Schiffbruch an der Würm ohne Land zu sehen
HG Oftersheim/Schwetzingen verliert beim TSV Allach 26:33
Das Vorhaben, die „Schmach“ des letzten Auftritts in Allach dürfte bei Oftersheim/Schwetzingen als nicht geglückt in die Annalen eingehen. Denn auch nach dem zweiten Spieltag der Jugend-Bundesliga Handball steht die HG nach der 26:33 (14:17)-Niederlage beim dortigen TSV mit leeren Händen da.
Dabei kamen die Gäste gut prepariert und aufgelegt aus der Pause. Thorben Löffler verkürzte, Tim Rabe wehrte einen Foul-Siebenmeter (für den Louis Maurer auf die Strafbank musste) ab und die Möglichkeit zum Anschlusstreffer war gegeben. Doch der Ball wurde hergeschenkt, der Versuch von Thorben Zimprich ihn umgehend wiederzuholen, wurde mit Strafwurf und einer weiteren Hinausstellung geahndet. Doch diese doppelte Unterzahl überstanden die Kurpfälzer respektabel.
Bis zum 22:20 (41.) war die Tür weit offen, das Fahrwasser für das HG-Schiff von der Würm in Richtung Rhein-Neckar zu lenken. Dabei stach Rabe noch zwei weitere Siebenmeter, die er aber im Nachwurf aus dem Netz holen musste, sonst wäre das Ergebnis noch freundlicher für die Auswärtsmannschaft zu diesem Zeitpunkt ausgefallen. Doch dann wurde vorne reihenweise dem Gegner das Wurfgerät in die Hände gegeben. Die Bayern, die das badische Team im Vorfeld der Partie auf den Favoritensockel gehoben hatten, ließen sich nicht lange bitten, legten auf ein praktisch uneinholbares 26:20 vor (46.).
Die Abwehr hatte HG-Trainer Christoph Lahme nun weit rausbeordert, um noch irgendeine Chance auf Besserung zu generieren. Die Möglichkeiten stellten sich auch ein, doch die mangelhafte Wurfquote wurde zum unüberwindbaren weiteren Gegner. So blieb der Rückstand bis zum Ende unverändert.
Die Phasen der unvollendeten Aufholjagd vor und nach dem Seitenwechsel, überdecken aber nur ungenügend, dass Oftersheim/Schwetzingen wie im Januar zunächst überhaupt bis zum 5:0 (8.) nicht in die Partie fand. Bis zum 10:5 (17.) blieb der Abstand gewahrt, wurde dann allmählich reduziert (12:11/24.), was aber noch nicht zum durchstarten genutzt wurde. Die Hausherren behielten noch die Oberhand.
Lahme wollte das „Zwischenhoch“ im Nachgespräch dann auch nicht wirklich hervorheben oder überbewerten: „Wir sind zu keiner Sekunde wirklich in Allach beim Spiel angekommen. Dabei wurden taktisch keine unserer Absprachen eingehalten.“ Er und sein Co-Mitstreiter Justuin Hahne waren restlos bedient, haben dafür ausreichend Anreize für eine neue Trainingswoche gesammelt: „Wir haben technische Fehler für eine ganze Saison fabriziert sowie im Eins-gegen-Eins vorne wie hinten kein Land gesehen.“
HG: Rabe (1), Sommer; Antritter (3), Auth, Schmid, Seitz (4), Drees, Zaum (6), Winkler, Kirchner, Maurer (7/5), Zimprich (1), Löffler (4). mj
Bild: Lutz Rüffer