Individuelle Aussetzer und zu wenig Agilität

Regionalliga Frauen: HG verliert in Steißlingen an Boden.
Vor kurzem fühlten sie sich noch wie Himmelsstürmer, die fast nichts stoppen kann. Zwei Spieltage später ist die Tristesse bei den HG-Regionalliga-Handballerinnen inzwischen groß. Nach der 24:32 (12:18)-Niederlage beim TuS Steißlingen stöhnte HG-Trainer Carsten Sender: „Wir stehen mit anderthalb Beinen in der Oberliga. Wir müssen nun sehen, dass wir nicht ganz nach unten durchgereicht werden.“ Der gut gemachte Boden in der Tabelle ist dahin.
Nicht nur, dass sein Team nicht annähernd an das zuvor gezeigte Leistungsniveau anknüpfte: „Die Tabellensituation hat sich nun dramatisch verschlechtert, da unsere direkten Abstiegskonkurrenten scheinbar erkannt haben, welche Wege zu Punktgewinnen führen.“
Die Geschichte der Partie war im Prinzip schnell geschrieben. Neun Minuten lang sah alles nach einem offenen Kräftevergleich, einer spannenden Partie aus (4:3). Nur acht Zeigerumdrehungen später war die Luft raus. Jedem war klar, wer diese Begegnung gewinnen sollte (13:3). Hinzu kam noch, dass Rückraumfrau Karolin Kolb disqualifiziert wurde (13.). Der Rest war auf die eine oder andere Art Schadensminimierung, über die der Halbzeitstand und das Endresultat geringfügig hinwegtäuschen. Über 24:14 ging es für Steißlingen locker dem Abpfiff entgegen.
„Das Ergebnis ist im Sinne der Kräfteverhältnisse absolut gerechtfertigt“, musste Sender eingestehen. „Zu Beginn haben Agilität und Einsatzbereitschaft in der Abwehr und Umschaltspiel gefehlt. Immer wieder haben individuelle Aussetzer der eigentlichen Stammspielerinnen die Partie für uns komplex gemacht. In der zweiten Halbzeit hat dann vor allen Dingen der Abwehrverbund um Lisa und Lena Magnus besser ins Spiel gefunden. Auch Jasmin Jung hat nach entwicklungsfähiger erster Hälfte das Angriffsgeschehen phasenweise in die richtigen Bahnen gelenkt.“ Aber zu holen waren einfach nichts mehr.
HG: Gudenau, Myrianidou; F. Sender (2), Racky, Schütz (2), Förste (2), Li. Magnus (1), Widmaier (1), Zachert (7/2), Le. Magnus (5), Jung (3), Patzschke, Kolb (1).