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Gekommen, um zu bleiben?

Handball-Oberliga Frauen: Auftakt für Oftersheim/Schwetzingen gegen Mitaufsteiger

In der Spielzeit 2019/20 hatten die Handballerinnen der HG Oftersheim/Schwetzingen erstmals die baden-württembergische Oberliga (BWOL) erreicht. Es war jene Runde, die virusbedingt nicht zu Ende gebracht wurde.

Der sportliche Abstieg wurde nach Saisonabbruch außer Kraft gesetzt. Etliche Teams, wie die HG, verzichteten aber auch in Anspruchnahme dieser Ausnahmeregel. Im Neuanlauf nun soll nach dem Willen der Verantwortlichen vieles anders werden. Dass es nach dem verlustpunktfreien Jahr in der Badenliga jetzt auch wieder Rückschläge geben könnten, ist jedem dabei bewusst.

Aber die sportliche Leitung, besetzt von Saskia Zachert und Karolin Kolb, zwei aktiven Spielerinnen und Leistungsträgerinnen, hat da ganz eigene Vorstellungen, jenseits vom reinen Klassenerhalt, wie es bei Aufsteigern oft üblich ist. Kolb erklärt forsch: „Unsere Zielsetzung ist oberes Mittelfeld. Optimal wäre das Erreichen der Aufstiegsrunde, um einen Abstieg frühzeitig ausschließen zu können.“

Bei der ersten Bewährungsprobe jetzt zum Ligenstart dürfte es dafür gleich mal Anhaltspunkte geben, wie alles zu bewerten sein wird. Zu Gast in der Schwetzinger Nordstadthalle ist der TuS Ottenheim aus einem Ortsteil der Gesamtgemeinde Schwanau und gleichzeitig verwaltungstechnischer Hauptsitz im Ortenaukreis. Die Südbadener dominierten ihren Bereich fast genauso wie ihr kommender Gastgeber, kassierten nur zwei Minuspunkte, verloren nur die allerletzte Rundenbegegnung, als der Aufstieg schon lange feststand. Das Team galt als Ballermaschine der dortigen Liga, gewann seine Partien im Schnitt mit fast 14 Toren Differenz.

Die Kurpfälzer Mannschaft ist dafür mit ihrem neuen Coach Carsten Sender aber wohl gerüstet. „Die Grundlagen für einen Klassenerhalt sind schon vorhanden“, meint der Trainer mit Blick auf den souverän errungenen Meistertitel. Verstärkung erhielt er dabei in Form von Carolin Vreden, seiner Co- und Athletiktrainerin, die aber auch jederzeit bereit ist, am Kreis und in der Abwehr eingesetzt zu werden. Zusätzlich werden Jasmin Jung, Florine Sender, Helena Bartele, Anna Filmar sowie Stella Gudenau sich den neuen Herausforderungen stellen. „Es sind allesamt Spielerinnen, die BWOL- oder noch höherklassige Spielerfahrung mitbringen und menschlich sehr gut zu uns passen“, verweist das Führungstrio auf seine Auswahlkriterien. Und auch in der zweiten Mannschaft stehen einige Kräfte bereit, um jederzeit oben auszuhelfen oder sich auch für einen festen Platz zu empfehlen.

Dort im Reserveteam werden Chiara Aiello und Lea Zimmermann nach ihrem Abschied aus der „Ersten“ auflaufen, ebenfalls in einem Aufstiegsteam jetzt in der Landesliga. Saskia Puhr gab gesundheitsbedingt den aktiven Handballsport auf, ist dafür jetzt in dessen Umfeld umso rühriger für Oftersheim/Schwetzingen.

„Wir haben dieses Jahr einen breit gefächerten Kader in dem jede einzelne Spielerin individuell sehr leistungsstark ist“, urteilt Zachert, sieht völlig andere Verhältnisse als beim letzten Aufstieg, als die HG mehr oder weniger nur zum Kanonenfutter degradiert war. „Mögliche Verletzungsausfälle können daher vom Team ausgeglichen werden. Diesen Vorteil hatten wir damals nicht. Da sind wir auch schon mal nur zu siebt angetreten. Generell sind wir jetzt ein junges und schnelles Team, das aber bereits auch Spielerinnen mit Erfahrung in der Oberliga oder in höheren Spielklassen hat.“

Das dynamische Frauen-Duo Kolb & Zachert hofft dabei auch auf Rückhalt von zunehmend mehr Fans: „Wir freuen uns natürlich über jede lautstarke Unterstützung von der Tribüne. Das hilft uns als Team, noch mal mehr zu geben!“ Und bei Auswärtsfahrten gibt es auch die Gelegenheit, Plätze im Team-Bus zu ergattern. mj

HG Oftersheim/Schwetzingen – TuS Ottenheim (Sonntag, 13 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

Bild: Lutz Rüffer

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2. September 2025

B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

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Zwei Wochen nachdem die Mannschaft von der HG Oftersheim/Schwetzingen nach wiederum zweiwöchiger Regenerationspause ihr Training aufgenommen hatte, machte sich die illustre „Reisegruppe JBLH B1“ in mehreren Kleinbussen auf den Weg zum anspruchsvollen Turnier in Emsdetten.

Wie immer war die sogenannte Förster-Sirene aus dem mitgereisten Elternkreis das eindrucksvolle Signal, um in das Spiel zu starten . . . und gleich in der ersten Partie hatte die Kurpfälzer es mit einem körperlich und spielerisch sehr starken ATSV Habenhausen – ebenfalls Jugend-Bundesliga-Handball im Norden – zu tun. Dies war mit Sicherheit die herausforderndste Begegnung der Vorrunde. Mit einer sehr offensiven 3:2:1-Deckung stressten die Habenhausener gleich von Anfang an das HG-Team und es geriet relativ schnell mit drei und vier Toren in Rückstand. Und genau das wollten das Trainerteam Jonah Fassunge / Florian Schwarz von diesem Turnier: stressige Situationen und die Reaktion der Mannschaft darauf, um gut vorbereitet in die Saison zu gehen.

Und die Mannschaft reagierte: durch spielerische Elemente kämpfte sich das Team Tor um Tor heran, mit einer offenen Manndeckung gelangen zwei Ballgewinne und es stand Unentschieden. 15 Sekunden vor Schluss hatte die HG Pech mit dem finalen Wurf. Im Gegenzug erzielte Habenhausen dann mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer. Schade für das Oftersheim/Schwetzinger Team, das einen großen Kampfgeist an den Tag gelegt hatte.

Nach diesem echten Härtetest dachten die mitgereisten Eltern, die B2 des TV Emsdetten wäre einfacher zu bespielen, aber weit gefehlt. Eine technisch und spielerisch gut eingestellte Mannschaft forderte die HG-Jungs, die gleich wieder in den Rückstand gerieten, erneut reagierten und kurz vor Ende das Spiel drehten. Dabei kämpfte das Gäste-Team sowohl gegen die heimische Zuschauerübermacht als auch gegen ein paar wenige Schiedsrichterentscheidungen. Auch diese Spielsituationen werden dem Team in der bevorstehenden Saison in bestimmten Druckphasen helfen. Die HG setzte dann ihre doch größere Klasse durch und ging mit 14:13 als Sieger vom Platz und es folgte mit dem 20:8 gegen die Turnerschaft St. Tönis ein eher einfaches Spiel.

Im letzten Gruppenspiel bekam es das HG-Team mit dem HBV Jena zu tun und kämpfte mit einigen Unwägbarkeiten; kein gutes Passspiel, immer mal wieder falsche Entscheidungen und auch im Abwehr- und Torwartspiel war durchaus Steigerungspotenzial zu sehen. So ging das Spiel, das es unbedingt gewinnen wollte, zur Enttäuschung der Trainer und der Eltern mit 17:19 verloren.

Den Teamabend verbrachte die Mannschaft in der Jugendherberge Tecklenburg. Das Trainerteam hatte – nach der Verpflegung an speziellen Grillstationen – hierfür einiges vorbereitet. Es war aber sowieso das gesamte Wochenende über zu erkennen, dass hier eine ehrgeizige und intakte Mannschaft darauf brennt, in die Runde zu starten.

Durch die Niederlage gegen Jena war es am Sonntagmorgen ohnehin ein schwieriges Unterfangen, noch das Halbfinale zu erreichen, zumal auch einige Spieler angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Gegen den GSV Eintracht Baunatal erspielte sich die Mannschaft nochmal einen 17:8-Sieg, aber im abschließenden Playoff-Spiel gegen JSG Köln war der Aderlass zu groß und „die Luft irgendwie raus“. Oftersheim/Schwetzingen verlor deutlich mit 5:15.

Das Trainerteam zog am Ende ein positives Fazit des Turniers: „Wir wollten Stresssituationen für unser Team und wollten sehen, wie unsere Mannschaft darauf reagiert“, meinte Jonah Fassunge als Resümee des Turniers und Florian Schwarz ergänzte „Jetzt wissen wir ganz genau, woran wir noch arbeiten müssen und der Feinschliff erfolgt in den kommenden zwei Wochen vor dem Start in die Saison“. Beiden Trainern galt ein besonderer Dank der HG-Verantwortlichen für engagierte drei Tage auf diesem tollen Turnier. Bis zum Start in die Bundesliga-Runde gilt es jetzt, die angeschlagenen Spieler regenerieren zu lassen und fit zu bekommen Dann wird die Mannschaft gut vorbereitet zum Klang der Förster-Sirene in die JBLH starten.   /va

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