Stark gekämpft, aber keine Auswärtspunkte

3. Liga: HG dreht Zehn-Tore-Rückstand, muss Neuhausen/Filder am Ende aber den glücklichen Vortritt lassen.
Mit 35:37 unterlag die HG Drittliga-Rivale TSV Neuhausen auf den Fildern. Doch das knappe Endergebnis, selbst der 15:22-Rückstand zur Halbzeit täuschen darüber hinweg, dass die Kurpfälzer zwischendurch nicht nur in den Seilen hingen, sondern angezählt am Boden lagen.
Doch ihr Trainer Christoph Lahme hatte unlängst betont: „Wir werden niemals aufgeben!“. So auch nicht nach dem Zehn-Tore-Defizit beim 29:19 (40.), bei dem die letzten beiden Gegentreffer in nur 14 Sekunden fielen. Es war symptomatisch für die Spielweise zuvor. Fast vom Start weg war das HG-Auftreten von Fehlern (darunter drei vergebene Strafwürfe) durchzogen, was den schwäbischen Hausherren in die Karten spielte (8:3). Die von Lahme für sein Team gewünschte Lockerheit war schnell verflogen, dem Druck gewichen, diesen Rückstand aufholen zu müssen. Dies gelang partiell (15:12/22.), der Gast hielt bis zum 18:15 (26.) mit. Doch dann war dieser Teilerfolg auch schon wieder Geschichte bis hin zu der erwähnten Depression nach zwei Dritteln absolvierter Spielzeit.
Für das, was dann folgte, gibt es kaum ein Drehbuch. TSV-Coach Daniel Brack musste etwas geahnt haben, griff schon beim 30:22 (44.) zum Mittel der Grünen Karte. Seine letzte Auszeit bemühte er dann beim 33:29 exakt sieben Minuten später. Auf HG-Seite stand dann besonders Torwart Frederik Fauerbach im Fokus. Als bei Neuhausen mit Lukas Fischer einer der TSV-Topscorer auf die Strafbank musste, lochte der Keeper über das ganze Spielfeld hinweg zweifach hintereinander zum 34:32 (55.) ein. Hätte er anschließend noch einen Siebenmeter von Fischer – dieser war nach abgesessener Zwangspause inzwischen wieder mit von der Partie – pariert, wer weiß wie es dann ausgegangen wäre. Alles hätte möglich sein können, aber es wäre wohl des Guten zu viel gewesen. Emanuel Novo und Mungkorn Nauß schafften bis zur Schlussminute sogar noch den direkten Anschluss bei 36:35, aber dann lief die Zeit ab und den Badenern davon, zumal Max Heydecke noch den Abschluss einwarf.
Christoph Lahme kommentierte nach der Partie: „Wir glauben immer dran, jedes Spiel, jedes Wochenende glauben wir daran, dass wir Punkte ergattern, egal wie schlecht die Lage auch sein mag. Wir starten ins Spiel schon mit sechs technischen Fehler in den ersten zehn Minuten. Dann stellen wir zurück auf minus drei und haben noch einmal fünf Fehler vor der Halbzeit. Statt Siebenmeter und Tor sind wir bei minus sieben. Das ist natürlich ein Brett, und wir standen vor einer Aufgabe, die immer schwerer wurde. Dann dümpelt das Match etwas vor sich hin. Auch unsere taktische Disziplin in der Abwehr hat nicht wirklich hingehauen. Erst ab dem offensiven Raustreten schaffen wir es, den Gegner zu vielen Fehlern zu zwingen, viele schwierige Abschlüsse zu nehmen und kommen dann auch im Angriff auf einmal durch, was uns die ganze Zeit vorher verwehrt blieb. Mit einem Zähler wäre ich zufrieden gewesen, den wir aufgrund des kämpferischen Verhaltens verdient hätten. Schade, dass wir ihn nicht mitnehmen können.”
HG: Fauerbach (2), Berghoffer; Barthelmeß (5/2), Antritter, Nauß (1), Kern (6), Auth, Burmeister (7), Novo (3/2), Hammarberg (6), Haase (1), Muth, Hell, Ferger (2), von Albedyll (2).
mj


