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Knapp zum Auftakt unterlegen

HG muss Rhein-Neckar-Löwen II am Ende ziehen lassen / Nächstes Heimspiel schon nächsten Sonntag

Während die einen ausgelassen jubelten, hingen auf der anderen Seite die Köpfe zunächst schwer enttäuscht unten. Gerade eben hatte der frühere HG-Akteur David Ganshorn den Auswärtssieg mit dem finalen Treffer zum 31:21 (14:14) für die Rhein-Neckar-Löwen II besiegelt. Hausherr Oftersheim/Schwetzingen musste zum Auftakt der neuen Drittliga-Handballsaison mit seiner knappen Niederlage leben, die Team-Manager Simon Förch als „unglücklich“ einordnete. Denn bis kurz vor Abpfiff der hitzig umkämpften Begegnung durften „seine Jungs“ selbst noch auf Zählbares hoffen. Erst im Schlussspurt mussten sie den favorisierten Gegner ziehen lassen.

Nach mehr oder weniger ausgeglichener erster Spielhälfte, fand die HG nach dem Seitenwechsel nicht recht konzentriert wieder in ihren Spielfluss. Aber ein Fünf-Tore-Rückstand (15:20/38.) sollte noch nicht eine Vorentscheidung herbeiführen. Die Gastgeber ließen sich davon weder beeindrucken noch aus der Ruhe bringen. Es folgte ihrerseits mit die beste Phase von Oftersheim/Schwetzinger Seite. Mehrfache Gleichstände ab Beginn der Schlussviertelstunde deuteten anscheinend auf ein Kippen der Partie hin. Doch der RNL-Bundesliga-Unterbau wankte nur, fiel am Ende dann aber doch nicht, auch dank David Ganshorn.

Dass immerhin 300 Zuschauer der Begegnung beiwohnten, wurde natürlich positiv aufgenommen. Förch nannte es „eine recht gut gefüllte Halle“. RNL-Trainer Michel Abt, dem seit dieser Runde Klaus Billmaier assistiert, fand es allerdings „ein doch sehr ungewohntes Gefühl“. Für sein HG-Pendant Frank Schmitt war es einfach „toll“, auch wegen der spürbaren Emotionen, die von den Rängen kamen. Der Heimcoach bedauerte allerdings, „dass die Löwen immer eine Antwort parat hatten. Wir haben es in der zweiten Halbzeit nie geschafft, mal in Führung zu gehen“. Ansonsten könne er mit seiner Mannschaft zufrieden sein. „Es war ein sehr gute Leistung, kämpferisch überragend, darauf müssen wir aufbauen.“ Der Gegner habe sich halt clever angestellt. Der strahle Gefahr aus dem Rückraum aus, habe dort aber auch die Qualität, den Ball auf Außen zu geben, wenn seine Deckung herauskäme. „Das ist schwer zu verteidigen.“

Es klingt nach einer abgedroschenen Phrase, aber es gilt nun wirklich umgehend die Köpfe wieder zu erheben. Denn bereits am kommenden Sonntag (17 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen) steht schon die nächste Heimpartie auf dem Programm. Zu Gast wird dann der TSB Horkheim aus Heilbronn sein. Die Jungs vom mittleren Neckar hielten sich beim SV Zweibrücken mit einem wahren Scheibenschießen schadlos. Sie dominierten von Beginn an und wahrten nach einer 19:13-Pausenführung den Abstand auf ihren Gastgeber bis hin zum 37:32 Auswärtserfolg.

„Horkheim ist nicht wirklich eine Laufkundschaft“, urteilte Schmitt in einem ersten Ausblick. „Das sind schon Brocken, die wir da in der ganzen Runde bespielen müssen. Doch diese Aufgabe nehmen wir an“, meinte er und bekräftigte dabei noch einmal Rang 6 als erklärtes Ziel „Aber den Platz haben alle Teams als Ziel, wenn sie denn nicht um den Aufstieg spielen wollen.“ mj

HG: Herb, Müller, Fauerbach; Barthelmeß (3/2), Schaller (1), Wahl (5), Kern (3), Sauer (2), Krämer (1), Suschlik (7), Stier, Nasgowitz (5), Haase, Geisler (2).

Bild: Lutz Rüffer

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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