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Hyänen lassen sich von Löwen Beute entreißen

Oftersheim/Schwetzingen verliert in den letzten Minuten das Derby in Östringen

Als hungrige Beutegreifer wollten die selbsternannten Drittliga-Hyänen der HG Oftersheim/Schwetzingen den Rhein-Neckar-Löwen II die ausgelobten Punkte wegschnappen. Doch am Ende blieben sie bei der 27:29 (15:12)-Niederlage  mit leeren Mägen im Schlussspurt auf der Strecke. Dabei sah es über weite Phasen des durchaus attraktiven Handball-Derbys nach einem Erfolg des Gastes aus.

An diesem Abend gab es zwei für die Entwicklung der Begegnung zwei wichtige Phasen. Die eine bestimmte die HG, als sie auf einige Tore Abstand vorlegte und sie dann bis in die Schlussphase hinein ständig den Takt vorgab, ohne allerdings das Spielgeschehen zu dominieren – und dann kamen die letzten Minuten.

Hinten ein paar mal gute Deckung und mehrfachTorhüter Benedikt Müller mit seinen Händen am Ball, vorne Pausl Stier, Lukas Sauer und Max Barthelmeß – und schon waren drei Tore Vorsprung mit Leichtigkeit herausgespielt (18.). Ein Abstand, der mit minimalen Schwankungen bis fast zum Ende verteidigt wurden, ja zwischenzeitlich sogar auf vier Treffer Differenz ausgebaut wurde. 

Doch nach dem 16:20 von Niklas Krämer (37.) war erstmals damit Schluß. Der Gastgeber hatte sich mitterweile auf seine Besucher eingestellt. Mit 19:20 wurde es erstmals eng, das 20:23 und das 21:24 schienen Entlastung zu verprechen, aber ab dem 24:24 (nach einem Fauxpas im Passspiel und einem Fehllwurf) von RNL-Dauertorschütze Robert Timmermeister, den HG-Cheftrainer Christph Lahme in seiner Mannschaftsvorbereitung gemeinsam mit Elias Scholtes duchaus auf dem Schirm hatte, fing  das Blatt an sich zu wenden – und zwar endgültig (49.). Quasi parallel dazu sorgten ein verworfener Siebenmeter  (stark von Niklas Gierse pariert) und eine längere torlose Zeitspanne für prickelnde Derbyspannung. Aber auch wenn die HG mit Max Barthelmeß (Konter), Lukas Sauer (Siebenmeter) und Niklas Krämer (vom Kreis) noch dreimal bis zum 26:27 vorlegte, glitt ihr der so wichtig benötigte Erfolg aus den Händen – teilweise unter dem passivem Warnzeichen.

Obwohl die Kronau/Östringer Spielgemeinschaft einen Abschluss am HG-Tor von Benedikt Müller vorbeisemmelte, machten ein Stürmerfoul, der Einsatz eines siebten Feldspielers bei den Hausherren und ein missglückter Kempaversuch die endgültige Entscheidung aus. Eine Balleroberung zum Remis blieb aus, Theo Straub machte für den Gastgeber im Sieben-gegen-Sechs bei offener Manndeckung der HG den Deckel drauf. mj

HG: Müller, Fauerbach; Barthelmeß (6/2), Schulz, Wahl (2/1), Kern, Sauer (5), Krämer (7), Burmeister (1), Stier (2), Zaum (2), Haase, Geisler, Leibnitz (2), Kusch.

Trainerstimmen

Christoph Lahme (HG O/S): Wir haben uns eigentlich nicht viel vorzuwerfen. Außer vielleicht bei unserem Abwehrverhalten in der zweiten Halbzeit, da haben wir wieder 17 Dinger rein gekriegt. Davor haben die Jungs bombastisch gedeckt. Aber ab der 46. Minute produzieren wir vorne mehr technische Fehler als wir Tore werfen. Warum das alles schief ging, obliegt nicht meinem Wissen, oder warum der so gut einstudierte Kempa heute nicht saß. Denn im Prinzip hätten wir den Sieg mehr verdient gehabt, bis ihn sich dann die Löwen mit ihrem Mut, im Sieben-gegen-Sechs unsere Abwehr auseinanderzunehmen, krallten. Unser Mut wurde hingegen letztlich nicht belohnt.

Alex Bossert (RNL II):  Das war ein richtiges Derby, da waren wir in der ersten Halbzeit noch nicht so richtig dabei. In der zweiten haben wir den Kampf angenommen, die Jungs haben super gefightet. Die HG, insbesondere deren Torhüter war sehr gut auf unsere Schützen vorbereitet. Es ist aktuell so, dass wir mit Robert Timmermesiter und Elias Scholtes eine große Abhängigkeit haben. Da haben Abwehr und Torwart der HG richtig gut gearbeitet. Unserer Matchplan war, dass die HG mit ihren Leuten durchspielen muss, ihnen die Körner ausgehehen. Wir hatten dann ein paar mehr Körner mehr in der Tasche und das Matchglück in manchen Phasen auf unserer Seite.

Fotos: Christian Schmitz

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Torsten von Borstel und „Green Guides“ überzeugen die Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises.

Es war beim 5. Kamingespräch der HG-Handballer im Jahre 2022, als Torsten von Borstel, damals Geschäftsführer des Vereins „United Against Waste“, seine Konzepte gegen Lebensmittelverschwendung und für mehr Klimaschutz vorstellte. Für seinen leidenschaftlichen und visionären Vortrag erhielt der HG-Partner, der in Plankstadt lebt, schon damals großen Applaus.

Jetzt wurde von Borstel (auf dem Bild oben gemeinsam mit seiner Frau Petra, die Teil des Teams ist) mit seinem Unternehmen „Green Guides“, das die Ideen von damals weiterentwickelt hat, mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2026 in der Unternehmenskategorie „Prüfung und Beratung“ ausgezeichnet. Von Borstel und sein Team haben Europas größte Auszeichnung für ökologisches und soziales Engagement für ihre „Rolle als Impulsgeber einer datengetriebenen und ressourcenschonenden Ernährungswirtschaft“ erhalten, wie es in der Jury-Begründung heißt. Green Guides stehe für „die besondere Verbindung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Foodsektor“. Die Kombination aus Datenerhebung und Analyse ermögliche es, Prozesse in Großküchen und bei Caterern effizienter zu gestalten und Lebensmittelabfälle deutlich zu reduzieren.

Torsten von Borstel erläutert seine Vision einer klimagerechten Ernährungswirtschaft.

„Für uns bedeutet das nicht nur Anerkennung, sondern ein klares Signal: Nachhaltigkeit gehört ins Zentrum wirtschaftlichen Handelns“, sagt Torsten von Borstel. „Die Herausforderungen unserer Zeit – Klimawandel, Ressourcenknappheit, soziale Verantwortung – sind keine Nebenschauplätze. Sie sind die Grundlage für Zukunftsfähigkeit. Wer heute wirtschaftlich denkt, muss nachhaltig handeln. Denn echte Wirtschaftlichkeit entsteht dort, wo wir langfristig Werte sichern: für Unternehmen, für Menschen, für unseren Planeten.“

Von Borstel, der gemeinsam mit seiner Frau Petra häufig bei den Drittliga-Spielen der HG zu sehen ist, engagiert sich ehrenamtlich im „HG-Greenteam“. Diese kleine Gruppe von HGlern überdenkt regelmäßig, wie die HG nachhaltiger werden und handeln kann. So sind aus der Gruppe heraus zahlreiche Impulse für eine Verringerung der Abfallmengen an den Spieltagen, für weniger Papierverbrauch, für den Verzicht auf Einweggeschirr und Plastik gegeben worden. Auch soziale Initiativen, etwa ein Konzept zum Schutz der Kinder und Jugendlichen in der HG vor Diskriminierung und Gewalt, sind hier entstanden. Letztlich basiert das Zukunftskonzept „HGenda 2030“ auf vielen Ideen dieser Gruppe von Gleichgesinnten.

Die HG gratuliert Torsten von Borstel und seinem gesamten Team deshalb herzlich zum verdienten Gewinn des „Oscars der Nachhaltigkeit“.

Weitere Infos über Green Guides: www.green-guides.de

Foto: Christian Köster

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