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„Modusänderung“ statt „Abbruch“

DHB beendet 3. Liga mit ungewisser Fortführungsprognose

Ohne das Wort „Abbruch“ in seiner Pressemitteilung und Aussendung an die Vereine zu benutzen, hat der Deutsche Handballbund (DHB) die Saison in der 3. Liga ohne Wertung am Mittwochabend beendet. 

Vorausgegangen und wegbereitend waren eine weitere Videokonferenz der Spielkommission mit den beteiligten Vereinen (über 170 Teilnehmer) sowie DHB-Vorstandstands- und -Bundesratsbeschlüsse nach Umlaufverfahren. Dabei war wohl fast jedem im Vorfeld schon seit einiger Zeit klar, dass eine auch nur halbwegs normale Fortsetzung des Spielbetriebs völlig ausgeschlossen war. Die Entscheidung war quasi eine reine Formsache, die Konsequenzen daraus weniger. Dabei meinte Andreas Tiemann (Staffelleiter Männer und zukünftiger Vorsitzender der Spielkommission ab 1. März) nach seinem beendeten Vortrag: „So langsam rieche ich den Harzpott wieder. Ich hoffe, es geht euch genauso…“

Unter dem Titel „Modusänderung für die 3. Liga“ wird grob die Runden-Fortführung skizziert, wie es weitergehen könnte, ohne konkreter zu werden. Absteiger aus der Spielklasse soll es dabei keine geben, wie schon des Öfteren berichtet und jetzt auch formal beschlossen. Dies sollte auch der hiesigen HG Oftersheim/Schwetzingen zupass kommen, die bei Rundenunterbrechung formal auf einem der ungeliebten Schleudersitze rangierte.

Hingegen werden Aufsteiger aus den ebenfalls ruhenden Oberligen (die hatten gerade einen bis vier Spieltage absolviert, Hessen noch gar keinen) willkommen geheißen. Diese potentiellen Drittliganeulinge sollten irgendwie auf sportlichem Wege ermittelt werden – melden darf eigentlich fast jeder, was teilweise schon zu einer Interessensbekundung teils illustrer Namen geführt hat. Wer davon wirklich in die Rennen einsteigt und wie diese in den einzelnen Bereichen – wenn sie überhaupt stattfinden können – ablaufen sollen, hänge von den Interessensbekundungen ab. Fix sei hier noch nichts. Letztlich könnte die Ligagröße auf 84 oder 85 Teams anschwellen, was mit mehr Staffeln als bisher vier aufgefangen werden soll. 64 Mannschaften sind eigentlich die gewünschte Sollzahl, 73 waren es zu Beginn der abgebrochenen Spielzeit.

So sei exemplarisch die Organisation der BW-Oberliga zitiert. Deren Spieltechniker Johannes Kern schreibt im Auftrag von Peter Knapp (Vorsitzender Handball-BW) an die Oberligisten im Bundesland: „Wir bitten euch noch um ein wenig Geduld. Je nach Anzahl an Interessenten müssen wir diese beiden Plätze bei Männer und Frauen ausspielen, sobald wieder ein Spielbetrieb möglich ist. Wann dies der Fall sein wird, können wir aktuell noch nicht sagen. Ebenso können wir noch nicht sagen, wie der Modus einer Aufstiegsrunde aussieht.“

Fest steht allerdings, dass dafür ein Testkonzept aus dem Drittligabereich Anwendung finden wird, das in den nächsten Tagen veröffentlicht werden soll. Dies sieht eine Testung mit Schnelltests am Spieltag auf Kosten der Vereine vor. Denn spielen sollen auch die Drittligisten noch – so ist zumindest der vage Plan. 

Denn Aufsteiger sollen auch in der Drittklassigkeit mit dem Ziel 2. Bundesliga ermittelt werden. auch hier hatten sich schon etliche Kandidaten – teilweise einige sehr überraschende – vor endgültiger Bekanntgabe der Beschlüsse in Position gebracht. Elf, so kursierte es in der Runde, sollen es am Abend der Videokonferenz gewesen sein. Inzwischen hat sich die Zahl wohl noch etwas erhöht. Aus dem „Ländle“ werfen wohl Horkheim, Oppenweiler/Backnang, Willstätt, Pfullingen, eventuell Pforzheim ihren Hut in den Ring. Aus den umgebenden Bundesländern haben Dansenberg, Saarlouis (bestritten zuletzt sogar zwei Testspiele gegeneinander) und Hanau scheinbar auch diese Ansprüche angemeldet.

Davor gibt es aber eine große Hürde zu überwinden (neben der behördlichen Erlaubnis zu trainieren und zu spielen), den Lizenzantrag zur Handball-Bundesliga (HBL). Dieser verursacht Kosten, die an den Ligaverband abzuführen sind sowie den Einsatz eines Steuerberaters oder sonstigen Wirtschaftsprüfers erfordern und ist alles andere als einfach zu erstellen und zu bestehen. Auch dort bleibt der Aufstiegsmodus noch ungewiss. „Hier wird mit Blick auf die Zahl der hieran teilnehmenden Vereine entschieden“, heißt es in der DHB-Presseaussendung. Der Rest der Drittliga-Meute darf sich in einer ebenso noch festzulegenden freiwilligen „Beschäftigungsrunde“ (Austragungsmodalitäten und Termine ungewiss) betätigen, Teilnahmeverzicht ohne Nachteile. Bei den Männern würden dann sogar noch DHB-Pokalplätze rausspringen – zumindest für den, der sich dafür begeistern kann.

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2. September 2025

B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

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B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

Zwei Wochen nachdem die Mannschaft von der HG Oftersheim/Schwetzingen nach wiederum zweiwöchiger Regenerationspause ihr Training aufgenommen hatte, machte sich die illustre „Reisegruppe JBLH B1“ in mehreren Kleinbussen auf den Weg zum anspruchsvollen Turnier in Emsdetten.

Wie immer war die sogenannte Förster-Sirene aus dem mitgereisten Elternkreis das eindrucksvolle Signal, um in das Spiel zu starten . . . und gleich in der ersten Partie hatte die Kurpfälzer es mit einem körperlich und spielerisch sehr starken ATSV Habenhausen – ebenfalls Jugend-Bundesliga-Handball im Norden – zu tun. Dies war mit Sicherheit die herausforderndste Begegnung der Vorrunde. Mit einer sehr offensiven 3:2:1-Deckung stressten die Habenhausener gleich von Anfang an das HG-Team und es geriet relativ schnell mit drei und vier Toren in Rückstand. Und genau das wollten das Trainerteam Jonah Fassunge / Florian Schwarz von diesem Turnier: stressige Situationen und die Reaktion der Mannschaft darauf, um gut vorbereitet in die Saison zu gehen.

Und die Mannschaft reagierte: durch spielerische Elemente kämpfte sich das Team Tor um Tor heran, mit einer offenen Manndeckung gelangen zwei Ballgewinne und es stand Unentschieden. 15 Sekunden vor Schluss hatte die HG Pech mit dem finalen Wurf. Im Gegenzug erzielte Habenhausen dann mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer. Schade für das Oftersheim/Schwetzinger Team, das einen großen Kampfgeist an den Tag gelegt hatte.

Nach diesem echten Härtetest dachten die mitgereisten Eltern, die B2 des TV Emsdetten wäre einfacher zu bespielen, aber weit gefehlt. Eine technisch und spielerisch gut eingestellte Mannschaft forderte die HG-Jungs, die gleich wieder in den Rückstand gerieten, erneut reagierten und kurz vor Ende das Spiel drehten. Dabei kämpfte das Gäste-Team sowohl gegen die heimische Zuschauerübermacht als auch gegen ein paar wenige Schiedsrichterentscheidungen. Auch diese Spielsituationen werden dem Team in der bevorstehenden Saison in bestimmten Druckphasen helfen. Die HG setzte dann ihre doch größere Klasse durch und ging mit 14:13 als Sieger vom Platz und es folgte mit dem 20:8 gegen die Turnerschaft St. Tönis ein eher einfaches Spiel.

Im letzten Gruppenspiel bekam es das HG-Team mit dem HBV Jena zu tun und kämpfte mit einigen Unwägbarkeiten; kein gutes Passspiel, immer mal wieder falsche Entscheidungen und auch im Abwehr- und Torwartspiel war durchaus Steigerungspotenzial zu sehen. So ging das Spiel, das es unbedingt gewinnen wollte, zur Enttäuschung der Trainer und der Eltern mit 17:19 verloren.

Den Teamabend verbrachte die Mannschaft in der Jugendherberge Tecklenburg. Das Trainerteam hatte – nach der Verpflegung an speziellen Grillstationen – hierfür einiges vorbereitet. Es war aber sowieso das gesamte Wochenende über zu erkennen, dass hier eine ehrgeizige und intakte Mannschaft darauf brennt, in die Runde zu starten.

Durch die Niederlage gegen Jena war es am Sonntagmorgen ohnehin ein schwieriges Unterfangen, noch das Halbfinale zu erreichen, zumal auch einige Spieler angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Gegen den GSV Eintracht Baunatal erspielte sich die Mannschaft nochmal einen 17:8-Sieg, aber im abschließenden Playoff-Spiel gegen JSG Köln war der Aderlass zu groß und „die Luft irgendwie raus“. Oftersheim/Schwetzingen verlor deutlich mit 5:15.

Das Trainerteam zog am Ende ein positives Fazit des Turniers: „Wir wollten Stresssituationen für unser Team und wollten sehen, wie unsere Mannschaft darauf reagiert“, meinte Jonah Fassunge als Resümee des Turniers und Florian Schwarz ergänzte „Jetzt wissen wir ganz genau, woran wir noch arbeiten müssen und der Feinschliff erfolgt in den kommenden zwei Wochen vor dem Start in die Saison“. Beiden Trainern galt ein besonderer Dank der HG-Verantwortlichen für engagierte drei Tage auf diesem tollen Turnier. Bis zum Start in die Bundesliga-Runde gilt es jetzt, die angeschlagenen Spieler regenerieren zu lassen und fit zu bekommen Dann wird die Mannschaft gut vorbereitet zum Klang der Förster-Sirene in die JBLH starten.   /va

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