„Mehr Kaltschnäuzigkeit vorm Kasten“

3. Handball-Liga: HG strebt am Samstag in Fürstenfeldbruck Sieg Nummer vier in Folge an.
Es ist schon die längste Serie an Siegen in der aktuellen Drittliga-Saison, die die Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen seit kurz vor Weihnachten hingelegt haben. Packen sie jetzt beim TuS Fürstenfeldbruck (Samstag, 19.30 Uhr) noch Sieg Nummer vier obendrauf? Ein Selbstläufer wird dieses Vorhaben jedoch auf keinen Fall, unmöglich erscheint es aber auch nicht. Wünschenswert wäre ein Erfolg in jedem Fall, da die Bayern knapp hinter den Kurpfälzern rangieren und dort möglichst auch bleiben sollen.
Der TuS (14 Punkte) hat sich vor eigenem Publikum für die HG (18) schon immer als schwer verdaulicher Brocken erwiesen. Diese Runde gab es aber schon drei Heimniederlagen (Oppenweiler/Backnang, Landshut, Pfullingen). Dabei verweisen die „Brucker“ seit einiger Zeit ständig auf ihre angespannte Personalsituation, die nicht nur aus Verletzungen und Erkrankungen resultiert, sondern wohl auch aus einem im Vergleich zu den Vorjahren geschrumpften Kader. Zuletzt hat sich in Backnang wahrscheinlich Schlüsselspieler Sebastian Meinzer einen Muskelfaserriss zugezogen. „Und das vor den beiden wichtigen Heimspielen gegen Oftersheim/Schwetzingen und Horkheim“, klagte TuS-Coach Martin Wild frustriert.
Großartig auf eine Diskussion über Schwachpunkte des Gegners wollte sich HG-Trainer Christoph Lahme nicht einlassen: „Davon will ich gar nicht sprechen. Wir wollen erneut versuchen, unsere Schwächephasen geringer zu halten als die des Gegners und in den jeweils anderen effizient ans Werk zu gehen. Gerade auswärts benötigen wir eine Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Kasten und müssen noch präsenter in der Abwehr sein.“
Denn trotz aller Euphorie über die erreichten Siege der letzten Zeit hat er Defizite ausgemacht, an deren Behebung er mit seiner verfügbaren Truppe ständig arbeitet. „Wir müssen im Innenblock kompakter agieren und besser kommunizieren. Gegen Würzburg haben wir uns immer wieder aus unseren gewohnten Abläufen ziehen lassen und so einfache Durchbrüche zugelassen.“ Er findet dabei fast schon sportphilosophische Ansätze: „Daneben ist Handball ein fehlerbehafteter Sport, der davon lebt, dass jede Abwehr Fehler beim Gegner herbeiführen möchte. Dennoch kann es nicht sein, dass wir unsere Fehler entweder wiederholen oder viele einfache Fehler produzieren, so dass der Gegner leicht zu Kontertoren kommt.“ Seine abschießende Forderung an seine Leute: „Für uns heißt das, mehr Kontrolle über das Spielgerät ausüben und in unseren Entscheidungen mehr Weitsicht an den Tag legen.“