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„Bockstarke Mannschaftsleistung“ – HG siegt auch in Nieder-Olm

Mit einem 35:24 (12:10)-Auswärtserfolg beim TV Nieder-Olm haben sich die Jugend-Bundesliga-Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen nach Pluspunkten vorläufig auf den vierten Rang ihrer Staffel geschoben.

Was nach einer klaren Sache aussieht, wurde aber erst im Verlauf der zweiten Halbzeit hingebogen und im Schlussspurt so eindeutig gemacht (siehe Torfolge).

Zum Beginn ließen die Gäste keinen Zweifel daran, dass sie als Sieger vom Platz gehen wollten. Doch dann schlichen sich wieder einmal Nachlässigkeiten ein, ließ die Angriffseffizienz zu wünschen übrig. Nach der Pause schien dieser Schlendrian beseitigt – ein Trugschluss. Doch auf einen Mannschaftsteil durfte sich HG-Trainer Christoph Lahme, der dieses Mal von B-Jugend-Coach Detlef Röder unterstützt wurde, verlassen: seine Defensive. „Da waren wir solide gerstanden, haben viele Bälle geholt und Leon Back im Tor war bestens aufgelegt.“ Der Keeper kam in Hälfte 1 auf eine Fangquote von fast 50 Prozent. Doch ein Haar in der Suppe fand Lahme dann doch: „Wir haben bei Nieder-Olm immer den Nachläufer zugelassen, das bekamen wir nicht verteidigt.“

Doch sein Team fing sich jeweils rechtzeitig wieder. „Wir haben nie den Ausgleich zugelassen, das war besonders nach dem 15:16 wichtig. Danach hatten wir das Ding im Griff.“ Es spielte dann auch keine Rolle, dass Till Nasgowitz Rot sah (42.). Der Rückraumspieler hatte bis zu diesem Zeitpunkt nicht nur acht Tore geworfen, Bälle gut verteilt, sondern bot auch hinten eine fast tadellose Leistung. „Unsere Mannschaft hat das hingenommen. Wir haben weiter Bälle rausgeholt.“

Der TVN reagierte, stellete seine Abwehr um, deckte Silas Grimm und Norman Merkel eng und besiegelte damit seinen eigenen Untergang. Lahme beorderte die beiden Jungs an die Mittellinie, nahm sie aus dem Angriffsspiel heraus. „Im Vier-gegen-vier gab es dann viel Raum. Da haben wir uns gnadenlos durchgetankt. Insgesamt war es wieder eine bockstarke Mannschaftsleistung“.

Nach Abschluss der Hinspiele bedauert der HG-Coach nur: „Wir haben in den letzten vier Spielen unser Niveau hochgehalten, mit Ausnahme der zweiten Halbzeit gegen Erlangen. Wir sind so richtig im Fluss. Eigentlich kommt die Winterpause für uns zu früh.“ mj

HG: Back, Rabe, Botterer; Metz (1), Schulz (2), Auth, Zaum (3), Rothardt (7), Kirchner, Merkel (7/2), Grimm (3), Zimprich (4), Nasgowitz (8).

Torfolge: 0:3, 2:6, 6:10, 9:10, 10:12 (HZ), 10:14, 15:16, 16:20, 20:24, 21:27, 23:31, 24:35.

Bild: Thorsten Metz

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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