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Bericht aus Berlin: Deutschland-Cup geht an BW

Rabe und Zipf düpieren Ausrichter

Der verspätet ausgetragene Deutschland-Cup 2021, im Jugend-Handball Nachfolger des Länderpokals, geht in dieser Saison an Baden-Württemberg. Das Team mit Torwart Tim Rabe und Co-Trainer Julian Zipf (beide HG Oftersheim/Schwetzingen) bezwang im Finale Ausrichter Berlin mit 21:18 (7:9).

Der Deutschland-Cup wurde im Dezember 2018 zum ersten Mal ausgespielt. Er ist die nachfolgende Veranstaltung des bisherigen Länderpokals. Die Änderung wurde aufgrund einer Umstrukturierung der Leistungssportförderung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) nötig. Im neuen Modus spielen lediglich 16 statt 20 Mannschaften an drei Turniertagen den deutschen Meister der Landesverbände aus. Sollten mehr Landesverbände eine Mannschaft für das Turnier melden, müssen die am schlechtesten platzierten Verbände der Dreijahreswertung eine Vorqualifikation spielen.

In der Gruppenphase (verkürzte Spielzeit von 40 Minuten) ließen Badener und Schwaben nicht viel anbrennen. Sachsen-Anhalt wurde zum Auftakt mit 30:12 bezwungen, anschließend Brandenburg 23:15 und abends Niedersachsen 25:19. Damit war das Viertelfinale gebucht. Da das Musterländle aber auf Grund seiner Leistungsstärke sogar zwei Teams in Rennen schicken konnte, wollten es Losglück und Spielplan, dass der Gegner, den es auszuschalten galt, ausgerechnet BW II war (war Zweiter seiner Gruppe mit 4:2 Punkten geworden). Eventuelle freundschaftliche Beziehungen wurden beim 27:20 – jetzt über die volle B-Jugendspielzeit von 50 Minuten – aber völlig ausgeblendet. Auch das folgende Semifinale geriet nur zur Durchlaufstation auf dem Weg zum Endspiel. Niederrhein wirkte beim 28:23 (16:10) vom Start weg chancenlos (6:1).

Am Finaltag zeigten bei einer vollen Halle beide Teams, wie sehr sie diesen ersten Platz wollten und kämpften für den Sieg. Die erste Halbzeit – die Partie wurde dabei live von Bob Hanning und Nils Lichtlein im Livestream kommentiert – war zunächst ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Vorteil für die Hauptstädter, die sich ausschließlich aus Spielern der Reinickendorfer Füchse rekrutieren. Beide Seiten boten ihre individuellen Stärken dar, sowie schönes und erfolgreiches Mannschaftsspiel. In der zweiten Halbzeit setzte sich BW aber schnell über 10:10 (34.) auf 16:12 ab (42.). Berlin kämpfte sich zwar wieder etwas ran, doch kontrolliert wurde der Rest der Begegnung von Baden-Württemberg.

Für den Schwetzinger Rabe durchaus ein verdienter Erfolg: „Ich denke, wir waren im  Turnier konstant das beste Team und haben im Finale einen starken Berliner Handball-Verband durch unsere sehr gut deckende Abwehr und unseren großartigen Zusammenhalt in der Mannschaft bezwungen. Ich bin stolz in dieser Mannschaft gespielt zu haben.“

Sein Coach, der Oftersheimer Zipf ordnet den Turnier auch sportpolitisch ein: „Der Gewinn der deutschen Meisterschaft mit Handball Baden-Württemberg zeigt, dass die Zusammenarbeit der drei Landesverbände auf leistungssportlicher Ebene funktioniert. Und dies zum Teil ohne Internatsstrukturen, wie sie in Berlin oder Magdeburg (Sachsen-Anhalt) vorhanden sind. Ohne den Zusammenschluss der Landesverbände in Baden-Württemberg auf der Ebene des Leistungssports, wäre ein Titelgewinn so wohl nicht möglich gewesen.“ mj

Bild: Sormani – Zipf Zweiter von lnks – Rabe hinten Mitte mit der 1

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2. September 2025

B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

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B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

Zwei Wochen nachdem die Mannschaft von der HG Oftersheim/Schwetzingen nach wiederum zweiwöchiger Regenerationspause ihr Training aufgenommen hatte, machte sich die illustre „Reisegruppe JBLH B1“ in mehreren Kleinbussen auf den Weg zum anspruchsvollen Turnier in Emsdetten.

Wie immer war die sogenannte Förster-Sirene aus dem mitgereisten Elternkreis das eindrucksvolle Signal, um in das Spiel zu starten . . . und gleich in der ersten Partie hatte die Kurpfälzer es mit einem körperlich und spielerisch sehr starken ATSV Habenhausen – ebenfalls Jugend-Bundesliga-Handball im Norden – zu tun. Dies war mit Sicherheit die herausforderndste Begegnung der Vorrunde. Mit einer sehr offensiven 3:2:1-Deckung stressten die Habenhausener gleich von Anfang an das HG-Team und es geriet relativ schnell mit drei und vier Toren in Rückstand. Und genau das wollten das Trainerteam Jonah Fassunge / Florian Schwarz von diesem Turnier: stressige Situationen und die Reaktion der Mannschaft darauf, um gut vorbereitet in die Saison zu gehen.

Und die Mannschaft reagierte: durch spielerische Elemente kämpfte sich das Team Tor um Tor heran, mit einer offenen Manndeckung gelangen zwei Ballgewinne und es stand Unentschieden. 15 Sekunden vor Schluss hatte die HG Pech mit dem finalen Wurf. Im Gegenzug erzielte Habenhausen dann mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer. Schade für das Oftersheim/Schwetzinger Team, das einen großen Kampfgeist an den Tag gelegt hatte.

Nach diesem echten Härtetest dachten die mitgereisten Eltern, die B2 des TV Emsdetten wäre einfacher zu bespielen, aber weit gefehlt. Eine technisch und spielerisch gut eingestellte Mannschaft forderte die HG-Jungs, die gleich wieder in den Rückstand gerieten, erneut reagierten und kurz vor Ende das Spiel drehten. Dabei kämpfte das Gäste-Team sowohl gegen die heimische Zuschauerübermacht als auch gegen ein paar wenige Schiedsrichterentscheidungen. Auch diese Spielsituationen werden dem Team in der bevorstehenden Saison in bestimmten Druckphasen helfen. Die HG setzte dann ihre doch größere Klasse durch und ging mit 14:13 als Sieger vom Platz und es folgte mit dem 20:8 gegen die Turnerschaft St. Tönis ein eher einfaches Spiel.

Im letzten Gruppenspiel bekam es das HG-Team mit dem HBV Jena zu tun und kämpfte mit einigen Unwägbarkeiten; kein gutes Passspiel, immer mal wieder falsche Entscheidungen und auch im Abwehr- und Torwartspiel war durchaus Steigerungspotenzial zu sehen. So ging das Spiel, das es unbedingt gewinnen wollte, zur Enttäuschung der Trainer und der Eltern mit 17:19 verloren.

Den Teamabend verbrachte die Mannschaft in der Jugendherberge Tecklenburg. Das Trainerteam hatte – nach der Verpflegung an speziellen Grillstationen – hierfür einiges vorbereitet. Es war aber sowieso das gesamte Wochenende über zu erkennen, dass hier eine ehrgeizige und intakte Mannschaft darauf brennt, in die Runde zu starten.

Durch die Niederlage gegen Jena war es am Sonntagmorgen ohnehin ein schwieriges Unterfangen, noch das Halbfinale zu erreichen, zumal auch einige Spieler angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Gegen den GSV Eintracht Baunatal erspielte sich die Mannschaft nochmal einen 17:8-Sieg, aber im abschließenden Playoff-Spiel gegen JSG Köln war der Aderlass zu groß und „die Luft irgendwie raus“. Oftersheim/Schwetzingen verlor deutlich mit 5:15.

Das Trainerteam zog am Ende ein positives Fazit des Turniers: „Wir wollten Stresssituationen für unser Team und wollten sehen, wie unsere Mannschaft darauf reagiert“, meinte Jonah Fassunge als Resümee des Turniers und Florian Schwarz ergänzte „Jetzt wissen wir ganz genau, woran wir noch arbeiten müssen und der Feinschliff erfolgt in den kommenden zwei Wochen vor dem Start in die Saison“. Beiden Trainern galt ein besonderer Dank der HG-Verantwortlichen für engagierte drei Tage auf diesem tollen Turnier. Bis zum Start in die Bundesliga-Runde gilt es jetzt, die angeschlagenen Spieler regenerieren zu lassen und fit zu bekommen Dann wird die Mannschaft gut vorbereitet zum Klang der Förster-Sirene in die JBLH starten.   /va

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