HG muss in Leutershausen Fehler minimieren
In seiner ungemütlichen Lage wird Handball-Drittligist HG Oftersheim/Schwetzingen auf das Derby bei der SG Leutershausen vorbereitet (Sonntag, 17 Uhr). Es ist zugleich ein Aufeinandertreffen zweier unzufriedener Mannschaften. „Wir hatten beide keinen optimalen Start in die Runde“, hält HG-Coach Holger Löhr fest.
Für Leutershausen ist es bereits das zweite Duell lokaler Prägung. Bei den Rhein-Neckar-Löwen II gab es allerdings eine Niederlage, zuvor zwei Unentschieden. Eigentlich zu wenig für die Ansprüche eines Teams, dem von den Meisten die größten Chancen auf den Staffelsieg im Vorfeld eingeräumt wurden. Ähnlich wie bei der HG klingt die Begründung. Rechtsaußen Phillip Kinscherf, der nachgeholt worden war (Max Schmitt hatte in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss erlitten), meinte: „Generell lassen wir zu viele Chancen liegen, werden am Ende nicht belohnt.“ Sein Coach Frank Schmitt bläst ins selbe Horn: „Wir vergessen aktuell einfach, uns zu belohnen.“ Es sieht aber in der bisherigen mageren Ausbeute noch „kein Problem. Wir haben uns den Saisonstart ganz sicher anders vorgestellt, aber das zeigt auch, wie eng diese Liga beisammen ist. Ich stelle immer wieder fest, dass in der Südstaffel doch ein anderer Handball gespielt wird“. Allerdings muss er jetzt auf Mittelmann Philipp Jaeger – ein wichtiger Aktivposten – verzichten, der sich im Montagstraining ebenfalls beim Antritt einen Achillessehnenriss zuzog.
HG-Trainer Holger Löhr blickte zuletzt schon etwas sorgenvoller voraus: „Das wird für uns die härteste Drittliga-Saison, die wir bisher hatten.“ Um in dieser zu bestehen, brauche es etliche Verbesserungen. „Wir müssen das Positive aus den bisherigen Partien mitnehmen, aber auch mehr Effektivität im Angriff zeigen, unsere Quote steigern. Auch von den älteren Spielern erwarte ich eine Steigerung.“ Keinesfalls solle aber der eingeschlagene Weg der HG verlassen werden, ist er sich mit der sportlichen Führung einig. „Wir bleiben unserer Linie, unserer Philosophie, junge Spieler einzubauen, treu.“
Von der SGL kam inzwischen die Meldung, dass bis zu 300 Zuschauer wie ursprünglich geplant zugelassen sind. „Stand jetzt wird es dieselben Bedingungen wie im ersten Heimspiel geben. Der Umsetzung eines Spieltages unter Beachtung des vorgelegten Hygienekonzeptes wurde vom Landkreis zugestimmt”, verkündete Tobias Kleine-Nathland, Geschäftsführer der SG Leutershausen Handball GmbH. Inwieweit Gästefans zugelassen oder Tageskarten verkauft werden, erschließt aus der Mitteilung allerdings nicht.
„Die komplette Fokussierung auf das Wesentliche ist unter diesen Umständen nicht so einfach. Klar sind 300 Zuschauer besser als nix“, meint Löhr, „aber 300 Leute in der großen Halle – Da kommt Derbystimmung höchstens auf dem Spielfeld auf“. Er sieht sein Team auch in die Außenseiterrolle gedrängt. „Wir haben zum einen unterschiedliche Zielsetzungen für die Saison. Und wir laufen unter unterschiedlichen Voraussetzungen auf, wenn man sich mal die Verpflichtungen bei der SGL anschaut.“ Körperlich wie individuell sei derGastgeber doch deutlich stärker besetzt. Aber unter Minimierung eigener Fehler, sollte schon eine Chance bestehen, dort an der Bergstraße zu bestehen.
Bild: Andreas Moosbrugger