Wieder nur Lob statt Punkte

3. Liga: Oftersheim/Schwetzingen gehen in Kornwestheim die Kräfte aus.
Relativ lange hielt das personell geschröpfte Drittliga-Team der HG beim SVS Kornwestheim einigermaßen mit, wurde aber auf die gesamte Spieldauer gesehen immer wieder um ein Stückchen distanziert und verlor letztendlich vor 350 Zuschauern 28:33 (14:17). Entscheidend waren wieder einmal die berühmten Kleinigkeiten. Und davon waren es eben ein paar zu viele, um über die Runden zu kommen. „Es waren wenige technische Fehler, wo wir auch Lehrgeld zahlen“, hatte HG-Coach Christoph Lahme erkannt.
Er hatte auf Entspannung in seiner Aufstellung gehofft, wurde aber teilweise enttäuscht. Aus dem Fragezeichen hinter Florian Burmeisters Einsatz nahe seiner Heimat wurde ein dickes Minuszeichen. Auch Rechtsaußen Emanuel Novo musste erneut passen, wurde durch den Schwetzinger Lukas Hepp vertreten. Dafür präsentierte sich der angeschlagene Istvan Ferger (im Bild oben beim Wurf) recht wurffreudig und die Gäste hatten noch einen Überraschungsgast an Bord des Mannschaftsbusses.
Ex-Jugendlicher als Aushilfe
Kurzfristig sprang Benedikt Damm als Aushilfe ein. Der noch 24-jährige Kreisläufer hat schon eine bewegte Geschichte hinter sich. Der Wieblinger schloss sich früh Oftersheim/Schwetzingen an, spielte teilweise unter HG-Coach Justin Hahne in der C-Jugend. Aber bald folgte mit 16 der Wechsel zu den Rhein-Neckar Löwen, 2020 kam im Alter von 19 ein Zweitspielrecht in Friesenheim bei Benjamin Maschke als Übungsleiter für die Eulen dazu, auch der Wieslocher und Ex-HG-ler Hendrik Wagner war damals dabei. Davor hatte er schon einiges eingesammelt; 2017 wurde er mit der RNL-Mannschaft deutscher B-Jugend-Vize-Meister, 2019 ebenso mit der A-Jugend. „Nur zum Titel hat es nie gereicht.“ Nationalkaderberufungen im Nachwuchsbereich folgten, unter anderem an der Seite von Juri Knorr und David Späth oder Julian Köster. „Da habe ich viel gelernt. Das war mir sehr wichtig. Bei den großen Turnieren bin ich gereift.“ Dennoch entschied er sich gegen das Profitum. „Es ist zu schwierig, in diesem Sport genügend Geld zu verdienen.“
Es folgte eine Studienzeit in Barcelona, dort habe er für das Universitätsteam gespielt (katalanischer Meister). Aber auch die HSG Krefeld steht in seiner Vita. Dann ging es weiterhin als Student nach Bayern zur TuS Fürstenfeldbruck. Vor einem Jahr war er auch bei der vorangegangen Club-WM vor den Toren Kairos für die California Eagles am Ball. Zuletzt gab es über den Jahreswechsel einen erneuten Kurzeinsatz in „Bruck“.
Er solle die Abwehr mit seinen 1,86 Metern stabilisieren, hatte Lahme erwartet. Er setzte aber auch im Angriff gewisse Akzente. Im Endeffekt reichte es für die Kurpfälzer aber nicht zum Sieg, irgendwann schwanden die spärlichen Kräfte. Es sei dennoch ein gute Mannschaftsleistung gewesen, auch wegen der Lösung über den siebten Feldspieler, bilanzierte Lahme. „Das kann man nicht bestreiten, wir sind sehr stringent unserem Matchplan, den Anweisungen gefolgt. Die Abläufe haben wir im Vergleich zur Vorwoche schon deutlich besser reinbekommen, generierten viele freie Wurfmöglichkeiten, waren klar toreffektiver als zuvor, haben die Bälle reingebracht.“
Aber erneut monierte er die misslungenen Situationen, „wo wir auf den Lücken eins-zwei oder fünf-sechs die Nadelstiche hätten setzen können, um in der zweiten Halbzeit auf einen Treffer ranzukommen“. Aber genau diese wurden verworfen. Zum Beispiel nach dem 25:23 oder dem 26:24 (54.)„Wir waren das ganze Spiel dran, selbst am Ende. Fünf Miese sind in Summe vielleicht zwei Gegentore zu viel. Aber das interessiert am Ende nicht. Trotzdem war es ein sehr guter Schritt nach vorne“
HG: Fauerbach, Berhoffer; Barthelmeß (9/3), Antritter (4), Kern (2), D. Huljak, Nauß, Durak (1), Hepp (1), Damm (2), Haase (2), von Albedyll (1), Hell (2), Ferger (4). mj
Bilder: Siegfried Brombach