverhinderin in Erscheinung. Ebenso platzierte sie finale Fernpässe zum Tor und avancierte zur sichersten Siebenmeter-Schützin.

Die Worte des Übungsleiters zeigten indes Wirkung: In der zweiten Partie gegen den HC Neckarau präsentierten sich die Mädels wie ausgewechselt. Mit starkem Teamgeist, sicherem Passspiel und konsequentem Abschluss gewannen sie deutlich mit 20:12.

In der abschließenden Begegnung  (jeweils über eine halbe Stunde Spielzeit ohne Pause) gegen den SV Waldhof ließ die Mannschaft keinen Zweifel mehr aufkommen. Mit einem klaren 19:9 setzte sie ein Ausrufezeichen und sicherte sich unangefochten den Gruppensieg.

Die Freude über die erfolgreiche Qualifikation wurde jedoch durch eine traurige Nachricht überschattet: Lara Schreiber muss aufgrund einer Knieverletzung ihre Handballkarriere beenden und wird der Mannschaft in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Team und Trainerduo würdigten ihren Einsatz und verabschiedeten sie mit großem Respekt.

Insgesamt zeigte die weibliche A-Jugend eine starke Leistung mit Entwicklungspotenzial – und blickt nun motiviert auf kommende Herausforderungen.

HG hinten von links: Co-Trainerin Milena Paral, Mara Heß (10), Lara Schreiber (4), Sophie Celik (2/1), Lisa  Röhling (5), Mitte:  Maja  Rönitzsch (1), Isabell Cycon (8/1), Amia Müller (2), Sara Scalia (4), Josefine Schürger (Plankstadt mit Zweitspielrecht), Trainer Peter Knopf, Vorne:  Marie Klefenz (10/3), Torfrau Swantje Rademacher (3/3),  Julia Mitca (3). Bild: Scalia

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