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Ein Spiel zum Davonlaufen

HG B1 unterliegt TSV Zähringen 23:32 (11:14)

Ja, auch so ein desaströser Tag gehört im Handballsport mal dazu, wie bei dieser herben 23:32 (11:14)-Niederlage. Auch wenn sich jeder eine solche Erfahrung gerne ersparen würde. Aber von Vorne…

Am Samstag (22.01.22) trafen die HG Oftersheim/Schwetzingen und der TSV Alemannia Freiburg-Zähringen in der männlichen B-Jugend der Baden-Württemberg Oberliga in der Karl-Frei-Halle vor gut 70 Zuschauern aufeinander. Die Jung-Hyänen unterlagen dabei verdient mit 23:32 gegen eine gut aufgelegte Mannschaft aus dem Breisgau. Unter den Zuschauern befanden sich auch Spieler der Junglöwen, die den Auftrag hatten, ihre beiden nächsten Gegner zu begutachten und sich für nächste Woche gegen Freiburg-Zähringen zu wappnen sowie sich auf das Spiel gegen unsere Jungs am darauffolgenden Spieltag (12.02.22, 14 Uhr in Kronau) vorzubereiten.

Im Tor begann zunächst Stammtorhüter Dario Lang, der leider schwer ins Spiel fand. Kein Wunder bei dieser Abwehrleistung seiner Vorderleute. Das, was noch eine Woche zuvor gegen Balingen/Weilstetten das Prunkstück dieser Mannschaft gewesen war, war an diesem Samstag phasenweise schlichtweg nicht vorhanden. Während man sich letzte Woche noch ausgeholfen und super im Mittelblock agiert hatte, stand die Abwehr diese Woche 1:1 gegen die Gäste aus dem Breisgau viel zu passiv, ließ dem Kreisläufer immer wieder zu viel Platz und hatte somit oft das Nachsehen. Da war selbst für Tim Rabe, der schon früh auf Lang folgte, oft nicht viel zu holen. Dieser fand zwar insgesamt besser ins Spiel und sorgte lange dafür, dass der Tore-Abstand nicht zu groß wurde. Am Ende jedoch wurde er ebenso allein gelassen wie sein Vorgänger zuvor.

Doch wer denkt, nur die Deckung wäre das Problem gewesen, der irrt gewaltig. Der am Spielfeldrand sitzende Felix Köser (verletzte sich letzte Woche am Knie) stellte beim Spielstand von 11:14 zur Halbzeit fest: „Die Abwehr ist nicht einmal sooo schlecht, aber der Angriff macht viel zu viele technische Fehler, und auch die Laufwege stimmen gar nicht.” So stehen allein in der ersten Halbzeit zehn technische Fehler, vor allem Fang- und Abspielfehler, zu Buche, von denen vier zu direkten Gegenstoßtoren des TSV führten, sowie ein verworfener Siebenmeter und fünf klare Torchancen.

Die Fehler des Gegners hingegen wurden nur selten von der HG zum eigenen Vorteil genutzt. Das größte Manko an diesem Samstag war, neben dem grundsätzlich mangelhaften Durchsetzungsvermögen im Angriff, sicherlich die spielgestaltende Position auf Rückraum Mitte. Keiner der dort eingesetzten Spieler überzeugte das Trainerteam Röder/Lemke. Auch die deutlichen Worte während des Team-Timeouts in der zweiten Halbzeit von Alexander Lemke – „Jetzt reißt euch mal zusammen!“ – verpufften nahezu. So wurde auf der Mitte viel gewechselt, was sich weder als eine gute Lösung herausstellte, noch den erhofften Effekt hatte. Den Gästen aus Zähringen gelang hingegen vieles, deren 3-2-1-Abwehr im Zusammenspiel mit den Torhütern stand stabil, und auch der Angriff agierte effektiv vor allem über den Rückraum und Kreis.

Am Ende bleibt die Feststellung, dass der Gegner zwar nicht übermächtig war und an einem guten Tag vielleicht sogar schlagbar gewesen wäre. Mit einer solchen Leistung wie heute jedoch, wirken manchmal selbst machbare Aufgaben unlösbar. Daher muss das Spiel von diesem Wochenende möglichst schnell wieder aus den Köpfen raus muss und ganz viel positive Energie rein. Wir drücken die Daumen und hoffen auf ein motivierteres und wacheres Auftreten unserer Jung-Hyänen am kommenden Wochenende zu Hause gegen die Jugendhandball-Akademie Neuhausen/Ostfildern (Samstag, 15 Uhr Nordstadthalle).

HG: Rabe, Lang (Tor), Hepp (3), Auth (2), Drees (1), Bauer (2), Höflein (1), Maurer (8/0), Wendt (1), Pflaumbaum, Baumgärtner (1), Villa Apps, Getrost (3), Grub (1). do

Bilder: Daniela Oschatz

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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