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Laden... HG Oftersheim/Schwetzingen

Einschneidende Veränderungen stehen bevor

Zachert und Kolb übernehmen das Kommando

Bei den Handballerinnen der HG Oftersheim/Schwetzingen kündigen sich zum Saisonwechsel im Sommer gravierende Veränderungen an. Es kommt einer Zäsur gleich, wenn die Sportliche Leiterin der Damen, Claudia Hettenbach (57), das Zepter niederlegt und einem Staffelstab ähnlich an ein junges Führungsduo weiterreicht.

Saskia Zachert (26) und Karolin Kolb (27) übernehmen gemeinsam das Amt der sportlichen Leitung und das Teammanagement in der Badenliga-Mannschaft.

„Seit 2020 reifte in mir die Überlegung kürzer zu treten, auch wegen dem immer größer werdenden Engagement in unserer Schwetzinger Firma. Mir wurde immer mehr klar, dass ich diesen Aufwand im Verein einfach nicht mehr in vollem Umfang leisten kann“, erläutert Hettenbach ihren Schritt. „Seit der Zeit bin ich auch auf der Suche nach einem Nachfolger beziehungsweise einer Nachfolgerin. Jetzt haben sich noch letztes Jahr gleich zwei gefunden, und die werden mit Sicherheit nicht einfach nur eine Nachfolge sein – sondern ich gehe fest davon aus, dass sie mit vielen Ideen die HG insgesamt, die Damen und die weibliche Jugend weiter voranbringen werden.“

HG-Chef Peter Knapp mag sich nur ungern von der gebürtigen Plankstädterin trennen: „Als wir fünf Jahre nach Gründung der HG begannen, einen weiblichen Bereich (2002) aufzuziehen, war dies für die Verantwortlichen anfangs doch schwieriger als ursprünglich gedacht. Dass daraus im Lauf der Jahre auch eine sportliche Erfolgsgeschichte wurde, ist sicherlich auch Claudias Verdienst. Noch höher schätze ich aber ihr Engagement, langfristig tragfähige Strukturen aufzubauen und einen konstruktiven Geist der Kooperation in den Vordergrund zu stellen. Dafür gebührt ihr mein Dank.“

Kolb und Zachert haben sich schon intensiv Gedanken gemacht, wie sie die Übernahme der Verantwortung gestalten wollen. „Auch wenn Claudia große Fußstapfen hinterlässt, freuen wir uns auf die kommenden Aufgaben und versuchen, diese mit einem frischen Wind genauso gut wie Claudia es immer tat, zu meistern. In diesem Zuge möchten wir auch vermehrt engagierte Spielerinnen in organisatorische Aufgaben mit einbeziehen.“

Dass die beiden noch aktiven Spielerinnen harmonieren werden, steht wohl außer Frage. „Wir kennen uns seit der Grundschule und haben seit der E-Jugend zusammen Handball gespielt“, blickt HG-Rückraumfrau Zachert zurück, die zuletzt Hettenbach als Teammanagerin in der Badenliga entlastet und unterstützt hat. „Wir mussten nicht lange überlegen und konnten uns gut vorstellen, im Umfeld der HG zusammen diese Aufgabe zu übernehmen“, ergänzt Kolb, die derzeit noch für den Drittligisten TSG Ketsch II aufläuft. „Claudia wird ihr Amt niederlegen, hat uns aber zugesichert, jederzeit für uns verfügbar zu sein. Dieselbe Unterstützung bekommen wir von der gesamten Führung der HG“, gehen beide optimistisch in die Zukunft. mj

Claudia Hettenbach hatte ab 1979 beim SV Schwetzingen bei Janine Stanka (heutige Blaschke) Handball spielen gelernt. Diese ist heute wiederum als Jugend-Trainerin im weiblichen Bereich der HG unterwegs. 1983 schloss sich Hettenbach ESC BW Mannheim an, wechselte 1987 zu ATB Heddesheim (Vorläufer der SG Heddesheim) und wurde dort 1990 badischer Meister. Kreuzbandriss, Hochzeit und Nachwuchs sorgten ab 1991 für eine erste spielerische Auszeit, 1993 ging es bei der MTG Mannheim weiter und nach Geburt des zweiten Kindes zur HSG Kurpfalz (Spielgemeinschaft zwischen SV Schwetzingen und TSG Plankstadt). Nach beidseitigem Kreuzbandriss ließ sie als „Ib“- und „AD“-Spielerin jetzt unter dem Logo der HG Oftersheim/Schwetzingen diesen Karriereteil ausklingen, nahm aber parallel schon Funktionärsaufgaben wahr.

Kurzfristig war sie als Trainerin der ersten Mannschaft in der Landesliga eingesprungen. Herta Rothacher hatte damals ihre ehemalige Spielerkollegin von der HSG Kurpfalz angerufen und überzeugt. Es folgte jedoch der Abstieg in die 1. Kreisliga. „Und der direkte Wiederaufstieg 2005/06 hatte leider nicht funktioniert (dritter Tabellenplatz)“, erinnert sich Hettenbach.

„Das Traineramt ging zur Runde 2007/08 an Hans Mentzel über. Ich übernahm dafür die weibliche Jugendleitung von Herta.“ Ab 2009 war sie dann Abteilungsleiterin und in Personalunion auch für die sportliche Leitung zuständig. Gemeinsam mit ihrem Jugendleiter Michael Kumpf wurde sie 2010 zur Ehrenamtlichen des Jahres gekürt, ein Jahr, in dessen September sie auch Mitglied der Spielbetriebs-GmbH wurde. 2018 erhielt sie die silberne Ehrennadel des Badischen Handball-Verbandes. Dazwischen streute sie immer wieder Trainer-Jobs in Jugendmannschaften ein oder wie noch aktuell in der „Zweiten“.

Hettenbach verspricht, dankt und bilanziert: „Ich werde immer mal wieder bei den Spielen vorbe schauen – wenn es mir meine Zeit erlaubt.

Wichtige Mitstreiter*innen im Laufe der Zeit waren – neben den Herren der HG-Führungsriege, die mich immer unterstützt haben, gibt es doch wichtige Namen, die den weiblichen Bereich durchaus mitgeprägt haben – Herta Rothacher (ihr Anruf brachte mich ja zur HG), Anja Ferger (Positionierung eines Stützpunkttrainings im weiblichen Jugendbereich) hat es dann aber zur HSG Mannheim verschlagen, Dagmar Seidler (nicht nur als Physio – sondern auch immer beratend an meiner Seite), Michael Kumpf (hatte das Jugendleiteramt weiblich 2009 übernommen), Jochen Kühnle (als Trainer bei der HG angefangen, mittlerweile aus dem Führungskreis nicht weg zu denken – ein echter Freund), Klaus Braun (eine Trainerlegende), mit Ihm durften wir zwei Meistertitel feiern (Landesliga und Verbandsliga), Jochen Gölitz (hat mich überall unterstützt und hat auch den ersten Teammanager-Job übernommen), Ulrike Arda (unsere Seele beim Thema Bewirtung), die aktuellen Trainer FJ Höly, Harry Geissler und Roger Magnus sowie das Kampfrichter-Team Ulrike Weckesser und Silke Schweitzer und viele mehr. Last but not least – natürlich die beiden Mädels, die jetzt meinen Job übernehmen.

Flops: die Abstiege aus der 1. und dann 2. Kreisliga in die damals 3. Kreisliga.

Tops: unsere Aufstiege (Erste und Ib) verbunden mit vielen Meistertiteln und Feiern. Fünf Aufstiege in sechs Jahren muss uns erstmal einer nachmachen, besonders natürlich der badische Meistertitel 2018/19 (unter Markus Gutsche) mit dem damit verbundenen Aufstieg in die BWOL.“ Die HG Oftersheim/Schwetzingen war damit der 50. Titelträger bei den Frauen seit der Einführung 1969 als Oberliga, der damals höchsten deutschen Spielklasse.

Saskia Zachert und Karo Kolb erläutern: „Nach Ausflügen von uns beiden getrennt voneinander über die HSG Mannheim, Ketsch und anderen Stationen ist Karo nach einer dreijährigen Handballpause (Kreuzbandriss) 2012 zu uns gekommen. Ich stieß 2017 im ersten Jahr Badenliga wieder dazu, habe aber bereits in der Jugend bei der HG gespielt“, weiß Zachert noch genau. „Am 27. April 2019 sind wir entgegen allen Erwartungen in die Oberliga aufgestiegen. Ich musste dann leider wegen diversen Kreuzbandrissen aussetzen.“  Jahr für Jahr haben die beiden Freundinnen auf dem Feld als Spielerinnen sowie auch neben dem Platz immer mehr Verantwortung übernommen. 2020 ist Kolb dann noch einmal Drittligaluft in Ketsch schnuppern gegangen, hatte aber immer im Hinterkopf, wieder zur HG zurückzukommen.

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2. September 2025

B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

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B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

Zwei Wochen nachdem die Mannschaft von der HG Oftersheim/Schwetzingen nach wiederum zweiwöchiger Regenerationspause ihr Training aufgenommen hatte, machte sich die illustre „Reisegruppe JBLH B1“ in mehreren Kleinbussen auf den Weg zum anspruchsvollen Turnier in Emsdetten.

Wie immer war die sogenannte Förster-Sirene aus dem mitgereisten Elternkreis das eindrucksvolle Signal, um in das Spiel zu starten . . . und gleich in der ersten Partie hatte die Kurpfälzer es mit einem körperlich und spielerisch sehr starken ATSV Habenhausen – ebenfalls Jugend-Bundesliga-Handball im Norden – zu tun. Dies war mit Sicherheit die herausforderndste Begegnung der Vorrunde. Mit einer sehr offensiven 3:2:1-Deckung stressten die Habenhausener gleich von Anfang an das HG-Team und es geriet relativ schnell mit drei und vier Toren in Rückstand. Und genau das wollten das Trainerteam Jonah Fassunge / Florian Schwarz von diesem Turnier: stressige Situationen und die Reaktion der Mannschaft darauf, um gut vorbereitet in die Saison zu gehen.

Und die Mannschaft reagierte: durch spielerische Elemente kämpfte sich das Team Tor um Tor heran, mit einer offenen Manndeckung gelangen zwei Ballgewinne und es stand Unentschieden. 15 Sekunden vor Schluss hatte die HG Pech mit dem finalen Wurf. Im Gegenzug erzielte Habenhausen dann mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer. Schade für das Oftersheim/Schwetzinger Team, das einen großen Kampfgeist an den Tag gelegt hatte.

Nach diesem echten Härtetest dachten die mitgereisten Eltern, die B2 des TV Emsdetten wäre einfacher zu bespielen, aber weit gefehlt. Eine technisch und spielerisch gut eingestellte Mannschaft forderte die HG-Jungs, die gleich wieder in den Rückstand gerieten, erneut reagierten und kurz vor Ende das Spiel drehten. Dabei kämpfte das Gäste-Team sowohl gegen die heimische Zuschauerübermacht als auch gegen ein paar wenige Schiedsrichterentscheidungen. Auch diese Spielsituationen werden dem Team in der bevorstehenden Saison in bestimmten Druckphasen helfen. Die HG setzte dann ihre doch größere Klasse durch und ging mit 14:13 als Sieger vom Platz und es folgte mit dem 20:8 gegen die Turnerschaft St. Tönis ein eher einfaches Spiel.

Im letzten Gruppenspiel bekam es das HG-Team mit dem HBV Jena zu tun und kämpfte mit einigen Unwägbarkeiten; kein gutes Passspiel, immer mal wieder falsche Entscheidungen und auch im Abwehr- und Torwartspiel war durchaus Steigerungspotenzial zu sehen. So ging das Spiel, das es unbedingt gewinnen wollte, zur Enttäuschung der Trainer und der Eltern mit 17:19 verloren.

Den Teamabend verbrachte die Mannschaft in der Jugendherberge Tecklenburg. Das Trainerteam hatte – nach der Verpflegung an speziellen Grillstationen – hierfür einiges vorbereitet. Es war aber sowieso das gesamte Wochenende über zu erkennen, dass hier eine ehrgeizige und intakte Mannschaft darauf brennt, in die Runde zu starten.

Durch die Niederlage gegen Jena war es am Sonntagmorgen ohnehin ein schwieriges Unterfangen, noch das Halbfinale zu erreichen, zumal auch einige Spieler angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Gegen den GSV Eintracht Baunatal erspielte sich die Mannschaft nochmal einen 17:8-Sieg, aber im abschließenden Playoff-Spiel gegen JSG Köln war der Aderlass zu groß und „die Luft irgendwie raus“. Oftersheim/Schwetzingen verlor deutlich mit 5:15.

Das Trainerteam zog am Ende ein positives Fazit des Turniers: „Wir wollten Stresssituationen für unser Team und wollten sehen, wie unsere Mannschaft darauf reagiert“, meinte Jonah Fassunge als Resümee des Turniers und Florian Schwarz ergänzte „Jetzt wissen wir ganz genau, woran wir noch arbeiten müssen und der Feinschliff erfolgt in den kommenden zwei Wochen vor dem Start in die Saison“. Beiden Trainern galt ein besonderer Dank der HG-Verantwortlichen für engagierte drei Tage auf diesem tollen Turnier. Bis zum Start in die Bundesliga-Runde gilt es jetzt, die angeschlagenen Spieler regenerieren zu lassen und fit zu bekommen Dann wird die Mannschaft gut vorbereitet zum Klang der Förster-Sirene in die JBLH starten.   /va

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