Jugendliche HG verkauft sich gut

3. Liga: HG unterliegt Aufstiegskandidat Würzburger Wölfe.
Die 27:34 (12:19)-Auftaktniederlage der HG Oftersheim/Schwetzingen als Fehlstart in die Drittliga-Saison zu interpretieren, dürfte so nicht stehen bleiben. Die Profitruppe der Wölfe Würzburg, die erste Männermannschaft der DJK Rimpar, kam nicht nur als klarer Favorit, sondern ebenso als selbsternannter Aufstiegaspirant zur Rückkehr in die Zweitklassigkeit in die Schwetzinger Nordstadthalle, wie deren Coach Heiko Karrer nach der Handball-Partie im abschließenden Trainer-Gespräch auch bestätigte. „Wir wollen aufsteigen.“
Außerdem war das Heimteam in seiner Besetzung quantitativ etwas ausgeblutet. Es fehlten doch etliche verletzte Kadermitglieder auf dem Spielberichtsbogen. Sie saßen allesamt auf der Tribüne. Darüber, über die Ausfallquote in seinem Team, verlor HG-Chefcoach Christoph Lahme allerdings kein Wort als Ausrede, hatte er doch mit Unterstützung aus A-Jugend und „Ib“ 16 Mann aufgeboten sowie seinen Co-Trainer und einen Neuzugang. Und alle mussten irgendwann zur Tat schreiten.
Die Niederlage bahnte sich schon in der ersten Viertelstunde an (7:12/17.), noch in einer Formation, die sich aus dem Stammpersonal rekrutierte. Wobei es bis zum 5:6 (8.) nach einem offenen Schlagabtausch aussah, in dem beide mit schnellem Spiel den Abschluss suchten. Auch die restliche Zeit verlief das Match fast ausgeglichen. Der Vorsprung zur Pause beruhigte den Gäste-Coach jedoch nicht: „Die sieben Treffer im Plus vermitteln keine Sicherheit, nicht in unserem Sport.“ Der fränkische Halblinke Malte Dederding, der vier Treffer bis zur Pause beitrug, war maßgeblich daran beteiligt, wobei 19 Gegentore insgesamt vorm Seitenwechsel im HG-Lager doch als etwas zu viel betrachtet wurden. Die Partie bot reichlich Intensität. Zur HG-Nullnummer trugen unter anderem Fahrkarten, Abspielfehler und nicht eroberte Abpraller bei.
Karrer sollte dann indes Recht behalten. Er hatte zuvor schon zur Grünen Karte gegriffen (17.22/40.), sah die Kurpfälzer auf vier Tore herankommen (20:24/46.). „Aber dann haben wir nicht nachgelassen, wieder vorgelegt.“ Unterstützt wurde sein Team dabei von einigen Zeitstrafen gegen die HG, die zeitweilig nur noch zu viert in der Deckung stand. Außerdem betrieb der Hausherr etwas Chancenwucher, ließ gute Möglichkeiten wie zwei Strafwürfe und Konter liegen
Lahme analysierte: „Die Abprallersituation spricht schon für sich und wir haben besonders in der ersten Halbzeit zu viele Freie verworfen.“ Um hier als Außenseiter etwas zu holen, hätte es über 50 bis 60 Minuten eine konstante Leistung gebraucht.” Aber er hatte auch Positives in der Abwehr gesehen. Seine Verteidiger hätten es den Angreifern schwergemacht. Doch die Gäste hätten es gut gelöst. „Uns fehlten die Stoppfouls. Aber unser Team hat bis zum Schluss gekämpft. Das ist ein Faktor, der in den nächsten Wochen noch wichtig sein wird.“
Wichtig könnte auch die Ergänzung auf der rechten Seite sein. In der abgelaufenen Woche war erstmals Emanuel Novo (früher VTV Mundenheim), ein alter Kumpel von Spielmacher Yannick Muth, im Training erschienen. Im zweiten Durchgang präsentierte er sich erstmals dem Publikum auf der Platte, sorgte für etwas Entlastung. Genauso wie die 17-jährigen Joshua Wolf im Tor, Jan-Mathis Derr auf der linken Außenbahn und Valentin Huljak am Kreis.
HG: J. Wolf, Fauerbach; Barthelmeß (5/4), Antritter, Derr, Kern (6), V. Huljak, Novo (1), Burmeister (6), Durak (1), Hammarberg (1), Haase, Muth (6), von Albedyll, Hell (1), Ferger.
Fotos: Siegfried Brombach