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HG-A1 spielt weiter Bundesliga und um deutsche Meisterschaft

„Wenn uns keiner helfen will, dann helfen wir uns eben selbst“, lautete der Tenor bei der A-Jugend-Bundesliga-Mannschaft der HG Oftersheim/Schwetzingen vor dem Anpfiff der Partie bei der SG BBM Bietigheim. Und dies tat sie in beeindruckender Manier. Mit 40:28 (20:15) fertigte sie ihren Gastgeber ab und zog damit in die Meisterrunde ein.

Dies ist gleichzeitig die Qualifikation für eine weitere Saison in Deutschlands höchster Spielklasse dieser Altersstufe. 

Denn tags zuvor sicherte sich HBW Balingen/Weilstetten mit einem Sieg über Tabellenführer Rhein-Neckar-Löwen ebenfalls das Weiterkommen. Und zeitgleich mit Anpfiff in Bietigheim, hatte die SG Pforzheim/Eutingen beim TSV Allach mit einem Tor Unterschied (direkt verwandelter Freiwurf) gewonnen. Die HG  brauchte also unbedingt einen Punkt. Jetzt wurden es deren zwei. Allach ist damit ausgeschieden.

Oftersheim/Schwetzingen als Gruppenzweiter trifft gemeinsam mit HBW zum Beispiel auf die Reinickendorfer Füchse (siehe Gruppenzusammenstellung), gehört zu den besten 16 Teams in Deutschland, die nun um die deutsche Meisterschaft ringen werden. Und warum denn nicht . . . ?

In Bietigheims Halle am Eisenbahnviadukt dauerte es eine kleine Weile bis die Kurpfälzer auf Betriebstemperatur kamen. Höflich ließen sie ihren Gastgebern zunächst ein wenig den Vortritt (siehe Torfolge). Aber dann machte Keeper Tim Rabe dieses Spielchen nicht mehr mit, vernagelte seinen Kasten kurzfristig und das Blatt wendete sich. Nach dem Seitenwechsel wurde spätestens ab dem 22:26 Einbahnstraßenhandball geboten. Den HG-Akteuren gelang fast alles. So zum Beispiel nach fast verlorenem Ball ein Wurf von Bastian Seitz aus der Drehung über gut 15 Metern ins besetzte, nicht leere Tor der SG BBM.

„Heute haben wir wohl das meiste richtig gemachte“, meinte ein sehr zufriedenes Trainergespann Christoph Lahme und Justin Hahne. Ihnen ist zum zweiten Mal in Folge die vorzeitige Sicherung des Tickets für die Folgesaison gelungen – und dies zu einem noch viel früherem Zeitpunkt.

Dieser erneute Quantensprung in der Jugend-Historie der HG findet natürlich auch in der Führungsebene großen Anklang. „Das ist einfach genial für uns“, freut sich Gerd Junghans aus dem Vorstandsgremium. „Damit hat sich das gesamte Thema Qualifikation zu spielen, in Rauch aufgelöst“, meint Simon Förch, Temamanager der „Ersten“. „Und so bleiben wir weiterhin attraktiv für Talente aus der Region, wenn sie zu uns kommen wollen“, fügt der zweite Vorsitzende Michael Zipf an.

HG: Sommer, Rabe; Antritter (5), Auth, Schmid (4), Seitz (9), Zaum (3), Winkler (3), Kirchner (4), Maurer (8/2), Zimprich (3), Löffler (1).

Spielfolge: 4:2, 6:4, 6:8, 10:11, 12:16, 15:20 (HZ), 15:22,  22:26, 23:34, 24:39, 28:40.

Bundesligisten eliminiert

Die JBLH versteht sich hauptsächlich als Tummelplatz für die Talentschuppen der Mitglieder der HBL, also der Erst- und Zweitligisten. Allerdings ist nicht für alle dort Platz, zumal ihnen ein paar vorwitzige unterklassige Vereine einige Plätze wegschnappen. In dieser Saison waren dies Münster, Lübeck (5. Liga), Bremen, Eider Harde, Allach, Nieder-Olm (Oberliga), Anderten, Schwerin, Rodgau Nieder-Roden, Hanau, Pforzheim/Eutingen und eben die HG Oftersheim/Schwetzingen (allesamt Drittligisten).

Von den Zweitligisten hatten vier nicht gemeldet (Nordhorn/Lingen, Dessau-Roßlau, Großwallstadt, Hüttenberg), fünf sind in der Qualifikation gescheitert (Eisenach, Bad Schwartau, Hagen, Dresden, Nettelstedt-Lübekke) was beides auch nicht ganz billig ist. Die oberste Bundesliga war komplett im Starterfeld der Vorrunde vertreten, aber jetzt haben sich die Reihen ja weiter gelichtet.

Einteilung

NO1 (Reinickendorfer Füchse), NO4 (HCE Rostock), S2 (HG Oftersheim/Schwetzingen), S3 (JSG Balingen/Weilstetten), W2 (Bergischer HC), W3 (Bayer Dormagen), M1 (HC Erlangen), M4 (SC DHfK Leipzig).

NO2 (THW Kiel), NO3 (HSV Hamburg), S1 (Rhein-Neckar-Löwen), S4 (SG Pforzheim/Eutingen), W1 (SC Magdeburg), W2 (Lemgo), M2 (JSG Melsungen/Guxhagen/Körle), M3 (TV Nieder-Olm).

Und kaum steht die Einteilung fest, schießen schon die ersten Einschätzungen und Spekulationen, welche der beiden Gruppen die einfachere oder schwerere sei. Aber hier ist nicht nur spielerisches Know-how gefragt. Es gilt auch Ausdauer zu beweisen. Denn besonders für die Teams aus dem Westen und Süden, die eher kürzere Strecken gewohnt sind, sind die weiten Fahrten quer durch Deutschland nicht gerade alltäglich. mj

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