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John Deere erntet von HG-Jugend großen Applaus

Fast alle Hände blieben unten, als der Standortleiter des John-Deere-Werks in Mannheim, Linus  Baumhauer, seine jungen Gäste fragte, ob sie schon einmal zu Besuch in einer großen Fabrik gewesen seien. Kein Wunder deshalb, dass der Ausflug der männlichen und weiblichen A- und B-Jugendteams der HG Oftersheim/Schwetzingen nach Mannheim-Neckarau zum größten Landmaschinenhersteller der Welt auf so großes Interesse stieß.

Fast komplett waren die Mannschaften angetreten, um im Rahmen der HG-Chancenplus-Initiative das größte Traktorwerk in Europa kennenzulernen. Und natürlich wollten die jungen Handballer, die überwiegend per S-Bahn anreisten, auch mehr über das umfassende Angebot an Ausbildungsplätzen und Studiengängen bei John Deere erfahren.

Gemeinsam mit dem Personalleiter am Standort Mannheim, Normen Habel, stellte Baumhauer sein Unternehmen im „John Deere Forum“ vor und erntete dafür manche hochgezogene Augenbraue: 3.700 Menschen arbeiten im Mannheimer JD Campus; aktuell alle sechs Minuten läuft in Mannheim ein Traktor vom Band; zwei Drittel aller in Deutschland gebauten Traktoren kommen aus Neckarau; und Mannheim ist der einzige Standort im globalen John-Deere-Konzern, an dem alle Funktionen und Arbeitsprozesse von der Forschung und Produktion über Personal und Ausbildung bis hin zu Service und Vertrieb gebündelt sind.

Habel verwies darauf, dass am Standort trotz aller Tradition und Historie – hier wurde vor mehr als 100 Jahren der Lanz-Bulldog erfunden – „Innovation und Digitalisierung großgeschrieben werden“. Im Labor für virtuelle Realität können die Ingenieure entwickeln und testen, die Produktionsprozesse werden mit Tablet und Smartphone überwacht, Materialien per 3D-Druck hergestellt. „Und dennoch kommt man auch hier an manuellen Prozessen nicht vorbei“, so Habel.

Werksleiter Linus Baumhauer betonte, wie wichtig die Landwirtschaft für die globale Ernährungssicherheit sei. Bis zur Mitte des Jahrhunderts müssten die Erträge von jedem Feld um 50 Prozent gesteigert werden, um zu verhindern, „dass es auf der Erde zu einer Unterversorgung an Lebensmitteln kommt“. Deshalb versuche man, mit modernsten Landmaschinen und innovativer Technik „das Maximale aus jeder Pflanze herauszuholen“. So sei man heute schon mit der neusten Technologie in der Lage, jede einzelne Pflanze auf dem Feld mit hochmodernen Kameras zu identifizieren und mit Künstlicher Intelligenz zu berechnen, wie viel Wasser und wie viel Düngemittel diese Pflanze braucht. Er habe die Hoffnung, so auch zu einer gerechteren Verteilung von Nahrungsmitteln auf diesem Planeten beitragen zu können.

Ehe einige John-Deere-Mitarbeitende die jungen HGler übers Werksgelände in die riesigen Produktionshallen führten, erläuterte der Personalleiter die zahlreichen Einstiegsmöglichkeiten ins Unternehmen: von der gewerblich-technischen Ausbildung etwa zum Industriemechaniker, Mechatroniker oder Elektroniker bis hin zu verschiedenen Studiengängen an der Dualen Hochschule wie Betriebswirtschaftslehre, Elektrotechnik oder Software-Entwicklung. Habel erklärte kurz das Bewerbungsverfahren und berichtete, dass John Deere bei guter Leistung und stabiler wirtschaftlicher Lage ihren Azubis und Studierenden eine Übernahme garantiere. „Wenn Ihr heute als John-Deere-Fans nach Hause geht, haben wir einen guten Job gemacht“, sagte der Personalleiter zum Ende seiner Präsentation.

Und wie es scheint, gelang es Baumhauer und Habel mit ihren Kollegen, „die Ernte einzufahren“, wie der Applaus der Jugendlichen am Ende zeigte. „Mir hat besonders die Führung durch die Fabrik gefallen, weil man einen besseren Einblick in die Produktion von Traktoren und die Komplexität solch einer Fabrik gewonnen hat“, meinte Hannes aus der B-Jugend. Und sein Mannschaftskollege Lennart fand: „Die Tour durch das Werk war toll, und wir bekamen alles super erklärt. Aber auch die Vorträge waren klasse. Die Leute von John Deere haben uns ein tolles Programm geboten.“

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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