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Saisonabschluss für HG gegen Spitzenclub aus Leipzig

Jugend-Bundesliga Handball: Suche nach Verein auf höchstem Niveau endet bei Oftersheim/Schwetzingen

Die A-Jugend-Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen begehen nun am Samstag gegen den SC DHfK Leipzig ihren Saisonabschluss. Und es ist das Ende der bislang erfolgreichsten Runde, die die HG seit Einführung der Bundesliga 2011 hingelegt hat. Klar gab es in der Meisterrunde unter den „Großen“ des Metiers mehr Punktverluste als im Vorjahr, als die HG in der zweitklassigen Pokalrunde bis ins Final Four vorstieß. Dafür dürfte der Lerneffekt größer gewesen sein, wie zwei der Youngsters bestätigen.

Trainer Christoph Lahme blickt kurz zurück und bezieht daraus seinen Optimismus: „Im Hinspiel haben wir einen guten Beginn gezeigt und uns vor allem über zu schnelle Abschlüsse und direkte Konter bis zur Halbzeit ins Hintertreffen bringen lassen. Das muss sich ändern. Darüber hinaus bin ich überzeugt, dass in der letzten Partie (letztes Spiel für die 04er in der Jugend) nochmal alle ihre Kräfte bündeln und wir bis zum Ende um die Punkte spielen werden.

Als abgehende 04er beziehen noch einmal die beiden linkshändigen und 18-jährigen Thorbens im Team, Löffler und Zimprich, Stellung vor dem Match. Viel Zeit den Abschluss zu genießen oder gar wird kaum einem bleiben, auf die Jungs und ihren Stab warten direkt im Anschluss andere Aufgaben in Schwetzingen und Birkenau. Aber das ist nachholbar.

Skizziert mal kurz, was ihr vor der HG so gemacht habt, wie ihr zum Handball kamt.

Thorben Löffler

Thorben Löffler: Seitdem ich denken kann spiele ich schon Handball. Damals hatten meine Freunde und ich diesen Teamsport für uns entdeckt da es einerseits eine überaus coole Ballsportart ist, andererseits konnten wir uns so wöchentlich treffen und unsere Energie sinnvoll verarbeiten. Bei meinem Dorfverein SG Heuchelberg (Nordheim/Leingarten/Böckingen) blieb ich von der F- bis zur B-Jugend bis ich meinen nächsten Schritt zu der HG machte.

Thorben Zimprich: Angefangen mit dem Handball habe ich mit vier Jahren beim TV Mosbach. Während meiner Grundschulzeit war Tennis meine Sportart Nummer Eins, in der ich auch sehr erfolgreich war und mit dem Team Baden wurden wir sogar deutscher Meister. Schlussendlich fiel dann die Entscheidung für den Handball, weil es mir deutlich besser gefiel, als Team anzutreten und nicht als Einzelner. Nach der Sichtung in das Team Baden ging es auf die Suche nach einem Verein, in dem Handball auf höchstem Niveau gespielt wird, aber dennoch ein familiäres Umfeld herrscht. Dadurch bin ich schlussendlich bei der HG gelandet, bei der ich nun seit der C-Jugend spiele.

Euer kurzes zusammenfassendes Fazit dieser JBLH-Saison?

Zimprich: Mit zwei Niederlagen starteten wir in die Vorrunde, worauf wir unter Zugzwang gerieten und uns keinen Ausrutscher mehr erlauben durften. Das schmiedete unser Team umso stärker zusammen und so setzten wir uns trotz knapper Spielausgänge durch und erreichten als erste A-Jugend der HG die Meisterrunde. In die Meisterrunde starteten wir, wie wir in der Vorrunde aufgehört hatten. Erst durch die „langen“ Auswärtsfahrten und den vermeintlich besten Teams Deutschlands, wie Füchse Berlin oder SC DHfK Leipzig, wurde unser Vormarsch gestoppt. Nach weiteren Niederlagen und auch Verletzungspech einiger unserer Leistungsträger ist nun das Erreichen des hochgesteckten Ziels, das Viertelfinale, außer unserer Reichweite. Trotzdem können wir auf eine tolle und erfolgreiche Saison zurückblicken, in der jeder Einzelne unserer Mannschaft unvergessliche Erfahrungen gesammelt hat und sich auch individuell deutlich gesteigert hat.

Löffler: Mein Fazit für diese JBHL-Saison dieses Jahr ist, dass harte Arbeit und Engagement belohnt wird. Mit unserem Ehrgeiz und Fleiß (Spaß gehört auch dazu) und hartem Training waren wir im Stande mehr zu leisten, als uns von außen zugetraut wurde- So haben wir es schließlich geschafft, mit den größten Handballvereinen Deutschlands mitzuspielen.

Was habt ihr daraus gelernt, besonders gegen die Spitzenclubs?

Löffler: Dabei gab es zu erfahren, dass Vorurteile dazu da sind, widerlegt zu werden. Jedenfalls mussten dies nicht selten die Spitzenclubs an ihrem eigenen Leibe erfahren. So lange wir uns auf uns fokussieren konnten, sind wir als Team selber wie ein Spitzenclub aufgetreten. 

Thorben Zimprich

Zimprich: Bei den Spitzenclubs merkt man, dass dort bereits einige Spieler in hochklassigen Männermannschaften mittrainieren und sogar mitspielen dürfen. Das zeigt sich vor allem daran, dass es nochmal deutlich körperlicher zugeht und eine Partie deutlich schneller gespielt wird.

Wie waren eure bisherigen Eindrücke aus den Aktivenspielen?

Zimprich: Da ich mein erstes A-Jugendspiel schon 2019 noch mit dem eigentlichen 2001/02er Jahrgang machen durfte, kenne ich die meisten Spieler aus der Badenliga-Mannschaft schon lange. Dies ist natürlich auch dadurch bedingt, dass das Perspektivteam fast ausschließlich aus jungen aufstrebenden Spielern besteht, bei denen man sich direkt aufgenommen und verstanden fühlt. Dennoch geht es im Herrenbereich nochmal mit einer ganz anderen Härte zu, als in der A-Jugend und man spürt die Erfahrung von manchen Spielern, von denen man auch noch viel lernen kann.

Löffler: In meinen bisherigen Einsätzen bei den Aktiven habe ich gemerkt wie leicht man sich einfügen kann. Die Aktiven stellen jede Woche eine andere Mannschaft auf die Platte und doch harmoniert diese als spiele sie schon länger zusammen. Dies liegt unteranderem an der warmen Aufnahme, aber auch an dem Können, was wir jungen Kerle von der A-Jugend mitbringen. Abgeschreckt hat mich zugegebenermaßen nichts, aber ich hatte/habe Respekt von dem körperlichen Unterschied, der im Vergleich zur A-Jugend schon deutlich bemerkbar ist. Aufgefallen ist mir aber das nicht vorhandene schnelle Spiel das ich von der A-Jugend lieben gelernt habe (dazu gehört auch das Rückzugsverhalten). Wenn man vorne hart ackert für ein Tor und dann im Gegenzug ohne Gegenwehr es wieder kassiert.

Wie geht es nächste Saison weiter?

Löffler: Ich will meinen nächsten Schritt gerne bei der HG gehen und möchte mich kommende Saison mit der Ib weiterentwickeln. Was ich bisher über die Zukunft des Perspektivteam gehört habe, und was auch bei den Gesprächen hervor ging, hat mich überzeugt. Ich freue mich auf nächste Saison und auf die Zusammenarbeit mit der jungen willigen Mannschaft.

Zimprich: Meine Zukunft ist mit der derzeitigen Ausbildung und dem zum kommenden Wintersemester angestrebten Studium noch sehr offen, insbesondere welcher Studienort mir zugeteilt wird, weshalb ich mich nur bedingt äußern kann. Fakt ist, dass ich so lange wie möglich Spieler bei der HG bleiben möchte.

Was sind eure Fernziele?

Zimprich: In der Off-Season will ich körperlich noch aufbauen und an meiner Athletik arbeiten, sodass ich auch im Aktiven-Bereich (wie jetzt in der A1) eine gute Option für den Rückraum sein kann und nicht nur für Außen. Langfristige Ziele setze ich mir sonst keine, weil ich jeden Tag versuche, das Beste zu geben und dann mal schauen. Ich bin selbst gespannt, was die Zukunft bringt.

Löffler: Neben der stetigen Weiterentwicklung und Verbesserung an meinem Spiel will ich beweisen dass ich es verdient habe, in der Start-Sieben zu stehen und das Spiel so vermehrt mit den Außenpositionen zu gestalten. Denn über die gesamte Breite des Spielfeldes zu spielen ist modernerer (und hübscherer) Handball. Mit dieser Spielidee und Tempo (und Wille) wird der Aufstieg unausweichlich.

Und nun der persönliche Ausblick auf das anstehende abschließende Spiel?

Löffler: Unser nächstes Spiel gegen Leipzig ist zugleich mein, so wie vieler Kollegen letztes Jugendspiel. In dieses Spiel wird nochmal alles gesteckt, um unsere bisherige Saison nochmals zu krönen. Leipzig hat letzte Woche bewiesen, dass es schlagbar ist, was auch unser Ziel ist. Ich nehme an, die Leipziger können sich warm anziehen, wenn sie der Meinung sind, bei uns Punkte mitzunehmen. Wir werden alles in diese letzte Partie werfen und es zu unserem Spiel machen.

Zimprich: Ich hoffe, dass wir uns nochmal bestmöglich gegen eines der besten Teams Deutschlands in der Nordstadthalle präsentieren werden und hoffentlich Leipzig einen oder zwei Punkte klauen können, um einen erfolgreichen Saisonabschluss feiern zu dürfen. mj

HG Oftersheim/Schwetzingen – SC DHfK Leipzig (Samstag, 14 Uhr, Karl-Frei-Halle Oftersheim)

Bilder: Lutz Rüffer

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3. Handball-Liga: Kurze Phase der Unachtsamkeit führt zu HG-Niederlage in Kornwestheim.

In einem über gut 35 Minuten (da führte der Gast mit 16:15) ständig engen Drittliga-Handballspiel genügte eine kurze einseitige Atempause der HG, um beim SVS Kornwestheim mit 27:31 (12:13) zu unterliegen.

Die zweite Halbzeit war gerade angepfiffen, nicht alle der 400 Zuschauer schon wieder auf ihren Plätzen. Da setzte erst Leon Haase von Halbrechts einen Nadelstich, der gute Luca Berghoffer hinter seiner weitläufigen offensiven Deckung mit dem vorgezogenen Edward Hammarberg oder später auch Leonard Zaum parierte einen Kreisläuferwurf und via Ballstaffette lochte die HG-Urgewalt am Halbrund, Sebstian Bösing, zum erwähnten 15:16 ein. Beim dann im Gegenzug fälligen 16:16 musste Haase vom Feld, allerdings zunächst ohne nachhaltige negative Auswirkungen. Doch von den nächsten zehn Angriffen verpufften gegen Kornwestheims ebenfalls weit vorne operierende Abwehr und ihren gut positionierten Keeper neun ins Leere. Hinzu kamen zwei weitere intensiv diskutierte Hinausstellungen gegen die HG und sechs Gegentore.

Dieses 22:17 zur Mitte des zweiten Durchgangs war damit schon die Vorentscheidung. HG-Coach Christoph Lahme spricht bei solchen Phasen gerne von „sich wiederholenden Fehlern“, einem Problem, an dem unter der Woche immer in vieler Hinsicht gearbeitet wird. Er bemängelte: „Durch unmögliche technische Fehler laden wir die Kornwestheimer zu Kontern und Abschlüssen aufs leere Tor ein.“

Die Kurpfälzer spielten anschließend zwar wieder mit, schafften es aber zu keiner Zeit, den Rückstand signifikant zu verkürzen. Inständig ersehnte ausreichende Ballgewinne blieben aus. Doch nicht nur mit dem missratenen Abschnitt nach dem Seitenwechsel war Lahme unzufrieden. „Wir haben das Spiel definitiv im Angriff verloren, mit erneut viel zu vielen Freien, die wir liegen lassen. Alleine sechs völlig offene Würfe von Rechtsaußen und drei vom Kreis in der ersten Halbzeit“, habe er gezählt. Dabei hatte Lahme zumindest zeitweilig auch Positives vermerkt: „Unsere Abwehr war in der ersten Halbzeit sehr stark, jedoch zu nachlässig in der zweiten.“

Die nackte Wahrheit lautet nun, Oftersheim/Schwetzingen nimmt derzeit den drittletzten Rang ein. Die Aussichten vor dem nächsten Heimspiel gegen HBW Balingen-Weilstetten II, dem aktuellen Rangzweiten, könnten besser sein. Lahmes Schlussworte: „ Es war leider erneut ein Spiel, in dem mehr drin gewesen wäre, aber wegen der aufgezählten Negativpunkte haben wir keine Auswärtspunkte verdient.“

HG: Fauerbach, Berghoffer; Barthelmeß (3/3), Nauß, Antritter (1), Wahl (1), Kern (1), Hell, Suschlik (1), Burmeister (4), Stier (1), Bösing (6), Hammarberg (1), Haase (3), Rothardt (4), Zaum (1).

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