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„Nach intensiver Zeit mit Lächeln auseinandergehen“

Buschsieper hat Mission beendet und sagt heute Servus

Zum Abschluss der Drittliga-Saison führte die Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung auch noch ein Abschlussinterview mit Handball-Trainer Axel Buschsieper, der nach erfüllter Mission sich wieder Beruf und Familie mehr widmen will. Er hatte die abstiegsbedrohte HG Oftesheim/Schwetzingen zum Jahreswechsel übernommen und souverän zum Klassenerhalt geführt. Der frühere Zweitligaspieler der HG blickt noch einmal auf seine dann doch den Umständen bedingt kurze zweite Zeit, jetzt als Coach, bei der HG zurück.

Herzlichen Glückwunsch zur erfüllten Mission Klassenerhalt. Wie fühlt sich das an?

Axel Buschsieper: Vielen Dank! Es ist allen Beteiligten ein riesengroßer Stein vom Herzen gefallen! Im Vordergrund für mich steht, dass wir unabhängig von anderen Teams und Ergebnissen selbst für den Klassenerhalt  gesorgt haben. Das macht uns alle sehr stolz!

Was hat sich in der HG seit deiner Zeit als Spieler damals und jetzt verändert? (außer den teilweise anderen handelnden Personen)

Buschsieper: Strukturell hat sich viel verändert. Früher gab es die erste Mannschaft und dann lange nichts. Heute sind die verschiedenen Zweige viel mehr miteinander verzahnt. Zu schätzen weiß im Team auf jeden Fall jeder, was von der HG abseits des Spielfelds geleistet wird. Das Zugpferd und Aushängeschild ist aber nach wie vor mein Team.

Wie war die Gefühlen hier beim Eingestieg?

Buschsieper: Ich habe mich sehr auf die bevorstehende Aufgabe gefreut, wusste aber natürlich auch um die prekäre Situation.

Und wie sah es nach den ersten verloren Spielen aus?

Buschsieper: Es war ja recht schnell klar, dass es in die Abstiegsrunde geht. Also haben wir im Trainerteam den Fokus auf spielerische Elemente gelegt, viel Entscheidungstraining gemacht und immer wieder Abläufe in Angriff und Abwehr einstudiert. Unsere Gegner waren hier allesamt auf Augenhöhe und das Ziel war immer, spielerisch mit Tempohandball im Angriff und strukturiert mit dem richtigen Maß an Härte in der Abwehr die Spiele zu gewinnen. 

Was hat den Umschwung bewirkt?

Buschsieper: Gute Stimmung, Trainingsfleiss und natürlich, nach dem Sieg gegen Leutershausen, der Glaube an die Stärke des Teams. Aber auch schon vorher haben alle ohne Einschränkung motiviert und konzentriert trainiert. Dazu kam die überragende Stimmung in unserer Halle, die sämtliche Mannschaften sehr beeindruckt hat.

Welche speziellen Mittel kamen zur Anwendung?

Buschsieper: Für mich ist der Umgang miteinander sehr entscheidend. Offene Kommunikation, Spieler bewusst mit einbeziehen, ist genauso wichtig wie dann das Einhalten von Matchplan und festgelegten Dingen. Spaß haben und vermitteln, trotz des Drucks, fällt bei Erfolg aber auch viel leichter.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit Julian Zipf, der ja auch Ib-Trainer ist? 

Buschsieper: Das hat – auch mit Thorsten Erny und Michael Sturm – super gut geklappt. Sowohl im Training als auch im Spiel haben wir uns prima ergänzt, uns regelmäßig ausgetauscht und dann auch Aufgaben verteilt. Julian hat gerade während der Spiele auch in Auszeiten und Ansprachen tolle Arbeit geleistet. Ohne die Unterstützung meines Trainerteams inklusive Physio Chriscross (Christian Gervers) wäre diese Serie so kaum möglich gewesen. Dankeschön dafür!

Aber warum nach dieser Erfolgsgeschichte und voller Akzeptanz innerhalb der HG, nicht nur der Mannschaft, jetzt der Rücktritt?

Buschsieper: Das hat ausschließlich private Gründe. Ganz oder gar nicht! Den jetzigen Aufwand kann ich – neben Arbeit und meiner Familie mit drei kleineren Kindern – so nicht stemmen, da werde ich niemandem gerecht. 

Steht eine Rückkehr außer Frage?

Buschsieper: Eine Rückkehr steht nie außer Frage. Ich glaube, wir gehen hier nach einer sehr intensiven Zeit alle mit einem Lächeln auseinander und wer weiß schon, was in Zukunft passiert.

Und was erwartet uns nun heute zum Saisonausklang?

Buschsieper: Man soll die Feste feiern wie sie fallen…zusammen mit unseren tollen Fans, die uns gerade in den letzten vier Heimspielen zum Erfolg getragen haben. Zusammen mit der kompletten HG-Familie wollen wir einen tollen Handballabend in mit Sicherheit voller Halle genießen – zum ersten Mal mit etwas weniger Druck! mj

HG Oftersheim/Schwetzingen – TSV Blaustein (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

Bild: Lutz Rüffer

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2. September 2025

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Zwei Wochen nachdem die Mannschaft von der HG Oftersheim/Schwetzingen nach wiederum zweiwöchiger Regenerationspause ihr Training aufgenommen hatte, machte sich die illustre „Reisegruppe JBLH B1“ in mehreren Kleinbussen auf den Weg zum anspruchsvollen Turnier in Emsdetten.

Wie immer war die sogenannte Förster-Sirene aus dem mitgereisten Elternkreis das eindrucksvolle Signal, um in das Spiel zu starten . . . und gleich in der ersten Partie hatte die Kurpfälzer es mit einem körperlich und spielerisch sehr starken ATSV Habenhausen – ebenfalls Jugend-Bundesliga-Handball im Norden – zu tun. Dies war mit Sicherheit die herausforderndste Begegnung der Vorrunde. Mit einer sehr offensiven 3:2:1-Deckung stressten die Habenhausener gleich von Anfang an das HG-Team und es geriet relativ schnell mit drei und vier Toren in Rückstand. Und genau das wollten das Trainerteam Jonah Fassunge / Florian Schwarz von diesem Turnier: stressige Situationen und die Reaktion der Mannschaft darauf, um gut vorbereitet in die Saison zu gehen.

Und die Mannschaft reagierte: durch spielerische Elemente kämpfte sich das Team Tor um Tor heran, mit einer offenen Manndeckung gelangen zwei Ballgewinne und es stand Unentschieden. 15 Sekunden vor Schluss hatte die HG Pech mit dem finalen Wurf. Im Gegenzug erzielte Habenhausen dann mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer. Schade für das Oftersheim/Schwetzinger Team, das einen großen Kampfgeist an den Tag gelegt hatte.

Nach diesem echten Härtetest dachten die mitgereisten Eltern, die B2 des TV Emsdetten wäre einfacher zu bespielen, aber weit gefehlt. Eine technisch und spielerisch gut eingestellte Mannschaft forderte die HG-Jungs, die gleich wieder in den Rückstand gerieten, erneut reagierten und kurz vor Ende das Spiel drehten. Dabei kämpfte das Gäste-Team sowohl gegen die heimische Zuschauerübermacht als auch gegen ein paar wenige Schiedsrichterentscheidungen. Auch diese Spielsituationen werden dem Team in der bevorstehenden Saison in bestimmten Druckphasen helfen. Die HG setzte dann ihre doch größere Klasse durch und ging mit 14:13 als Sieger vom Platz und es folgte mit dem 20:8 gegen die Turnerschaft St. Tönis ein eher einfaches Spiel.

Im letzten Gruppenspiel bekam es das HG-Team mit dem HBV Jena zu tun und kämpfte mit einigen Unwägbarkeiten; kein gutes Passspiel, immer mal wieder falsche Entscheidungen und auch im Abwehr- und Torwartspiel war durchaus Steigerungspotenzial zu sehen. So ging das Spiel, das es unbedingt gewinnen wollte, zur Enttäuschung der Trainer und der Eltern mit 17:19 verloren.

Den Teamabend verbrachte die Mannschaft in der Jugendherberge Tecklenburg. Das Trainerteam hatte – nach der Verpflegung an speziellen Grillstationen – hierfür einiges vorbereitet. Es war aber sowieso das gesamte Wochenende über zu erkennen, dass hier eine ehrgeizige und intakte Mannschaft darauf brennt, in die Runde zu starten.

Durch die Niederlage gegen Jena war es am Sonntagmorgen ohnehin ein schwieriges Unterfangen, noch das Halbfinale zu erreichen, zumal auch einige Spieler angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Gegen den GSV Eintracht Baunatal erspielte sich die Mannschaft nochmal einen 17:8-Sieg, aber im abschließenden Playoff-Spiel gegen JSG Köln war der Aderlass zu groß und „die Luft irgendwie raus“. Oftersheim/Schwetzingen verlor deutlich mit 5:15.

Das Trainerteam zog am Ende ein positives Fazit des Turniers: „Wir wollten Stresssituationen für unser Team und wollten sehen, wie unsere Mannschaft darauf reagiert“, meinte Jonah Fassunge als Resümee des Turniers und Florian Schwarz ergänzte „Jetzt wissen wir ganz genau, woran wir noch arbeiten müssen und der Feinschliff erfolgt in den kommenden zwei Wochen vor dem Start in die Saison“. Beiden Trainern galt ein besonderer Dank der HG-Verantwortlichen für engagierte drei Tage auf diesem tollen Turnier. Bis zum Start in die Bundesliga-Runde gilt es jetzt, die angeschlagenen Spieler regenerieren zu lassen und fit zu bekommen Dann wird die Mannschaft gut vorbereitet zum Klang der Förster-Sirene in die JBLH starten.   /va

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