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Seine Aufgabe: Lösungen finden

Im Interview – Der neue Trainer Frank Schmitt über seine Ziele beim Handball-Drittligisten HG Oftersheim/Schwetzingen

Die Eingewöhnungszeit ist bei Frank Schmitt kurz ausgefallen. Der Handballtrainer konnte sich auf seine Aufgabe beim Drittligisten HG Oftersheim/Schwetzingen aber auch fast ein halbes Jahr lang vorbereiten. Zuletzt kribbelte es in den Fingern wieder und im Interview erzählt er von seinen Plänen und Vorstellungen mit seinem neuen Verein.

Frank Schmitt, schon im Januar stand fest, dass Sie bei der HG Oftersheim/Schwetzingen auf der Trainerposition auf Holger Löhr folgen würden. Wie sind Sie mittlerweile angekommen?

Frank Schmitt: Am Anfang musste ich mich erst einmal an alles gewöhnen. Ich war ja dann direkt wieder viermal in der Halle und nicht mehr daheim, aber inzwischen bin ich gut angekommen.

Wie haben Sie Ihre neue Mannschaft kennengelernt?

Schmitt: Alle sind sehr willig und nett. Auch im Training und in den Testspielen sind alle engagiert.

Der Kader ist sehr jung, aber dank der Pokalrunde im Vorjahr wurden viele hoffnungsvolle Nachwuchsspieler auf den Drittliga-Handball vorbereitet. Trotzdem: Wird es ein schwieriges Jahr für die HG?

Schmitt: Es wird für viele Vereine schwierig. Bei vier Absteigern und sechs Mannschaften, die in die Abstiegsrunde müssen, müssen alle kämpfen. Wir haben auch nicht den breitesten Kader, deswegen darf uns nicht viel passieren. Die jungen Spieler werden auch mal Spiele haben, in denen nicht alles funktioniert. Wir können uns so etwas aber eigentlich nicht leisten.

Das ist ja auch ein altes Lied, dass der Kader bei der HG in der Breite nicht so stark besetzt ist. Gibt es noch die Möglichkeit nachzulegen?

Schmitt: Wir halten die Augen offen und sind sicher nicht untätig. Aber wir haben dieses Jahr eine besondere Situation. Es spielen 84 statt 60 Mannschaften in der 3. Liga. Das heißt, dass weitere 24 Clubs Handballer auf diesem Niveau brauchen. Da ist es auf dem Markt relativ rar. Weil in den unteren Ligen nicht gespielt wurde, konnte man auch wenig beobachten. Im Endeffekt ist es aber so, dass noch etwas passieren muss. Wir schaffen es im Moment nämlich trotz der Unterstützung aus der A-Jugend oder zweiten Mannschaft nicht, Sechs-gegen-sechs im Training zu spielen. Wir haben außer Florian Burmeister keine Verletzten und trotzdem können wir nicht nach Plan trainieren. Wir können uns nicht durchgehend bedienen. In einer Liga, in der man so gefordert wird, müssen wir den Spielern auch Pausen einräumen und das ist im Moment nicht möglich.

Ist das noch einmal eine zusätzliche Herausforderung für Sie, unter diesen Umständen Lösungen zu finden?

Schmitt: Zusätzlich würde ich nicht sagen. Es sollte immer meine Aufgabe sein, Lösungen zu finden. Alle sind wirklich jung und entwicklungsfähig. Jeder von meinen Spielern kann – aus welchen Gründen auch immer – einen Riesensprung machen. Ich denke da an Nils Nasgowitz, Bastian Schleidweiler oder Max Barthelmeß. Wenn ihnen mal zwei gute Spiele nacheinander gelingen, dann kann auch einiges ins Rollen kommen. Aber darauf können wir uns nicht verlassen.

Wie haben Sie die freie Zeit nach dem Abschied aus Leutershausen genutzt?

Schmitt: Wie viele andere Leute auch. Am Wochenende war ich wandern und unter der Woche stand die Arbeit auf dem Plan. Man kommt schon in einen Couch-Trott. Ich bin froh, dass es wieder losgeht. Die Pause war lang.

Waren Sie trotzdem in den Hallen der Region unterwegs?

Schmitt: Nein. Ich war nur ein paar Mal bei der HG im Training dabei und habe mir die Jungs angeschaut, als Holger noch trainiert hat. Die Mannschaft ist intakt, Holger hat das gut gemacht.

Inwiefern wird sich der HG-Handball unter Ihrer Führung verändern?

Schmitt: Das ist schwierig zu sagen. Wir arbeiten jetzt etwas mehr als einen Monat zusammen. Ich kann nicht zu einer Mannschaft kommen und sagen, dass dies oder jenes meine Philosophie ist. Ich muss schauen, welche Spieler ich zur Verfügung habe und darauf richte ich den Spielstil aus. Die Vorbereitungsspiele- und -turniere helfen. Ich werde zum Beispiel nicht an der Überzahl festhalten, wenn die Mannschaft sich dabei nicht wohlfühlt. So stur bin ich nicht. Ich versuche, der Mannschaft etwas an die Hand zu geben und was letztendlich gut funktioniert, werden wir anwenden.

Dementsprechend sind Sie aber auch froh, dass noch etwas Zeit ist, bis die Runde beginnt.

Schmitt: Das stimmt, wir brauchen diese Zeit. Im Moment ist noch einmal eine kurze Pause, aber ab Montag werden wir uns dann vier Wochen lang vorbereiten. Ich bin aber in erster Linie froh, dass ich jetzt hier bin, denn diesen Schritt habe ich zu keiner Zeit bereut.

mjw / Schwetzinger Zeitung

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2. September 2025

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Zwei Wochen nachdem die Mannschaft von der HG Oftersheim/Schwetzingen nach wiederum zweiwöchiger Regenerationspause ihr Training aufgenommen hatte, machte sich die illustre „Reisegruppe JBLH B1“ in mehreren Kleinbussen auf den Weg zum anspruchsvollen Turnier in Emsdetten.

Wie immer war die sogenannte Förster-Sirene aus dem mitgereisten Elternkreis das eindrucksvolle Signal, um in das Spiel zu starten . . . und gleich in der ersten Partie hatte die Kurpfälzer es mit einem körperlich und spielerisch sehr starken ATSV Habenhausen – ebenfalls Jugend-Bundesliga-Handball im Norden – zu tun. Dies war mit Sicherheit die herausforderndste Begegnung der Vorrunde. Mit einer sehr offensiven 3:2:1-Deckung stressten die Habenhausener gleich von Anfang an das HG-Team und es geriet relativ schnell mit drei und vier Toren in Rückstand. Und genau das wollten das Trainerteam Jonah Fassunge / Florian Schwarz von diesem Turnier: stressige Situationen und die Reaktion der Mannschaft darauf, um gut vorbereitet in die Saison zu gehen.

Und die Mannschaft reagierte: durch spielerische Elemente kämpfte sich das Team Tor um Tor heran, mit einer offenen Manndeckung gelangen zwei Ballgewinne und es stand Unentschieden. 15 Sekunden vor Schluss hatte die HG Pech mit dem finalen Wurf. Im Gegenzug erzielte Habenhausen dann mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer. Schade für das Oftersheim/Schwetzinger Team, das einen großen Kampfgeist an den Tag gelegt hatte.

Nach diesem echten Härtetest dachten die mitgereisten Eltern, die B2 des TV Emsdetten wäre einfacher zu bespielen, aber weit gefehlt. Eine technisch und spielerisch gut eingestellte Mannschaft forderte die HG-Jungs, die gleich wieder in den Rückstand gerieten, erneut reagierten und kurz vor Ende das Spiel drehten. Dabei kämpfte das Gäste-Team sowohl gegen die heimische Zuschauerübermacht als auch gegen ein paar wenige Schiedsrichterentscheidungen. Auch diese Spielsituationen werden dem Team in der bevorstehenden Saison in bestimmten Druckphasen helfen. Die HG setzte dann ihre doch größere Klasse durch und ging mit 14:13 als Sieger vom Platz und es folgte mit dem 20:8 gegen die Turnerschaft St. Tönis ein eher einfaches Spiel.

Im letzten Gruppenspiel bekam es das HG-Team mit dem HBV Jena zu tun und kämpfte mit einigen Unwägbarkeiten; kein gutes Passspiel, immer mal wieder falsche Entscheidungen und auch im Abwehr- und Torwartspiel war durchaus Steigerungspotenzial zu sehen. So ging das Spiel, das es unbedingt gewinnen wollte, zur Enttäuschung der Trainer und der Eltern mit 17:19 verloren.

Den Teamabend verbrachte die Mannschaft in der Jugendherberge Tecklenburg. Das Trainerteam hatte – nach der Verpflegung an speziellen Grillstationen – hierfür einiges vorbereitet. Es war aber sowieso das gesamte Wochenende über zu erkennen, dass hier eine ehrgeizige und intakte Mannschaft darauf brennt, in die Runde zu starten.

Durch die Niederlage gegen Jena war es am Sonntagmorgen ohnehin ein schwieriges Unterfangen, noch das Halbfinale zu erreichen, zumal auch einige Spieler angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Gegen den GSV Eintracht Baunatal erspielte sich die Mannschaft nochmal einen 17:8-Sieg, aber im abschließenden Playoff-Spiel gegen JSG Köln war der Aderlass zu groß und „die Luft irgendwie raus“. Oftersheim/Schwetzingen verlor deutlich mit 5:15.

Das Trainerteam zog am Ende ein positives Fazit des Turniers: „Wir wollten Stresssituationen für unser Team und wollten sehen, wie unsere Mannschaft darauf reagiert“, meinte Jonah Fassunge als Resümee des Turniers und Florian Schwarz ergänzte „Jetzt wissen wir ganz genau, woran wir noch arbeiten müssen und der Feinschliff erfolgt in den kommenden zwei Wochen vor dem Start in die Saison“. Beiden Trainern galt ein besonderer Dank der HG-Verantwortlichen für engagierte drei Tage auf diesem tollen Turnier. Bis zum Start in die Bundesliga-Runde gilt es jetzt, die angeschlagenen Spieler regenerieren zu lassen und fit zu bekommen Dann wird die Mannschaft gut vorbereitet zum Klang der Förster-Sirene in die JBLH starten.   /va

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