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Im „Klassiker“ um Spitze kämpfen

Jugend-Bundesliga Handball: HG bei Tabellenführer Pforzheim/Eutingen

Es geht um nicht weniger als die Möglichkeit, die Tabellenspitze in der Süd-Gruppe der Jugend-Bundesliga Handball zu erobern oder wenigstens anzugreifen, wenn die A1 der HG Oftersheim/Schwetzingen nun am Sonntag (Anwurf: 15 Uhr) bei der SG Pforzheim/Eutingen aufkreuzt Die Randschwarzwälder sind der Spitzenreiter, die Kurpfälzer als Vierter liegen aber nur zwei Zähler dahinter. Im Hinspiel waren beide gleichauf (34:34); ein einfacher HG-Sieg würde also reichen, um an der SG vorbeizuziehen. Allerdings müssen auch die Ergebnisse der ebenfalls auswärts spielenden Konkurrenz dazu passen (Rodgau Nieder Roden im Hachinger Tal und Friesenheim/Hochdorf bei Nieder-Olm).

Auch Oftersheim/Schwetzingens Torhüter Jerémie Meyer erwartet: „Ich glaube, dies wird wieder sehr eng. Der Sieger wird sich dadurch entscheiden, wer besser als Mannschaft agiert und am Ende weniger nervös wird. Wir sollten ruhig auftreten und das spielen, was wir von den Trainern mitbekommen werden.“ Er hat auch ausgemacht: „Pforzheim/Eutingen hält wie wir sehr zusammen. Das sind halt die Stärken beider Teams, was wohl besonders, da es ein Derby ist, zum tragen kommen wird.“ Und die waren in der Vergangenheit meistens heiß umkämpft.

„Die SG ist seit früher Jugend unser Dauergegner, in der Runde, in der Quali, bei Testspielen oder Turnieren“, erinnert sich Meyer. „Pforzheim/Eutingen gegen HG ist einfach ein Klassiker.“ Fast so wie Kiel gegen Flensburg, was ja gerade wieder eine Neuauflage erfahren hat.

HG-Coach Justin Hahne würde dazu gerne noch SG-Trainer Alexander Lipps aus dem Hinspiel zitieren: „Wer hätte gedacht, dass unsere beiden Mannschaften in dieser Liga, zu diesem Zeitpunkt, mit oben in der Tabelle sind?“ Hahne meint: „Jetzt zum Rückspiel haben beide Vereine ihre hervorragende Leistung bestätigt, was für eine gute Jugendarbeit im badischen Raum von zwei eher ‚kleineren‘ Vereinen spricht.“

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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