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B1 lässt sich von Trainerwechsel nicht vom Kurs abbringen

Jugend-Handball Oberliga: Oftersheim/Schwetzingen setzt auf eigene Qualitäten

Die B-Jugend der HG Oftersheim/Schwetzingen hat sich in der Handball-Oberliga Baden-Württembergs für die aktuelle Saison einiges vorgenommen.

Dies zeigte sich schon während der Qualifikationsphase, als ohne Punktverlust die direkte Teilnahme erkämpft wurde. Dabei bestand das Team sogar großteils aus dem jüngeren Jahrgang.

Diese frühe Sicherung der Teilnahme an der Oberliga war ein nicht zu unterbewertender Vorteil im Hinblick auf die direkt aufgenommene Vorbereitungsplanung und deren Durchführung. Cheftrainer Holger Löhr, sein Adlatus Alexander Lemke („Lemmy“) und Athletikcoach Silvan  Schäfer nahmen die Jungs zwar hart ran, aber auch der Spaß kam nicht zu kurz. Außerdem wurden Erfahrungen gesammelt, die es so zuvor noch nicht gab für diese Altersstufe. Dies beinhaltete neben den obligatorischen Trainingspartien Maßnahmen zur Persönlichkeitsentwicklung, umfassende Teambuildingwochenenden. Hinzu kamen gegen Ende dieser Phase Turniere im doch recht weit entfernten Emsdetten und im hessischen Rodgau.

Dem Trainerteam ist bewusst, dass die kommende BWOL-Saison sportlich erneut eine große Herausforderung darstellt. Letztendlich aber liegen die Schwerpunkte der (fast) täglichen Trainingsarbeit nicht ausschließlich auf den Ergebnissen der Spiele am Wochenende. Vielmehr liegt der Fokus, entsprechend der Ausbildungsphilosophie der HG, speziell auch auf den jeweiligen Entwicklungsschritten der einzelnen Spieler im athletischen, spielerischen und persönlichen Bereich, mit dem Ziel der späteren Integration ganzheitlich sehr gut ausgebildeter Spieler erst in den Jugend-Bundesliga- und dann in den Seniorenbereich.

Kurzfristig musste das Team noch eine gravierende Organisationsänderung über sich ergehen lassen. Da Löhr wegen Weiterbehandlung einer alten Verletzung vorerst außen vor ist, springt nun Florian Schwarz ein, der selbst jahrelang Jugendteams bis hin zur Bundesliga schon unter seinen Fittichen hatte. 

Ein Problem sieht jener in der spontanen Umstellung auf der Führungsposition nicht: „Das lief alles sehr gut. Der Einstieg wurde mir sehr leicht gemacht. Der Übergang war von Lemmy und Holger gut vorbereitet. Ich kann zwar noch nicht genau in die Mannschaft und ihre Köpfe hineinschauen, aber sie hat das nach meinen ersten Eindrücken ganz gut aufgenommen.“

Jetzt geht es dann am Samstag um 15.30 Uhr beim TSV Weinsberg zum ersten Mal so richtig zur Sache. Die Unterländer unweit von Heilbronn waren bislang auf dem höheren Jugendlevel eine eher unbeschriebene Adresse. Doch Schwarz warnt: „In der BWOL sind alle Gegner schwer, das darf man nie vergessen. Und in der Qualifikation letztes Jahr war Weinsberg für uns ein durchaus ernster Gegner gewesen. Aber in der aktuellen Situation schauen wir vorranging ohnehin nur auf uns.“ mj

Das Team:

Hinten von links: Maximilian Herb (Torwartrainer), Silvan Schäfer (Athletikcoach), Manuel Ihrig (RM), Simon Wacker (RL), Gawen Weingärtner (TW), Adrian Oborowski (K), Leon Getrost (RR, RM), Adrian Summ (RR, RM), Alexander Lemke (Co-Trainer). Vorne Tim Plettenberg (RM), Noah Bühler (RR), Nick Hirning (LA), Robin Wolf (K), Lars Kruse (LA), Paul Kehder (RA), Tim Löhr (RA).

Es fehlen: Dario Bennefeldt (TW), James Orr (RL/VfL Heppenheim).

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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