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Pflichtaufgabe in Deizisau absolvieren

Handball-Oberliga: Abschließendes Vorrundenspiel für Oftersheim/Schwetzingen ohne Bedeutung

Trainer Christoph Lahme vom aufstiegswilligen  Handball-Oberligisten HG Oftersheim/Schwetzingen hatte schon direkt nach der erfolgreich bestrittenen Spitzenpartie gegen den TV Plochingen angedeutet, dass er in der für den weiteren Fortgang der Saison in der Meisterrunde völlig bedeutungslosen Begegnung beim TSV Deizisau (Sonntag, 17 Uhr) gerne den einen oder anderen seiner Stammakteure oder angeschlagenen Spieler für wichtigere Aufgaben schonen würde. Dies war auch der Grund, weshalb er zuvor nur von „neun Endspielen“ gesprochen hatte, jenes gegen den Verfolger TVP und den bald folgenden acht gegen die Teams aus der parallelen Vorrundengruppe, ohne dass er dabei despekterlich gegenüber der Konkurrenz auftreten möchte.

Genauso gerne würde er dem einen oder anderen, der sonst nicht so intensiv zu Zuge kommt, mehr Einsatzzeiten zugestehen oder Spielern der „Ib“ aus der Badenliga die Chance gewähren, sich auf baden-württembergs Oberliga-Niveau zu präsentieren. Doch das „Perspektivteam“ ist fast zeitgleich bei der SG Heddesheim gefordert (17.30 Uhr), wusste er logischerweise schon damals. Bleibt eventuell noch ein Teil der A-Jugend, die in der Bundesliga am Vorabend bei Balingen/Weilstetten am Ball zugange ist (17 Uhr), der aber auch die zweite Mannschaft mit bestücken könnte. 

Auf einem anderen Blatt steht auch noch, dass der hiesige Spitzenreiter der Vorrundengruppe B im letzten Spiel dieses Rundenabschnitts nicht unbedingt der Erste und Einizge sein will, der dem Schlusslicht vom Neckarknie noch einen Sieg gestattet. Aber selbst solch einer hätte allerdings auch für den Abstiegskandidaten außer moralischen Aspekten keine Auswirkungen. Wettbewerbsverzerrung ist somit nicht möglich und gegeben. Deiziaus hat einzig gegen Söflingen im November ein Remis erzielt, blieb sonst weitgehend den Klassennachweis, seine Ligatauglichkeit, schuldig.

Während dieser Vergleich, egal in welcher Aufstellung mehr oder weniger unaufgeregt über die Bühne gehen sollte, ist der Kampf um den vierten freien Platz in der Aufstiegsrunde noch voll im Gange. Auch das zuvor an dieser Stelle nicht berücksichtigte TSV Blaustein hat noch eine Chance, nachdem es letzten Samstag mit einem dramatischen 31:30 über Großsachsen dieses seiner letzten Hoffnungen beraubt hat. Abschließend geht es für den TSV jetzt gegen Ostfildern in einem wahren Endspiel um Platz 4. 

Auswirkungen auf Konkurrenz

Für Plochingen sind diese Geschehnisse durchaus einen Seitenblick wert. Gegen Großsachsen hätte es 2:2 Punkte mitgenommen, sollte Ostfildern weiterkommen ist die Bilanz mit 0:4 recht dürftig, gegenüber Blaustein schlägt aber eine satte 4:0-Ausbeute zu Buche. Neuenbürg wäe indes von einem Erfolg Blausteins benachteiligt (2:2), hat es doch beiden Begegnungen gegen die HSG Ostfildern gewonnen.

In der Gruppe A ist die Entscheidung bereits final gefallen. In einer Nachholpartie am Mittwoch letzter Woche knipste Köndingen/Teningen seinen Fahrschein (allerdings hauchdünn) mit einem 35:34 beim punktlosen Schlusslicht SG H2Ku Herrenberg, dessen Lage und Position im Prinzip mit jener Deizisaus vergleichbar ist. mj

Bild: Lutz Rüffer

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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