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HG hat verstanden

Oftersheim/Schwetzingen nagelt „Saase“ am Tabellenende fest

Im eminent wichtigen Kellerduell mit dem TVG Großsachsen haben die Drittliga-Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen am Ende mit 27:21 (14:9) endlich ihren ersten Sieg, die volle Punktzahl in der laufenden Saison eingefahren.

Der Stein sei riesengroße, der ihm und seinen Leuten vom Herzen gefallen ist, bekannte HG-Coach Frank Schmitt später. „Wir waren zwar schon öfter nah dran an einem Sieg, haben uns aber nie belohnt.“ Mit diesem Erfolg hat der Gastgeber nicht nur Großsachsen am Tabellenende der Staffel F festgenagelt, sondern verließ auch den vorletzten Rang und steht nun vor der TSG Haßloch, die bei den Rhein-Neckar-Löwen II knapp unterlag.

Auffällig dabei war, dass weniger Abstiegskrampf das Duell beherrschte, sondern der faire Derby-Charakter im Vordergrund stand. Die HG-Männer haben anscheinend den Ernst der Lage verinnerlicht, gingen von der ersten Minuten an mit voller Konsequenz zu Werke. Und es gab gleich zwei Saisondebüts zu erleben. Mit dem 31-jährigen Philipp Bernhardt präsentierte Oftersheim/Schwetzingen einen spontanen Neuzugang (früher auch SG Leutershausen), der die Abwehr mit stabilisieren soll, respektive den bisherigen Hauptakteuren im Deckungszentrum Entlastung bringen soll. Dies stellte er bei seinem ersten Einsatz nach gut einer Viertelstunde unter Beweis, als ihm gleich eine Balleroberung gelang, die Lukas Sauer per Konter zum 9:4 ummünzte.

Mit auf der Auswechselbank saß auch Florian Burmeister, der lange Zeit verletzt gewesen war (Schlüsselbeinbruch). Auf dem Spielberichtsbogen war noch Platz und er solle nicht alleine auf der Tribüne sitzen, berichtete er, weshalb er noch nachgetragen worden war. „Plötzlich stand Frank hinter mir und sagte ‚Pullover aus und rein‘. Das kam sehr überraschend für mich und war nicht vorher abgesprochen.“ Als er dann kurz vor der Pause auf dem Spielfeld auftauchte, brandete gleich Applaus auf den gut gefüllten Rängen auf.

Für den Start-Ziel-Sieg gab es sicherlich mehrere Gründe. Einer stand auf jeden Fall hinter seiner gut abgestimmten Deckung im Tor. „Ein gut haltender Max Herb hat uns die nötige Sicherheit gegeben“, lobte Schmitt seinen Keeper, der später auch von Publikum zum Spieler des Tages gewählt wurde. „Das gab uns viel Sicherheit im Spiel nach vorne. Wir haben nicht nur gekämpft, sondern auch spielerische Akzente gesetzt.“ Und da war einiges geboten. Tim Schaller auf Christian Wahl – Kempa von der Mitte zum 13:8. Wahl auf Schaller – Kempa von Linksaußen zum 16:11. Zuvor hatte bei doppelter Unterzahl Herb seinen Kasten sauber gehalten. Spielmacher Lukas Sauer fand dann noch den von rechts einspringenden Kevin Suschlik in der Luft, der zum 24:17 vollstreckte, dem größten Vorsprung während der Partie.

Es war ungefähr der Zeitpunkt, an dem die TVG-Bank sichtlich die Waffen streckte. Da fiel es dann nicht so sehr ins Gewicht, dass nun der Hausherrenseite ein paar Fehlwürfe zu viel unterliefen. „Die Niederlage war absolut verdient“, gestand Großsachsens Coach Stefan Pohl ein. „Wir waren zu langsam, nicht durchschlagskräftig genug. Zu wenige Spieler haben ihre Leistung gebracht.“

Am Ende blieb die HG weit unter den von Schmitt sonst geforderten 25 Gegentreffern. „Gegentore haben auch immer etwas mit Angriff zu tun“, meinte der Trainer. „Wenn wir vorne weniger Fehler produzieren, weniger Bälle wegwerfen, bekommen wir hinten auch weniger Konter.“ Womit die Marschroute für den Weg bei der HG Saarlouis nächsten Samstag abgesteckt wäre. mj

HG: Müller, Herb(1), Fauerbach; Barthelmeß, Schaller (7/3), Wahl (4), Kern, Sauer (3), Krämer (3), Suschlik (4), Bernhardt, Burmeister, Stier, Schleidweiler (3), Haase (1), Geisler (1)

TVG: Mangold, Lieb; Schüler (3), Jörres (1), König, Kupijai, Burkhard (2), Kadel, Hartz (1), Straub (1), Kehlenbach (6/1), Seganfreddo (3), Reisig (1), Buschsieper (1), Brestrich

Schiedsrichterinnen: Kuschel/Senk. Strafwürfe (3/3:1/4). Zeitstrafen: 8:6 Minuten

Spielfolge: 4:0, 5:2, 9:4, 9:6, 12:.7, 14:9 (HZ), 20:16, 24:17, 25:20, 27:21

Zuschauer: 400

Bild: Lutz Rüffer

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