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HG scheitert nur knapp

3. Liga: Oftersheim/Schwetzingen unterliegt in Pfullingen nach großem Kampf mit 33:34.

Mit seiner Prognose, es sei „verdammt schwer, in Pfullingen zu bestehen“, sollte HG-Trainer Christoph Lahme recht behalten. Sein Team lieferte beim dortigen VfL eine beherzte und spannend-dramatische Handball-Begegnung ab, hatte dann aber mit 33:34 (13:15) das schlechtere Ende für sich gebucht.

Mal lag der Gast im hin und her wogenden Geschehen der ersten Halbzeit knapp im Vorteil (11:13), mal war er wieder im Hintertreffen wie beim 8:6 (quittiert von einer HG-Auszeit) oder zur Pause, als sich davor eine Serie von Misslichkeiten einschlich. Aber noch war nichts entschieden in dieser Partie, in der es um keine bedeutenden Platzierungen mehr ging. Und es sollte sich auch nach dem Seitenwechsel in ähnlicher Weise fortsetzen.

Die erste scheinbare Vorentscheidung fiel Mitte des zweiten Durchgangs, als sich Pfullingen nach dem 19:19 (40.) langsam aber stetig ein kleines Polster mit 25:21 (47.) verschaffte. Die HG vermochte diesen Rückstand zunächst nicht zu verkürzen (31:27/55.), knabberte diesen Vorsprung erst gegen Ende des Spiels an (31:29/56.) als Sinan Antritter und Leonard Zaum trafen. Dazwischen hatte Frederik Fauerbach seine Arme im Spiel, der auch insgesamt das Torhüterduell für sich entschied. Lahme hatte inzwischen auf eine Manndeckung gegen den neunfachen VfL-Torschützen Niklas Roth umgestellt, ließ Fünf-gegen-Fünf in der Abwehr spielen.

Sebastian Bösing erzielte aus der Zweiten Welle heraus sogar noch den Anschlusstreffer zum 32:31 (57.). Doch dann wurden die Kurpfälzer durch eine Hinausstellung gegen Florian Burmeister und einen eigenen verworfenen Siebenmeter ausgebremst. De Spielzeit lief ihnen davon. Doch trotz eines Drei-Tore-Defizits (34:31) bei weniger als zwei Minuten bis zum Abpfiff blieb die HG gefährlich. Bösing und Zaum brachten sie wieder heran. Mittels Auszeit sorgte Pfullingens Coach Fabian Gerstlauer dafür, dass seine Männer den Ball nicht mehr hergaben. In der Summe waren es bei der HG im falschen Moment ein paar vielleicht unnötige Ballverluste zu viel, die ein besseres Ergebnis verhindert hatten, lautete später das allgemeine Fazit.

HG: Berghoffer, Fauerbach; Barthelmeß (8/7), Antritter (3), Wahl (2), Kern, Suschlik, Nauß, Burmeister (5), Stier (5), Bösing (3), V. Huljak, Haase (3), Zaum (4).

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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