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HG-Serienstart misslungen – Oftersheim/Schwetzingen beschert Zweibrücken zweiten Auswärtssieg

Nichts wurde es mit dem Start einer kleinen Serie für die Drittliga-Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen. Zum zweiten Mal wie in der Hinrunde war nach dem Einsammeln von 3:1 Punkten schnell schon wieder Schluss.

Sie unterlagen dem SV Zweibrücken mit 27:33 (11:15) und bescherten den Westpfälzern damit ihren zweiten Auswärtssieg. Zuvor waren diese nur in Haßloch erfolgreich gewesen.

„Das schlechteste Spiel“

„Wir hatten die Erfolgserlebnisse zuvor und eine gute Trainingswoche. Ich war noch nie vorher so überzeugt gewesen, ein Spiel zu gewinnen“, gab HG-Coach Frank Schmitt einen kleinen Einblick in sein Innenleben. Umso größer seine Enttäuschung danach. „Wir begingen Fehler, die wir lange in dieser Häufigkeit nicht gemacht haben. Das war unser absolut schlechteste Spiel bisher.“

Nur beim 1:0 von Leon Haase lag der Hausherr in Front. Dann entwickelte sich kurz ein beidseitig verteidigungsintensives Spiel (3:4/13.) bis der Gast langsam aber sicher Oberwasser bekam (4:6). Schmitt setzte nach Auszeit dann auf den Einsatz des siebten Feldspielers, wohl wissend, dass SVZ-Trainer Stefan Bullacher wie schon im Hinspiel seine Männer besonders auf diese Variante vorbereitet hatte. Bullacher selbst verzichtet auf Nutzung dieses Mittels komplett, auch bei Zeitstrafen. Es sind wohl unterschiedliche Spielphilosophien: „Wir kommen mit dem Sieben-gegen-sechs gut klar, wo manche Mannschaften gegen die HG große Probleme haben. Das liegt uns im Blut.“ 

Doch zunächst funktionierte das System Schmitt (9:10/24.) bis die heimischen Angreifer begannen, mit desaströsen Fehlern dem Gegner direkt in die Karten zu spielen (9:13). Eroberte Bälle wurden zu Hauf hergeschenkt, auch im Tempogegenstoß. „Wir haben im Sieben-gegen-sechs oft falsche Entscheidungen getroffen oder verworfen“, haderte der HG-Trainer. Aber nicht nur er war missmutig. Torwart Benedikt Müller schimpfte mehrfach laut vernehmbar mit seinen Vorderleuten. Da stand zum einen das alte Thema Abpraller auf dem Programm, zum anderen gab es gegen Würfe aus dem Rückraum nur wenig Gegenwehr. Davon profitierte besonders Tim Götz, der zehnfache Feldtorschütze.

Doch nach dem Seitenwechsel schien sich das Blatt zu wenden. Die zuvor verunsichert wirkenden HG-Akteure, wie manche Zuschauer ausgemacht hatten, trumpften trotz Unterzahl munter auf. Müller bediente den vorstürmenden Kevin Suschlik auf Rechtsaußen, der in bester „Marius-Steinhauser-Manier“ den Ball aufnahm und versenkte (14:16). Kurze Zeit später ließ Niklas Krämer (erneut in Unterzahl) den ersten von vier Anschlusstreffer folgen (17:18). Doch nach dem 20:21 von Lukas Sauer (45., wieder bei eigener Zeitstrafe), war die klare Linie wie weggewischt. Irritationen beim Zurücklaufen ließen Götz vom Anspielpunkt ins verwaiste HG-Tor treffen. Zwei weitere Gegentore folgten rasant zum vorentscheidenden 20:24 (47.).

Schmitt setzte wieder auf den siebten Mann im Feld und direkter Bewachung durch Christian Wahl von Götz. Doch der Rückstand ließ sich nur wahren, nicht verringern. Bei der finalen offenen Deckung schraubte der Gast sein Polster dann ein wenig höher. Schmitt summierte noch einmal: „Ich bin emotional mit diesem Spiel noch nicht fertig. Dieser Rückschlag darf uns so nicht passieren. Das müssen wir besprechen.“ mj

HG: Herb, Müller; Barthelmeß, Schaller (6/3), Wahl (5), Kern, Sauer (3),, Krämer (1), Suschlik (6), Bernhardt, Burmeister (1), Stier, Schleidweiler, Nasgowitz (1), Haase (1), Geisler (3).

Bild: Lutz Rüffer

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2. September 2025

B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

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B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

Zwei Wochen nachdem die Mannschaft von der HG Oftersheim/Schwetzingen nach wiederum zweiwöchiger Regenerationspause ihr Training aufgenommen hatte, machte sich die illustre „Reisegruppe JBLH B1“ in mehreren Kleinbussen auf den Weg zum anspruchsvollen Turnier in Emsdetten.

Wie immer war die sogenannte Förster-Sirene aus dem mitgereisten Elternkreis das eindrucksvolle Signal, um in das Spiel zu starten . . . und gleich in der ersten Partie hatte die Kurpfälzer es mit einem körperlich und spielerisch sehr starken ATSV Habenhausen – ebenfalls Jugend-Bundesliga-Handball im Norden – zu tun. Dies war mit Sicherheit die herausforderndste Begegnung der Vorrunde. Mit einer sehr offensiven 3:2:1-Deckung stressten die Habenhausener gleich von Anfang an das HG-Team und es geriet relativ schnell mit drei und vier Toren in Rückstand. Und genau das wollten das Trainerteam Jonah Fassunge / Florian Schwarz von diesem Turnier: stressige Situationen und die Reaktion der Mannschaft darauf, um gut vorbereitet in die Saison zu gehen.

Und die Mannschaft reagierte: durch spielerische Elemente kämpfte sich das Team Tor um Tor heran, mit einer offenen Manndeckung gelangen zwei Ballgewinne und es stand Unentschieden. 15 Sekunden vor Schluss hatte die HG Pech mit dem finalen Wurf. Im Gegenzug erzielte Habenhausen dann mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer. Schade für das Oftersheim/Schwetzinger Team, das einen großen Kampfgeist an den Tag gelegt hatte.

Nach diesem echten Härtetest dachten die mitgereisten Eltern, die B2 des TV Emsdetten wäre einfacher zu bespielen, aber weit gefehlt. Eine technisch und spielerisch gut eingestellte Mannschaft forderte die HG-Jungs, die gleich wieder in den Rückstand gerieten, erneut reagierten und kurz vor Ende das Spiel drehten. Dabei kämpfte das Gäste-Team sowohl gegen die heimische Zuschauerübermacht als auch gegen ein paar wenige Schiedsrichterentscheidungen. Auch diese Spielsituationen werden dem Team in der bevorstehenden Saison in bestimmten Druckphasen helfen. Die HG setzte dann ihre doch größere Klasse durch und ging mit 14:13 als Sieger vom Platz und es folgte mit dem 20:8 gegen die Turnerschaft St. Tönis ein eher einfaches Spiel.

Im letzten Gruppenspiel bekam es das HG-Team mit dem HBV Jena zu tun und kämpfte mit einigen Unwägbarkeiten; kein gutes Passspiel, immer mal wieder falsche Entscheidungen und auch im Abwehr- und Torwartspiel war durchaus Steigerungspotenzial zu sehen. So ging das Spiel, das es unbedingt gewinnen wollte, zur Enttäuschung der Trainer und der Eltern mit 17:19 verloren.

Den Teamabend verbrachte die Mannschaft in der Jugendherberge Tecklenburg. Das Trainerteam hatte – nach der Verpflegung an speziellen Grillstationen – hierfür einiges vorbereitet. Es war aber sowieso das gesamte Wochenende über zu erkennen, dass hier eine ehrgeizige und intakte Mannschaft darauf brennt, in die Runde zu starten.

Durch die Niederlage gegen Jena war es am Sonntagmorgen ohnehin ein schwieriges Unterfangen, noch das Halbfinale zu erreichen, zumal auch einige Spieler angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Gegen den GSV Eintracht Baunatal erspielte sich die Mannschaft nochmal einen 17:8-Sieg, aber im abschließenden Playoff-Spiel gegen JSG Köln war der Aderlass zu groß und „die Luft irgendwie raus“. Oftersheim/Schwetzingen verlor deutlich mit 5:15.

Das Trainerteam zog am Ende ein positives Fazit des Turniers: „Wir wollten Stresssituationen für unser Team und wollten sehen, wie unsere Mannschaft darauf reagiert“, meinte Jonah Fassunge als Resümee des Turniers und Florian Schwarz ergänzte „Jetzt wissen wir ganz genau, woran wir noch arbeiten müssen und der Feinschliff erfolgt in den kommenden zwei Wochen vor dem Start in die Saison“. Beiden Trainern galt ein besonderer Dank der HG-Verantwortlichen für engagierte drei Tage auf diesem tollen Turnier. Bis zum Start in die Bundesliga-Runde gilt es jetzt, die angeschlagenen Spieler regenerieren zu lassen und fit zu bekommen Dann wird die Mannschaft gut vorbereitet zum Klang der Förster-Sirene in die JBLH starten.   /va

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