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Die gespaltene 3. Handball-Liga

Hintergrund: Unsicherheiten über das Was geht wo?

Im Moment dreht sich im Mannschaftssport viel darum, wer darf überhaupt unter welchen Bedingungen weiter machen. Dies ist insbesondere im Bereich der 3. Handball-Liga ein sehr kontrovers diskutiertes Thema.

Hier geht es vor allem darum, gehört diese Spielklasse in den Profibereich, wo eine Fortführung möglich sein sollte, oder ist es reiner Amateursport, der sonst in ein komplette Zwangspause geht. Die zweiwöchige Pause und das Wirrwarr um Profi- oder Amateurstatus wird überall in den Medien auch von Vereinsseite – durchaus von sehr unterschiedlichen Positionen aus – thematisiert.

Dabei zeigen sich die Macher und Verantwortlichen der jeweiligen Teams ähnlich gespalten und zerrissen wie die US-amerikanische Nation vor der Wahl (und vermutlich auch danach) zwischen Biden und Trump. Der Deutsche Handballbund (DHB) hat nun erst einmal den Spielbetrieb für zwei Wochen gestoppt (wir berichteten). Für das kommende Wochenende war für Freitag und Sonntag dabei sogar ein Doppelspieltag angesetzt gewesen. „Die zuständigen Gremien des Verbandes werden in der Zwischenzeit in Rücksprache mit den Vereinen die Möglichkeiten der Fortsetzung des Spiel- und/oder Trainingsbetriebs und die dafür erforderlichen Maßnahmen prüfen“, heißt es von Verbandsseite, die sich dafür eine Frist gesetzt hat: „Mit den Vertretern der 3. Ligen werden getrennt nach Männern und Frauen digitale Aussprachen bis 12. November durchgeführt.“

Doch wer sind nun die „Profis“, die noch weiterhin ihrem Sport nachgehen dürfen? Das baden-württembergische Gesundheitsministerium und das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport hatten am 5. April mitgeteilt, „dass der Trainingsbetrieb von Profi- und Spitzensportlern auch in Baden-Württemberg unter Beachtung strengster Abstands- und Hygiene-Auflagen . . . wieder ermöglicht werden soll.“ Fünf Tage später wurde konkretisiert: „Zu Profi- und Spitzensportlern zählen Bundeskaderathletinnen und -athleten sowie paralympische Bundeskaderathletinnen und -athleten, Profimannschaften der 1. und 2. Bundesligen aller Sportarte.

Nicht gleichlautend hingegen die Einstufung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DSOB): „Nach DOSB-Verständnis fallen alle Kaderathlet*innen (OK, PK, NK 1 und 2) sowie die 1.-3. Ligen in allen olympischen und nicht-olympischen Sportarten, die vierte Liga im Männerfußball sowie nationale und internationale Sportveranstaltungen an denen professionelle Sportler*innen teilnehmen in diesem Fall unter die Definition „Profisport“.“ Das Bundesland Hessen hatte unterdessen am 21. Oktober definiert: „Profisport ist die bezahlte Vollzeittätigkeit. Der Begriff der Vollzeittätigkeit ist eng auszulegen.

In den aktuellen Erläuterungen zu den Änderungen der Corona-Verordnung in Baden-Württemberg ab 2. November heißt es nun: „Profi- und Spitzensportler sind Sportlerinnen und Sportler, die einen Arbeitsvertrag haben, der sie zu einer sportlichen Leistung gegen ein Entgelt verpflichtet und dieses überwiegend zur Sicherung des Lebensunterhalts dient. Es sind . . . Mannschaften, die in länderübergreifenden Ligen spielen, der 1. bis 3. Bundesligen aller Sportarten.

Doch auch wenn wie bei der HG Oftersheim/Schwetzingen versucht wird, professionell zu agieren, kommt hier kein Spieler – sämtlich mit Vertrag ausgestattet – dem Sport wegen seines Lebensunterhalts nach. Sie sind durch die Bank weg anderswo Arbeitnehmer oder Studenten, wie aus ihren Spielerprofilen ersichtlich. Anders ist die Sache bei manch früherem Erst- oder Zweitligisten gelagert, wie vorletzte Saison mit dem ThSV Eisenach. Aber auch in der aktuellen Südstaffel hieß es zum Beispiel aus Willstätt seitens TVW-Chef Rainer Lusch: „Unsere Liga ist als Profiliga einzustufen. In unserem 15-Mann-Kader haben wir drei Vollprofis und neun Studenten, die mit Handball ihr Studium und ihren Lebensunterhalt verdienen. Dazu kommt Trainer Ole Andersen.“ Konträr die Position in Leutershausen: „Wir zählen uns ganz klar zu den Amateursportlern. Wir sind schlicht und einfach keine Profis. Gut 90 Prozent aller Drittliga-Handballer sind berufstätig und betreiben den Sport nur nebenher“, meinte SGL-Legende Uli Roth.

Mark Schober, Vorstandschef beim DHB, will sich nun auch einen Überblick über geltendes Recht der einzelnen Bundesländer verschaffen, stellt aber schon jetzt fest: „Den Spielbetrieb aussetzen oder testen wie in der 2. Liga.“ Auch hieran, noch dazu mindestens zweimal wöchentlich, scheiden sich die Geister, denn dies wäre für viele der 72 Männer-Vereine ein zu großer monetärer Aufwand, angesichts der Tatsache, dass ja nur ohne Zuschauer weitergespielt werden dürfte. 

Ähnlich weit gespannt sind die Verhältnisse bezüglich anhaltendem Training. Von geschlossenen Hallen und Krafträumen (wie bei der TSG Haßloch) bis zu „Business as usual“ ist alles vertreten. Bei der HG ist vorerst nur die erste Mannschaft noch im Übungsbetrieb. Oftersheim/Schwetzingens Coach Holger Löhr brachte die wohl unvereinbare Dualität unlängst auf einen Nenner: „Wir sind eine semi-professionelle Liga. Das ist genau die Schnittstelle zwischen Profi- und Amateurbereich.“ mj

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18. November 2025

Underdog-Rolle gerecht geworden

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Underdog-Rolle gerecht geworden

Regionalliga: deutliche Niederlage der männlichen C1-Jugend bei Frisch Auf Göppingen.

Die männliche C1-Jugend der HG Oftersheim/Schwetzingen trat am Wochenende als klarer Underdog in der Regionalliga Baden-Württemberg bei Frisch Auf Göppingen an. Die Gastgeber wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und entschieden die Partie deutlich mit 43:29 für sich.

In den ersten Minuten in der EWS-Arena konnte die HG gut mithalten (10. Minute 6:5). Doch Mitte der ersten Halbzeit übernahm Göppingen das Kommando und setzte sich mit einem 9:1-Lauf deutlich ab. Acht Minuten blieb die HG in dieser vorentscheidenden Phase des Spiels ohne eigenen Treffer – bedingt durch Fehlwürfe und starke Torhüterparaden der Gastgeber. Mit einem Halbzeitstand von 22:11 ging es in die Kabinen.

Trotz des klaren Rückstands zeigte die HG Moral und Einsatz und hielt den Rückstand im Lauf der zweiten Halbzeit bei 14 Toren. Am klaren 43:29-Sieg von Frisch Auf Göppingen war jedoch nichts mehr zu ändern.

„Wir gingen als klarer Underdog in dieses Spiel und haben diese Rolle angenommen. Der Sieg der Göppinger war verdient, aber mit 14 Toren zu deutlich,“ sagte Coach Nils Trautner nach der Partie. Trotz der klaren Niederlage zeigte er sich nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft und sieht positive Ansätze: „Wir hatten gute Momente mit vier Rückraumspielern. In der Abwehr werden die Dinge, die wir trainieren, immer besser. Die Jungs haben ihr Bestes getan und verlieren trotz kämpferischer, aufopfernder Leistung verdient, aber in der Höhe vielleicht unverdient.“

Im nächsten Spiel der männlichen C1-Jugend ist der noch ungeschlagene Tabellenführer JANO Filder zu Gast in der Nordstadthalle. Anpfiff ist am 23. November um 14:45.

HG: Leon Zietlow – Kian Wittmann (1), Mats Pöltl (5), Moritz Beck (9), Bastian Schmitt (5), Laurenz Lang (3), Johann Pfisterer (4), Sebastian Flößer (1), Marlon Fritsch (1)

18. November 2025

Ib-Damen setzen Ausrufezeichen

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Ib-Damen setzen Ausrufezeichen

Landesliga Frauen: HG-Ib mit starker Leistung beim 21:33-Auswärtserfolg bei HSG Bergstraße.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen II zeigte in Laudenbach eine starke Auswärtsleistung gegen die unangenehm zu spielende und sehr körperlich auftretende HSG Bergstraße – mit einem 33:21 (16:11) sicherte sich die HG zwei wichtige Punkte und festigte Tabellenplatz zwei in der Handball-Verbandsliga, wobei der Vorsprung auf den Dritten weiter ausgebaut wurde.

Von Beginn an stand die Abwehr der HG sehr stabil. Die Gastgeberinnen taten sich schwer mit der defensiveren Deckungsvariante, viele Angriffe der HSG Bergstraße liefen sich fest oder endeten in unvorbereiteten Würfen. Nach vorne spielte Oftersheim/Schwetzingen strukturiert und druckvoll; schon zur Halbzeit lag das Team deutlich vorne. Auch eine Rote Karte gegen Maike Siegel kurz vor der Pause brachte die Mannschaft nicht aus dem Konzept.

In der zweiten Hälfte baute die HG ihren Vorsprung konsequent aus, minimierte technische Fehler und nutzte ihre Chancen deutlich besser. Fast alle Feldspielerinnen trugen sich in die Torschützenliste ein – ein klares Zeichen für die geschlossene Teamleistung, mit der die HG die Partie über 60 Minuten kontrollierte.

Trainer Moritz Dornseiffs kommentierte: „Wir haben heute die technischen Fehler minimiert und keine Ausreden gesucht. Heute haben wir endlich gezeigt, was in uns steckt!“

HG: Lichtner , Rademacher, Walther; Barthelmeß (2), Bosse (6), Fleig (1), Kößler (7), Mayer (1), Müller (4), Schmitt (6), Siegel (1), Treiber, Von Beeren (1), Zimmermann (4).    dg

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