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The Winner takes it all

Handball-Oberliga: HG als BW-Meister zurück in Liga 3!

Der Tag der Entscheidung war da. Es waren perfekte Rahmenbedingungen. Ein Viertel der Tribüne in der Heininger Voralbhalle war für die Gäste der Handball-Gemeinschaft Oftersheim/Schwetzingen für das entscheidende Spiel um die baden-württembergische Meisterschaft und den Drittliga-Aufstieg reserviert, rund 100 Plätze, wie auch Eintrittskarten im Vorfeld abgerufen worden waren. Zu wenig, wie sich herausstellte bei knapp 200 HG-Fans. 

Der kleine schnuggelige Sporttempel, der akkustisch total unter roter Fremdherrschaft (inklusive zweier HG/SZ-Fotographen und eines Videoreporters sowie zahkreicher Trommler) stand, mit angeschlossenem und intensiv genutztem Biergarten platzte aus allen Nähten, denn auch in dem rund 4000-Seelen-Dorf wollten viele Zuschauer ihrem TSV noch einmal beiwohnen. Am Ende interessierte es keinen mehr, dass die hart umkämpfte, teilweise sehr emotional geführte Partie womöglich nicht immer schön anzusehen war. Es zählte einzig der  26:24 (12:9)-Sieg, der den Gästen den Rückweg in die 3. Liga ebenete und nebenbei noch die baden-württembergische Meisterschaft bescherte. Und auch die Heininger Hausherren, Vorrundesieger ihrer Staffel, feierten sich für ihr couragiertes Auftreten gegen den von allen Seiten zum absoluten Topfavoriten erkorenen Gast aus der Kurpfalz.

Dabei begann die HG bärenstark mit ihrer aus den letzten Partien gewohnten stabilen Abwehr hinter der der schier unüberwindlich erscheinende Keeper Frederik Fauerbach bis zum Seitenwechsel 12 Paraden beitrug. Vorne wurde sie angeführt vom jungen Sinan Antritter, der zunächst vor Christian Wahl und Jan Remmlinger mit viel Erfolg ins kalte Waser geschmissen wurde (3:7/16.). Im Bus war der Youngster als Servicekraft noch für den Kaffeeausschank an die Mitfahrenden verantwortlich. Auf der Platte gab er verbal und gestenreich die Kommandos, denen jeder umgehend und ohne Widerspruch folgte. Dass dann für über eine halbe Stunde, eingeleitet von einem kuriosen Eigentor durch Marc Kern (hatte einen Pass erfolgreich abgewehrt, nur leider ins vom Torwart nicht besetzte Eck), zwar viel Kampf auf Biegen und Brechen, aber beidseitig auch viel Murks abgeliefert wurde (21:20/51.), war in der Crunchtime von keinerlei Interesse mehr.

Mit einer Gewaltaktion erzwang Florian Burmeister wieder den Ausgleich. Anschließend flog Leo Zaum für zwei Minuten von der Platte, „Ricky“ Fauerbach grabschte sich derweil einen freien Wurf von Halblinks, war auch in der Folgezeit immer auf dem Posten. Kaum war Zaums Zeitstrafe abgelaufen, gab es viel Platz auf der Platte. Einer normalen Hinausstellung folgte der Fauxpas Heiningens, einen Spieler zuviel ins Angriffsgeschehen zu schicken. 

„Das war der schnellste Sprint, den wir je von ‚Stürmer‘ (Anmerkung Mannschaftsverantwortlicher Michael Stürmer) gesehen haben“, frohlockte später nicht nur Max Barthelmeß. Von seiner Außenposition am Bankende eilte er zum Kampfgericht und wies auf die Regelwidrigkeit hin. Wahl war sich später sicher: „Das war der Knackpunkt, dieser sechste Mann zu viel und wir bekommen wieder den Ball.“  Den verwertete postwendend Burmeister, ein frecher Heber von Tim Kusch zum 22:24 (57.) sollte folgen. 

Jetzt war weder auf dem Feld, der Bank noch auf den Rängen irgendein HGler zu bändigen. Noch einmal der achtfache Torschütze Burmeister mit einer Soloeinlage (inklusive einer weiteren Zeitstrafe für einen im Wege stehenden TSV-Akteur), dann fischte Marc Kern den Ball heraus und schickte „Eddy“ auf die Reise. Edward Hammarberg, der seinen Aufbauspielern in der Deckung unermüdlich den Rücken frei hielt, für Erholungspausen sorgte, krönte seine Auftritt mit diesem Schnellangriff (23:26) und handelte sich im Gegenzug auch noch eine Zeitstrafe ein – wenn interessierts? Für seinen Coach Christoph Lahme war er der Spieler des Abends. Aber der Trainer lobte auch sein gesamtes Team für diesen Auftritt, und dass es zu keiner Zeit nie die Nerven verloren hatte.

HG: Hoppe, Fauerbach; Barthelmeß (2/1), Wahl, Kern (4), Triebskorn (3/3), Maurer (1), Remmlinger, Burmeister (8), Stier, Hammarberg (1), Haase, Antritter (1), Geisler, Zaum (1), Kusch (5). mj

Bild: Lutz Rüffer

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2. September 2025

B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

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B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

Zwei Wochen nachdem die Mannschaft von der HG Oftersheim/Schwetzingen nach wiederum zweiwöchiger Regenerationspause ihr Training aufgenommen hatte, machte sich die illustre „Reisegruppe JBLH B1“ in mehreren Kleinbussen auf den Weg zum anspruchsvollen Turnier in Emsdetten.

Wie immer war die sogenannte Förster-Sirene aus dem mitgereisten Elternkreis das eindrucksvolle Signal, um in das Spiel zu starten . . . und gleich in der ersten Partie hatte die Kurpfälzer es mit einem körperlich und spielerisch sehr starken ATSV Habenhausen – ebenfalls Jugend-Bundesliga-Handball im Norden – zu tun. Dies war mit Sicherheit die herausforderndste Begegnung der Vorrunde. Mit einer sehr offensiven 3:2:1-Deckung stressten die Habenhausener gleich von Anfang an das HG-Team und es geriet relativ schnell mit drei und vier Toren in Rückstand. Und genau das wollten das Trainerteam Jonah Fassunge / Florian Schwarz von diesem Turnier: stressige Situationen und die Reaktion der Mannschaft darauf, um gut vorbereitet in die Saison zu gehen.

Und die Mannschaft reagierte: durch spielerische Elemente kämpfte sich das Team Tor um Tor heran, mit einer offenen Manndeckung gelangen zwei Ballgewinne und es stand Unentschieden. 15 Sekunden vor Schluss hatte die HG Pech mit dem finalen Wurf. Im Gegenzug erzielte Habenhausen dann mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer. Schade für das Oftersheim/Schwetzinger Team, das einen großen Kampfgeist an den Tag gelegt hatte.

Nach diesem echten Härtetest dachten die mitgereisten Eltern, die B2 des TV Emsdetten wäre einfacher zu bespielen, aber weit gefehlt. Eine technisch und spielerisch gut eingestellte Mannschaft forderte die HG-Jungs, die gleich wieder in den Rückstand gerieten, erneut reagierten und kurz vor Ende das Spiel drehten. Dabei kämpfte das Gäste-Team sowohl gegen die heimische Zuschauerübermacht als auch gegen ein paar wenige Schiedsrichterentscheidungen. Auch diese Spielsituationen werden dem Team in der bevorstehenden Saison in bestimmten Druckphasen helfen. Die HG setzte dann ihre doch größere Klasse durch und ging mit 14:13 als Sieger vom Platz und es folgte mit dem 20:8 gegen die Turnerschaft St. Tönis ein eher einfaches Spiel.

Im letzten Gruppenspiel bekam es das HG-Team mit dem HBV Jena zu tun und kämpfte mit einigen Unwägbarkeiten; kein gutes Passspiel, immer mal wieder falsche Entscheidungen und auch im Abwehr- und Torwartspiel war durchaus Steigerungspotenzial zu sehen. So ging das Spiel, das es unbedingt gewinnen wollte, zur Enttäuschung der Trainer und der Eltern mit 17:19 verloren.

Den Teamabend verbrachte die Mannschaft in der Jugendherberge Tecklenburg. Das Trainerteam hatte – nach der Verpflegung an speziellen Grillstationen – hierfür einiges vorbereitet. Es war aber sowieso das gesamte Wochenende über zu erkennen, dass hier eine ehrgeizige und intakte Mannschaft darauf brennt, in die Runde zu starten.

Durch die Niederlage gegen Jena war es am Sonntagmorgen ohnehin ein schwieriges Unterfangen, noch das Halbfinale zu erreichen, zumal auch einige Spieler angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Gegen den GSV Eintracht Baunatal erspielte sich die Mannschaft nochmal einen 17:8-Sieg, aber im abschließenden Playoff-Spiel gegen JSG Köln war der Aderlass zu groß und „die Luft irgendwie raus“. Oftersheim/Schwetzingen verlor deutlich mit 5:15.

Das Trainerteam zog am Ende ein positives Fazit des Turniers: „Wir wollten Stresssituationen für unser Team und wollten sehen, wie unsere Mannschaft darauf reagiert“, meinte Jonah Fassunge als Resümee des Turniers und Florian Schwarz ergänzte „Jetzt wissen wir ganz genau, woran wir noch arbeiten müssen und der Feinschliff erfolgt in den kommenden zwei Wochen vor dem Start in die Saison“. Beiden Trainern galt ein besonderer Dank der HG-Verantwortlichen für engagierte drei Tage auf diesem tollen Turnier. Bis zum Start in die Bundesliga-Runde gilt es jetzt, die angeschlagenen Spieler regenerieren zu lassen und fit zu bekommen Dann wird die Mannschaft gut vorbereitet zum Klang der Förster-Sirene in die JBLH starten.   /va

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