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HG mit außergewöhnlicher Sonderstellung

Einzig Oftersheim/Schwetzingen überstand 0:4-Punkte-Belastung

Dass im zuletzt angewendeten Drittliga-Modus der Abstiegsrunden einiges dem Zufall überlassen war, wurde an anderer Stelle bereits beleuchtet. Die Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen nehmen dabei eine absolute Sonderstellung ein, als sie ungeschlagen den Klassenerhaltskampf überstanden. Und nun zeigt sich langsam, welche weiteren Teams mit ihnen die Saison 2022/23 bestreiten werden.

Mit 0:4 Punkten belastet, resultierend aus zwei Niederlagen gegen die TSG Haßloch, ist die HG bekanntermaßen in die Klassenverbleibsrunde gestartet. Ein Schicksal, welches sie mit zehn anderen Mannschaften teilte (Burgenland, Fredenbeck, Cloppenburg, Habenhausen, Plauen, Bad Neustadt, Burgwedel, Günzburg, Coburg II, Volmetal). Keine davon packte es, den Abstieg zu verhindern, außer eben Oftersheim/Schwetzingen.

Triebskorn Pfälzer Held

Dass mehr Zähler auf der Habenseite kein ruhiges Polster waren, zeigte sich allein schon in der HG-Gruppe der Klassenverbleibsrunde. Denn Söflingen mit drei Eingangs-Punkten muss dennoch in die BW-Oberliga. Essen und Haßloch hatten jeweils derer gar vier mitgebracht. Im entscheidende letzten Duell, am letzten Spieltag, in den letzten sieben Minuten bewahrte der Schwetzinger Jan Triebskorn die Pfälzer vor dem Gang in die Viertklassigkeit. Mit fünf Treffern sorgte der frühere HGler (von der TuSEM-Presseabteilung später als „Spielverderber“ tituliert) nach einem Zwei-Tore-Rückstand praktisch im Alleingang für das rettende Unentschieden.

Der verstärkte Abstieg aus der 3. Liga war notwendig geworden, um nach der coronabedingten Aufstockung wieder näher an die Sollstärke von 64 Mannschaften zu kommen. 69 sind für die kommende Runde geplant, es könnten eventuell auch weniger sein. Aus der Hauptrundengruppe F, in der anfangs Oftersheim/Schwetzingen angesiedelt war, gibt es übrigens die meisten Nichtabsteiger (Rhein-Neckar-Löwen II, Pforzheim/Eutingen, Dansenberg, Leutershausen, Saarlouis, Horkheim, Haßloch, Friesenheim/Hochdorf II). Dabei wäre das Friesenheim/Hochdorfer Konstrukt beinahe noch rausgeflogen, hätten die Ludwigshafener Eulen nicht noch den Zweitligaerhalt geschafft.

Weiterhin verbleiben aus dem erweiterten Südwesten in der 3. Liga: Erlangen II, Hanau, Bayreuth, Gelnhausen, Dutenhofen/Münchholzhausen II, Rodgau Nieder-Roden, Kirchzel (Gruppe E), Pfullingen, Fürstenfeldbruck, Oppenweiler/Backnang, Balingen-Weilstetten II, Kornwestheim, Willstätt, Neuhausen/Filder (Gruppe G). Nicht mehr dabei sind Großsachsen, Coburg II, Bieberau/Modau, Zweibrücken, TGS Pforzheim, Blaustein, Plochingen, Bad Neustadt, Söflingen, Günzburg).

Spielmodus noch ungewiss

Zusätzlich haben zahlreiche abgestiegene Clubs (bei weitem jedoch nicht alle, 19 von 32) sich beim DHB als potentielle Nachrücker gemeldet. Ob sie zum Zuge kommen ist noch genauso ungewiss, wie die Spielmodalitäten, die angewendet werden sollen. Sicher scheint nur zu sein, dass es keine Wiederholung des letztjährigen Szenarios geben soll. Möglicherweise sollen bei der spielleitenden Stelle die Weichen dafür über das nächste Wochenende (17. bis 19. Juni) gestellt werden (wie auch bei den Frauen und in der Jugend-Bundesliga). 

Ebenfalls die Drittklassigkeit verlassen, allerding nach oben, haben Konstanz und Potsdam (setzte sich gegen Pforzheim/Eutingen durch). Von dort kommen sicher Aue und Emsdetten runter. Großwallstadt (mit Tom Jansen gegen Bietigheim) und Ferndorf (in Dormagen) entscheiden jetzt am Wochenende das Fernduell um den dritten Absteiger.

Neu hinzu kommen auch zahlreiche Oberliga-Teams wie Köndringen/Teningen und Sandweier in Baden-Württemberg. In der RPS-Region entschied Mundenheim das Rennen für sich, in Bayern das fränkische Waldbüttelbrunn. Nicht alle Oberliga-Meister melden jedoch auch als Drittligisten. So verzichtete in der Oberliga Mitteldeutschland der USV Halle frühzeitig auf den Aufstieg. Ob es hier einen Nachrücker geben wird ist offen. Ebenso offen ist noch die Entscheidung über den hessischen Meister (Pohlheim oder Melsungen II). Auch im Bereich Ostsee/Spree ist die Titelvergabe vakant, wo GW Werder und Ludwigsfelder HC die Krone noch ausspielen. mj

Bild: Lutz Rüffer

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2. September 2025

B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

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B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

Zwei Wochen nachdem die Mannschaft von der HG Oftersheim/Schwetzingen nach wiederum zweiwöchiger Regenerationspause ihr Training aufgenommen hatte, machte sich die illustre „Reisegruppe JBLH B1“ in mehreren Kleinbussen auf den Weg zum anspruchsvollen Turnier in Emsdetten.

Wie immer war die sogenannte Förster-Sirene aus dem mitgereisten Elternkreis das eindrucksvolle Signal, um in das Spiel zu starten . . . und gleich in der ersten Partie hatte die Kurpfälzer es mit einem körperlich und spielerisch sehr starken ATSV Habenhausen – ebenfalls Jugend-Bundesliga-Handball im Norden – zu tun. Dies war mit Sicherheit die herausforderndste Begegnung der Vorrunde. Mit einer sehr offensiven 3:2:1-Deckung stressten die Habenhausener gleich von Anfang an das HG-Team und es geriet relativ schnell mit drei und vier Toren in Rückstand. Und genau das wollten das Trainerteam Jonah Fassunge / Florian Schwarz von diesem Turnier: stressige Situationen und die Reaktion der Mannschaft darauf, um gut vorbereitet in die Saison zu gehen.

Und die Mannschaft reagierte: durch spielerische Elemente kämpfte sich das Team Tor um Tor heran, mit einer offenen Manndeckung gelangen zwei Ballgewinne und es stand Unentschieden. 15 Sekunden vor Schluss hatte die HG Pech mit dem finalen Wurf. Im Gegenzug erzielte Habenhausen dann mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer. Schade für das Oftersheim/Schwetzinger Team, das einen großen Kampfgeist an den Tag gelegt hatte.

Nach diesem echten Härtetest dachten die mitgereisten Eltern, die B2 des TV Emsdetten wäre einfacher zu bespielen, aber weit gefehlt. Eine technisch und spielerisch gut eingestellte Mannschaft forderte die HG-Jungs, die gleich wieder in den Rückstand gerieten, erneut reagierten und kurz vor Ende das Spiel drehten. Dabei kämpfte das Gäste-Team sowohl gegen die heimische Zuschauerübermacht als auch gegen ein paar wenige Schiedsrichterentscheidungen. Auch diese Spielsituationen werden dem Team in der bevorstehenden Saison in bestimmten Druckphasen helfen. Die HG setzte dann ihre doch größere Klasse durch und ging mit 14:13 als Sieger vom Platz und es folgte mit dem 20:8 gegen die Turnerschaft St. Tönis ein eher einfaches Spiel.

Im letzten Gruppenspiel bekam es das HG-Team mit dem HBV Jena zu tun und kämpfte mit einigen Unwägbarkeiten; kein gutes Passspiel, immer mal wieder falsche Entscheidungen und auch im Abwehr- und Torwartspiel war durchaus Steigerungspotenzial zu sehen. So ging das Spiel, das es unbedingt gewinnen wollte, zur Enttäuschung der Trainer und der Eltern mit 17:19 verloren.

Den Teamabend verbrachte die Mannschaft in der Jugendherberge Tecklenburg. Das Trainerteam hatte – nach der Verpflegung an speziellen Grillstationen – hierfür einiges vorbereitet. Es war aber sowieso das gesamte Wochenende über zu erkennen, dass hier eine ehrgeizige und intakte Mannschaft darauf brennt, in die Runde zu starten.

Durch die Niederlage gegen Jena war es am Sonntagmorgen ohnehin ein schwieriges Unterfangen, noch das Halbfinale zu erreichen, zumal auch einige Spieler angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Gegen den GSV Eintracht Baunatal erspielte sich die Mannschaft nochmal einen 17:8-Sieg, aber im abschließenden Playoff-Spiel gegen JSG Köln war der Aderlass zu groß und „die Luft irgendwie raus“. Oftersheim/Schwetzingen verlor deutlich mit 5:15.

Das Trainerteam zog am Ende ein positives Fazit des Turniers: „Wir wollten Stresssituationen für unser Team und wollten sehen, wie unsere Mannschaft darauf reagiert“, meinte Jonah Fassunge als Resümee des Turniers und Florian Schwarz ergänzte „Jetzt wissen wir ganz genau, woran wir noch arbeiten müssen und der Feinschliff erfolgt in den kommenden zwei Wochen vor dem Start in die Saison“. Beiden Trainern galt ein besonderer Dank der HG-Verantwortlichen für engagierte drei Tage auf diesem tollen Turnier. Bis zum Start in die Bundesliga-Runde gilt es jetzt, die angeschlagenen Spieler regenerieren zu lassen und fit zu bekommen Dann wird die Mannschaft gut vorbereitet zum Klang der Förster-Sirene in die JBLH starten.   /va

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