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Stier: Enge Kiste für uns entscheiden

Paul Stier ist in seiner zweiten Saison beim Handball-Drittligisten HG Oftersheim/Schwetzingen. Heute will er mit dazubeitragen, dass die Begegnung mit dem derzeitigen fünftplatzierten TSB Horkheim zu einer Erfolgsgeschichte der Gastgeber wird.

Der 22-jährige Linkshänder kam bereits 2021 zu Coronazeiten zur HG und schnupperte bei dem so genannten „Ligapokal“ erstmalig in die Drittklassigkeit rein. Zuvor hatte er seine Ballkünste beim TSV Malschenberg in der Landesliga präsentiert. Ein etwas ungewöhnlicher Weg so steil nach oben. Er ging somit nicht durch die Schule der HG-Jugendausbildung oder über allmähliche Fortentwicklung in der „Ib“, dem Perspektiv-Team sowie gar als „fertiger“ hochklassiger Spieler von anderer Stelle. 

Der Zweiradmechatroniker und leidenschaftliche Motorradfahrer hat allerdings mit Malschenberg in der Landesliga auf sich aufmerksam gemacht. Seit 2017 sorgte er dort für ordentlich Treffer in den gegnerischen Netzen. Zuletzt waren es in der Saison 2019/20 70 bei 13 Siebenmetern in damals 14 absolvierten Spielen, 20/21 41 in nur fünf Begegnungen. 19 Tore stehen in der laufenden Drittliga-Saison für ihn zu Buche. 

In der internen Statistik ist Florian Burmeister wie es sich für einen Halblinken gehört führend (92). Er steht damit insgesamt an 13. Stelle der Südstaffel. Ihm folgt Linksaußen Max Barthelmeß dessen 78 Treffer sich genau hälftig auf Strafwürfe und Feldtore verteilen. Ansonsten ist die bisherige Beute weitverteilt und gestreut, was für die Unausrechenbarkeit der HG-Akteure spricht.

Seine Wurfkraft und seine Laufbereitschaft will Paul Stier nun auch heute mit in die Waagschale einbringen, damit diese sich zugunsten der Kurpfälzer neigt. Hier sein kleiner Rück- und Ausblick.

Hat die HG Oftersheim/Schwetzingen ihr Problem nach dem schwachen Saisonstart überwunden?

Stier: Ja ich glaube schon, dass wir jetzt auf einem besseren Weg sind. Nach dem Trainerwechsel sind meiner Meinung nach doch schon deutliche Fortschritte im Training und in unserer Spielweise zu erkennen.

Was hat sich inzwischen geändert? Wie zeigt sich das?

Stier: Nun, wir sind als Mannschaft auf jeden Fall enger zusammen gewachsen. Und in einigen Bereichen haben wir uns sicherlich deutlich verbessert. So ist zum Beispiel eine klare Steigerung im Zusammenspiel von unserer Abwehr mit unseren Torleuten Benedikt Müller und Frederik Fauerbach festzuhalten. Oder auch im athletischen Bereich sollten wir uns deutlich weiter entwickelt haben.

Und wie lauten die persönlichen Erwartungen für das Spiel gegen den TSB Horkheim?

Stier: Das sollte ganz bestimmt eine enge Kiste werden. Aber wir haben mit den Heilbronnern noch eine Rechnung offen, denn das Hinspiel haben wir damals im Oktober mit 28:35 verloren. Jetzt bin ich aber zuversichtlich, das wir die zwei Punkte hier in Schwetzingen bei uns behalten.

HG Oftersheim/Schwetzingen – TSB Horkheim (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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