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Punkt verschenkt

Jugend-Bundesliga Handball: B1 kehrt mit Unentschieden aus Coburg zurück

Die B1 der HG Oftersheim/Schwetzingen kehrte mit einem 29:29-(13:17) vom Auswärtsspiel der Jugend-Bundesliga Handball beim HSC 2000 Coburg zurück – ein Punkt, der sich aus Sicht der Kurpfälzer wie ein verlorener anfühlt. Nach einer frühen Abfahrt um 6.15 Uhr und einer überzeugenden ersten Halbzeit verpassten es die Jungs um Trainer Jonah Fassunge im zweiten Durchgang, die teilweise komfortable Führung über die Zeit zu bringen.

Die HG startete unterstützt von zahlreichen mitgereisten Eltern selbstbewusst in die Partie. „Wir spielen wieder eine gute erste Halbzeit, sind vor allem kämpferisch in der Abwehr voll da. Im Angriff haben wir den Ball gut laufen lassen und waren besonders über die Außen erfolgreich“, resümierte Fassunge, der auf der Bank von Matthias Rohr unterstützt wurde. Mit vier Toren Differenz wurden die Seiten gewechselt – ein Vorsprung, der mit besserer Chancenverwertung sogar noch höher hätte ausfallen können.

Auch nach Wiederanpfiff knüpfte die HG zunächst an ihre gute Leistung an. Zwei schnelle Tore führten zur höchsten Führung im Spielverlauf – 13:19. Doch statt den Vorsprung weiter auszubauen, verlor die Mannschaft zunehmend den Faden und ließ Coburg Tor um Tor herankommen.  „Je länger das Spiel jedoch ging, desto öfter fand Coburg im Angriff über die Achse Mitte/Kreis Lösungen“, machte Fassunge vor allem die Leistung in der Defensive verantwortlich. Bis zum 20:23 schienen die Jungs der HG noch auf der Gewinnerspur, doch nach der Auszeit der Coburger (Minute 44:19) kamen die willensstarken Hausherren wieder heran und glichen in der 50. Minute zum 24:24 aus.

Die letzten zehn Minuten waren an Spannung kaum zu überbieten: Die HG legte immer wieder vor, Coburg glich jedoch postwendend aus. Auch eine Auszeit 45 Sekunden vor Schluss brachte nicht den erhofften Lucky Punch. Stattdessen verloren die Kurpfälzer den Ball und kassierten noch eine Zeitstrafe. Die Gastgeber hatten somit sogar die Chance zum Sieg, konnten den letzten Angriff aber nicht mehr erfolgreich abschließen.

„Wie im Hinspiel waren wir in der Theorie die bessere Mannschaft. Wieder konnten wir dies nicht auf das Ergebnis übertragen“ schimpfte Fassunge im Anschluss. „Besonders ärgerlich, da wir es immer wieder geschafft haben, Coburg ins Zeitspiel zu bringen um dann immer wieder dennoch ein Gegentor kassierten. Da müssen wir uns einfach mehr belohnen und bis zum Ende hellwach sein.“ Trotzdem zeigte er sportliche Größe und zollte dem Gegner Respekt: „Coburg hat sich niemals aufgegeben, sich mit einer hohen Disziplin im Positionsangriff nicht abschütteln lassen und sich im letzten Angriff sogar noch die Chance zum Sieg erhalten.“

Für die B1 stehen noch zwei Partien an: Am Samstag empfängt sie zuhause den TV Bittenfeld – gegen den sie nach der hohen Niederlage im Hinspiel noch eine Rechnung offen hat. Das letzte Saisonspiel findet dann nach Ostern beim TSV München-Allach statt.

HG: J. Wolf, Philipp; Mehlis, Baldauf, Auth, Jäger (7), Rohr (3), Kuhlee (2), D. Summ, Brombach, A. Summ (2), Schmitt (8/4), Dudziak (2), Derr (2), Hoberg (2), Wolf (1). nan / Bilder: Siegfried Brombach

Nächstes Spiel: HG – TV Bittenfeld (Samstag, 14;00 Uhr, Nordstadthalle)

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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