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Dramatik pur im Abstiegskampf

3. Handball-Liga-Relegation: Oftersheim/Schwetzingen ringt Flensborg am Ende nieder

„Zum Glück haben wir die zwei Punkte am Ende hier behalten“, fielen HG-Trainer Christoph Lahme ganze Gebirge nach Abpfiff der 3. Liga-Partie gegen den DHK Flensborg von der Seele – und nicht nur ihm. Seine Handballer von Oftersheim/Schwetzingen hatten nach schweren 60 Minuten mit 30:28 (13:17) die Oberhand gewonnen und bleiben im Relegationsgeschehen unbezwungen und verlustpunktfrei.

Im Gegensatz zum Hinspiel verzichteten die Norddeutschen in diesem Durchgang auf eine direkte Manndeckung gegen Florian Burmeister und zeigten sich spielerisch klar verbessert. Der Hausherr nutzte dies zunächst als Vorteil, legte 3:0 vor. Sollte es gar ein gemütlicher Sonntagnachmitagsspaziergang werden? Mitnichten! Statt Sicherheit, Ruhe und Gelassenheit machte sich im heimischen Spiel jetzt auf breiter Front Chaos breit. Hinzu kam noch, dass die Gäste so gut wie möglich das Spiel in die Länge zogen, schunden Sekunden, wo es nur ging, um mit ihren spärlichen Kräften hauszuhalten.

Nach der deutlichen Auftaktführung setzte es bald Anschlusstreffer, dann zog DHK erst auf 10:7 (16.), nach der Pause sogar auf 18:13 davon. Ein erstes Aufbäumen sorgte in einem chaotischem Spielverlauf mit Zeitstrafen für ein einmaliges Herankommen der HG auf 18:19 (36.). Dieser Höhenflug hatte aber noch keine Nachhaltigkeit (18:22/41.). „Immer wieder passieren uns solche saudummen Fehler“, schimpfte Lahme an der Seitenlinie. „Erst nach der 40. Minute spielten wir unseren Handball. Dafür muss ich meinem Team ein großes Lob zollen.“ Er war auch der Meinung, dass eine Deckungsumstellung auf eine offene 3:2:1 seinerseits mit entscheidend für den weiteren Spielverlauf war.

Doch das frenetisch anfeuernde Publikum (Lahme: „Vielen Dank für diese riesen Unterstützung von den Rängen.“) wurde, was die Herzfestigkeit anging, weiteren Belastungsproben ausgesetzt. Dem Ausgleich zum 22:22 folgten immer wieder Rückstände. Flensborg griff in dieser Phase ständig mit sieben Feldspielern an. Erst nach dem 25:27 (54.) wendete sich das Blatt endgültig. Tim Kusch von Rechtsaußen und der unermüdlich ackernde Florian Burmeister sorgten für die folgenden zwei Gleichstände. Jan Triebskorn ließ die erste Führung seit Beginn folgen (59.), auch weil Abwehr und Keeper Benedikt Müller jetzt ständig auf dem Posten waren.

Trotz des minimalen Vorsprungs beorderte Lahme seine Abwehr weit raus und der dann folgende Wurf wurde geblockt – Ballbesitz für Oftersheim/Schwetzingen. Nach Auszeit ließ es sich Kreisläufer Niklas Krämer auf Zuspiel von Triebskorn nicht nehmen, den Siegtreffer vom Kreis zu setzen. Ein finaler Siebenmeter, der am Spielausgang nichts mehr geändert hätte, wurde Beute von Müller, der die Feierorgie damit gleich einläutete.

Dem dänischen Co-Trainer Magnus Jensen blieb danach nicht viel mehr übrig, als seinem Gegenüber zum Sieg zu gratulieren. „Es waren dumme technische Fehler, die uns zu viel kosteten.“ Damit unterschied sich seine Analyse kaum von Lahmes zu gewissen Spielabschnitten. „Sonst haben wir unserem dezimiertem Kader das gemacht, was wir eigentlich wollten und sind deshalb stolz auf unsere Leistung. Jetzt wollen wir noch so viele Punkte holen wie möglich für eine eventuelle Überraschung.“ Der HG käme dies wohl durchaus gelegen.

HG: Müller, Fauerbach; Barthelmeß (5/3), Schulz, Wahl, Kern (2), Krämer (2), Triebskorn (4), Suschlik (5), Zaum (2), Burmeister (6), Kernaja, Haase (1), Geisler, Leibnitz, Kusch (3).

Bilder: Lutz Rüffer

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Oftersheim/Schwetzingen hat zwei Niederlagen in Folge eingesackt, steht aber in der Tabelle trotzdem nur direkt vor Plankstadt. Nicht die einzige Sorge, die Trainer Alexander Lemke vor dem Gang mit der TSG Wiesloch plagt. „Wir hoffen, dass wir eine schlagkräftige Truppe aufs Feld bringen können, alle Kranken und Verletzten zurückkommen.“ Er ist sich sicher: „Unser Gegner, gespickt mit ehemaligen Drittliga-Spielern, wird es uns nicht einfach machen. Wir müssen wieder mit demselben Kampfgeist wie letzte Woche in das Spiel gehen und die kleinen Fehler abbauen. Dann könnte es eine spannende Partie bis zur letzten Sekunde geben.“ mj

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