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Laden... HG Oftersheim/Schwetzingen

Mannschaft kann scheidendem Trainer Holger Löhr etwas zurückgeben

Das Beste kommt zum Schluss. Erst im letzten Saisonspiel in der Pokalrunde der 3. Handball-Liga haben sich die Spieler der HG Oftersheim/Schwetzingen endlich belohnt und zwei Punkte aus Plochingen entführt. Trotz des 29:26 (17:12) in der Schafhausäckerhalle des TV beenden die Kurpfälzer den wegen der Corona-Pandemie ins Leben gerufenen Wettbewerb auf dem letzten Platz.

Wie es bei Saisonfinals eben üblich ist, trennen sich im Anschluss so manche Wege. Unter anderem verlässt Trainer Holger Löhr den Verein. „Wir wollten ihm noch etwas zurückgeben“, sagte Alexander Sauer. „Er ist maßgeblich für die positive Entwicklung vieler Spieler verantwortlich und hatte an unserem Erfolg einen Riesenanteil.“

Was jedoch noch nicht bekannt war: Auch der Kapitän, der 2012 als 20-Jähriger von der SG Kronau/Östringen II kam, geht nach neun Jahren von Bord. „Es war mein letztes Spiel für die HG. Mir war wichtig, dass wir uns für unseren Aufwand belohnen, aber ich werde mich nicht an diese letzte Partie vor leeren Rängen besonders erinnern. Wichtiger sind mir die Schlachten, die wir in der vollen Nordstadthalle geschlagen haben“, sagte Sauer.

Er hat in beruflicher Hinsicht einen neuen Weg eingeschlagen. In diesem Zusammenhang hat er für sich eine Entscheidung getroffen. „Es ist aber keine gegen die HG. Ich möchte noch einmal etwas Neues ausprobieren und Job und Sport lassen sich auf Drittliga-Niveau künftig nicht mehr vereinbaren“, macht Sauer klar. In Plochingen eröffnete der Linksaußen für seine Mannschaft. Bis zum 8:8 blieb die Partie eng, doch dann setzte sich Oftersheim/Schwetzingen ab. „Wir haben gut gespielt, obwohl wir in der Abwehr immer mal wieder Probleme hatten“, erklärte Sauer. „Im Vergleich zu den vorangegangenen Spielen haben wir diesmal aber in der Offensive Lösungen gefunden und waren über die kompletten 60 Minuten gallig.“

Selbst eine Schwächephase nach dem Seitenwechsel, in der Plochingen auf 20:21 verkürzen konnte, warf die HG nicht aus der Spur. Jerrit Jungmann, Lukas Sauer und Paul Stier sorgten mit den Treffern bis zum 26:22 wieder für Entlastung. Entschieden war die Partie jedoch noch nicht, denn Manuel Haas und Robin Brandner verkürzten erneut. Alexander Sauer kassierte noch einmal eine Zeitstrafe, doch nach einer Auszeit von Löhr sicherten Jungmann und Lukas Sauer den Auswärtssieg.

Neuer Verein noch nicht klar

Der Schlusspunkt des starken Dominik Werbitzky änderte am Ausgang nichts mehr und so verdienten sich die Spieler der HG eine ausgelassene Heimfahrt. „Das war ein schöner Abschluss“, sagte der Spielführer, der in Erinnerungen schwelgte: „Die HG wird bei mir immer einen Platz sicher haben. Besonders an das Aufstiegsspiel gegen Neuhausen vor fünf Jahren werde ich noch häufig denken. Außerdem habe ich mir hier einen Traum erfüllt und mit meinem Bruder zusammengespielt.“ Das wird sich in Zukunft ändern. Doch bei welchem Verein Alexander Sauer künftig spielen wird, steht noch nicht endgültig fest. „Es gibt eine klare Tendenz, aber wir sind noch in der finalen Phase“, sagte er.

Die Verantwortlichen waren auf diesen Wechsel vorbereitet, denn schon am Donnerstag hatten sie mit Tim Schaller einen Nachfolger verpflichtet, der auf dem Feld in Sauers Fußstapfen treten soll. Aber auch abseits des Feldes wird der Wortführer schmerzlich vermisst werden.

HG: Herb, Müller, Fauerbach; Barthelmeß, Wahl (4), L. Sauer (7), Krämer (3), Jungmann (5), Suschlik (2), A. Sauer (5/2), Schmidberger (1), Stier (2), Kern, Schleidweiler, Geisler. mjw

Foto: Lutz Rüffer

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2. September 2025

B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

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Zwei Wochen nachdem die Mannschaft von der HG Oftersheim/Schwetzingen nach wiederum zweiwöchiger Regenerationspause ihr Training aufgenommen hatte, machte sich die illustre „Reisegruppe JBLH B1“ in mehreren Kleinbussen auf den Weg zum anspruchsvollen Turnier in Emsdetten.

Wie immer war die sogenannte Förster-Sirene aus dem mitgereisten Elternkreis das eindrucksvolle Signal, um in das Spiel zu starten . . . und gleich in der ersten Partie hatte die Kurpfälzer es mit einem körperlich und spielerisch sehr starken ATSV Habenhausen – ebenfalls Jugend-Bundesliga-Handball im Norden – zu tun. Dies war mit Sicherheit die herausforderndste Begegnung der Vorrunde. Mit einer sehr offensiven 3:2:1-Deckung stressten die Habenhausener gleich von Anfang an das HG-Team und es geriet relativ schnell mit drei und vier Toren in Rückstand. Und genau das wollten das Trainerteam Jonah Fassunge / Florian Schwarz von diesem Turnier: stressige Situationen und die Reaktion der Mannschaft darauf, um gut vorbereitet in die Saison zu gehen.

Und die Mannschaft reagierte: durch spielerische Elemente kämpfte sich das Team Tor um Tor heran, mit einer offenen Manndeckung gelangen zwei Ballgewinne und es stand Unentschieden. 15 Sekunden vor Schluss hatte die HG Pech mit dem finalen Wurf. Im Gegenzug erzielte Habenhausen dann mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer. Schade für das Oftersheim/Schwetzinger Team, das einen großen Kampfgeist an den Tag gelegt hatte.

Nach diesem echten Härtetest dachten die mitgereisten Eltern, die B2 des TV Emsdetten wäre einfacher zu bespielen, aber weit gefehlt. Eine technisch und spielerisch gut eingestellte Mannschaft forderte die HG-Jungs, die gleich wieder in den Rückstand gerieten, erneut reagierten und kurz vor Ende das Spiel drehten. Dabei kämpfte das Gäste-Team sowohl gegen die heimische Zuschauerübermacht als auch gegen ein paar wenige Schiedsrichterentscheidungen. Auch diese Spielsituationen werden dem Team in der bevorstehenden Saison in bestimmten Druckphasen helfen. Die HG setzte dann ihre doch größere Klasse durch und ging mit 14:13 als Sieger vom Platz und es folgte mit dem 20:8 gegen die Turnerschaft St. Tönis ein eher einfaches Spiel.

Im letzten Gruppenspiel bekam es das HG-Team mit dem HBV Jena zu tun und kämpfte mit einigen Unwägbarkeiten; kein gutes Passspiel, immer mal wieder falsche Entscheidungen und auch im Abwehr- und Torwartspiel war durchaus Steigerungspotenzial zu sehen. So ging das Spiel, das es unbedingt gewinnen wollte, zur Enttäuschung der Trainer und der Eltern mit 17:19 verloren.

Den Teamabend verbrachte die Mannschaft in der Jugendherberge Tecklenburg. Das Trainerteam hatte – nach der Verpflegung an speziellen Grillstationen – hierfür einiges vorbereitet. Es war aber sowieso das gesamte Wochenende über zu erkennen, dass hier eine ehrgeizige und intakte Mannschaft darauf brennt, in die Runde zu starten.

Durch die Niederlage gegen Jena war es am Sonntagmorgen ohnehin ein schwieriges Unterfangen, noch das Halbfinale zu erreichen, zumal auch einige Spieler angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Gegen den GSV Eintracht Baunatal erspielte sich die Mannschaft nochmal einen 17:8-Sieg, aber im abschließenden Playoff-Spiel gegen JSG Köln war der Aderlass zu groß und „die Luft irgendwie raus“. Oftersheim/Schwetzingen verlor deutlich mit 5:15.

Das Trainerteam zog am Ende ein positives Fazit des Turniers: „Wir wollten Stresssituationen für unser Team und wollten sehen, wie unsere Mannschaft darauf reagiert“, meinte Jonah Fassunge als Resümee des Turniers und Florian Schwarz ergänzte „Jetzt wissen wir ganz genau, woran wir noch arbeiten müssen und der Feinschliff erfolgt in den kommenden zwei Wochen vor dem Start in die Saison“. Beiden Trainern galt ein besonderer Dank der HG-Verantwortlichen für engagierte drei Tage auf diesem tollen Turnier. Bis zum Start in die Bundesliga-Runde gilt es jetzt, die angeschlagenen Spieler regenerieren zu lassen und fit zu bekommen Dann wird die Mannschaft gut vorbereitet zum Klang der Förster-Sirene in die JBLH starten.   /va

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