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Kontoausgleich nicht gelungen

B1 geht in schwäbischer Torflut bei 89 Treffern unter

Die HG war gewarnt, mit JA Neuhausen/Ostfildern kommt die Wurfmaschine der Jugend-Bundesliga Handball zu Oftersheim/Schwetzingen. Und auch wenn sich der Gastgeber selbst satte 38 Treffer gönnte, musste er 51 von JANO einstecken (14:21).

Am Anfang machte es das heimische Team gar nicht so schlecht wie Zwischenresultate das spätere Endergebnis vermuten lassen. Torwart Joschua Wolf parierte einige Würfe, es gab ein paar Ballgewinne in Deckung, aber vorne war bei Außennetz, Pfosten oder dem gegnerische Keeper Feierabend. Über 0:4 und 1:7 (10.) wurden die effektiveren Kräfteverhältnisse aufgezeigt. Später konnte Wolf einem leidtun, da er von seinen Vorderleuten oft im Stich gelassen wurde, die Bälle verloren oder Zweikämpfe nicht annahmen.

Technische Fehler einerseits und teilweise eine etwas fehlende kämpferische Einstellung in der Defensive führte HG-Coach Florian Schwarz später dann auch für die relative Chancenlosigkeit als Hauptursachen an. Auf die sehr offensive Deckungsweise der Schwaben, teilweise bis an die Mittellinie heran, war sein Team vorbereitet gewesen, „aber sie hat trotzdem reihenweise Fehler bei uns produziert. Da ist schon gute Qualität auf der anderen Seite“, sieht Schwarz durchaus Möglichkeiten für die Gäste, im Kampf um die deutsche Meisterschaft ein Wörtchen mitreden zu können.

Zu allem Überfluss hat sich recht früh Rückraumspieler Adrian Summ (nach fünf eigenen Treffern) am Fuß verletzt. „Damit ist einer unserer stärksten Eins-gegen-Eins-Spieler weggefallen“, hatte Schwarz eine Option weniger in der Offensive. Zeitweilig wurde der früh eingefangene hohe Rückstand etwas gewahrt (9:15, 15:25, 20:27/39.). Aber dann wurde es fast vogelwild mit 42 Toren im Schlussdrittel. Auch die Schiedsrichter hatten viel zu rennen, „das waren ja letztlich über 100 Angriffe in diesem Spiel“ mit 89 Treffern, versuchten sie nachzurechnen. Jetzt ist wieder Zeit, die Wunden zu lecken, in zwei Wochen geht es zur SG Pforzheim/Eutingen.

HG: Villa Apps, J. Wolf; Baldauf, Aeckerle, Auth (2), Jäger (1), Kuhlee (10), A. Summ (5), Schmitt (12/3), Derr, de Marco, Hoberg (4), Himmelmann (3), R. Wolf (1). mj

Bilder: Siegfried Brombach

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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