Zum Inhalt springen
Laden... HG Oftersheim/Schwetzingen

HG-Frauen spielen keine Oberliga mehr

Handball: Umfangreiche Namensänderungen der Spielklassen

Die Überschrift mag reißerisch klingen, weist aber auf gravierende Veränderungen hin, die im deutschen Handballsport anstehen, denen wir uns nun im dritten Teil der sich damit beschäftigenden Serie widmen wollen.

Denn die Fans müssen sich nach Ablauf des aktuellen Spieljahres an zahlreiche neue Spielklassenbezeichnungen, neue Ligen und Bereichszuschnitte gewöhnen, was zum Beginn der nächsten Saison bestimmt eine Zeitlang für zumindest leichte Verwirrung sorgen wird. Doch die jetzigen Oberliga-Handballerinnen der HG Oftersheim/Schwetzingen werden selbstverständlich viertklassig bleiben.

Keine Badenliga mehr

Die anstehenden Veränderungen sind aber (zunächst) keine Strukturreform der Spielklassen, einzig eine Umbenennungsaktion. Es wird auch zum Beispiel für die HW Plankstadt keine Badenliga mehr geben. Diese Etage, die fünfte Ebene, wird künftig als Oberliga firmieren. 

Bis zur abgebrochenen Saison 2019/20 spielten die tieferangesiedelten Mannschaften auf Kreisebene, jene unseres Verbreitungsgebietes in den Kreisligen und -klassen Mannheims. Ab Herbst 2020 waren die sechs Gebietskörperschaften des Badischen Verbands (BHV), die Kreise Mannheim, Heidelberg, Neckar-Odenwald, Bruchsal, Karlsruhe, Pforzheim in zwei Bezirken, Rhein-Neckar-Tauber und Alb-Enz-Saal organisiert, ausgetragen wurden aber nur wenige Partien bis im Oktober der Spielbetrieb erneut eingestellt wurde. Erst seit 2021/22 wurden die Spielpläne komplett umgesetzt. Der umformierte BHV hat aber kaum Zeit, sich an die neuen regionalen Gegebenheiten so richtig zu gewöhnen. Auch in Württemberg gibt es erst seit 20/21 eine runderneuerte Spielklassenstruktur. Es steht für alle nun die nächste große Umstellung bevor, die ab 2025/26 greifen soll, wenn der BHV aufgelöst werden soll und mit den anderen beiden baden-württembergischen Verbänden verschmilzt.

Einheitliche Spielklassenbenennung ab 24/25

Umgewöhnen müssen sich viele jedoch schon zuvor, denn der Deutsche Handballbund (DHB) hat in der aktuellen Version der Spielordnung beschlossen, eine verpflichtende Benennung umzusetzen. Die Landesverbände ziehen allmählich nach. So hat der BHV letzte Woche (6. Febraur) diese Vorgabe in seinen Statuten verankert. 

Die jeweils höchste Spielklasse der Landesverbände (oder einer „Förderregion“ wie Baden-Württemberg) heißt dann Regionalliga. Darunter wird es, ebenso verpflichtend zu benennen, Oberligen, Verbandsligen und Landesligen geben. Ab der achten Spielebene wird – sofern ausreichend große Mannschaftszahlen existieren – in Bezirksoberligen (Kreis-/Regionsoberligen in manchen Verbänden), Bezirksligen (neunte Spielebene) sowie fortlaufend numerierten Bezirksklassen gespielt. Analog gilt dies auch für alle Jugendklassen.

Während die einheitliche Spielklassenbenennung in Baden-Württemberg kaum für gravierende Veränderungen sorgt oder teilweise sogar schon umgesetzt ist, sorgt sie anderswo für Unmut. So zum Beispiel im Bereich Niedersachsen/Bremen, wo bislang (und auch noch nicht solange) in den zwei Oberligen Niedersachsen (Ost) und Nordsee (Niedersachsen West und Bremen) gespielt wurde. Diese werden nun zu einer eingleisigen Regionalliga fusioniert mit entsprechend größerer Fläche, weiteren Fahrten und vermehrten Ab- und Aufstiegen, je nachdem auf welchem Level ein Team sich befindet. 

„Harz“ muss erlaubt sein

Im Spielbetrieb aller dem DHB zugeordneten Spielklassen (inklusive der Qualifikationswettbewerbe zu diesen Ligen) sowie den Regionalligen der Landesverbände (Erwachsene und bis einschließlich C-Jugend im männlichen Bereich und B-Jugend im weiblichen Bereich) muss dabei die Nutzung eines Haftmittels gestattet sein (Amtliche Bekanntmachung gemäß § 50 DHB-Satzung, Juni 2023). Dies ist in vielen Teilen Deutschlands bislang absolut nicht üblich und viele Gemeinden und Landkreise sperren sich noch dagegen. Auf die betroffenen Vereine kommen im Zweifelsfall erhöhte Kosten, schlimmstenfalls Rückzuge aus ihren Ligen oder Abmeldungen zu. Die Landesverbände können für ihren Bereich in Einzelfällen (beispielsweise bei einzelnen Mannschaften, jedoch nicht ganzen Spielklassen) vorläufig befristete Ausnahmen zulassen. Dies gilt nicht für die Qualifikationswettbewerbe für den Spielbetrieb des DHB. mj

Bild: Lutz Rüffer

Was Dich noch interessieren könnte:

2. September 2025

B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

Weiterlesen

B1: Härtetest und Feinschliff beim Turnier „Emsdettener Wanne“

Zwei Wochen nachdem die Mannschaft von der HG Oftersheim/Schwetzingen nach wiederum zweiwöchiger Regenerationspause ihr Training aufgenommen hatte, machte sich die illustre „Reisegruppe JBLH B1“ in mehreren Kleinbussen auf den Weg zum anspruchsvollen Turnier in Emsdetten.

Wie immer war die sogenannte Förster-Sirene aus dem mitgereisten Elternkreis das eindrucksvolle Signal, um in das Spiel zu starten . . . und gleich in der ersten Partie hatte die Kurpfälzer es mit einem körperlich und spielerisch sehr starken ATSV Habenhausen – ebenfalls Jugend-Bundesliga-Handball im Norden – zu tun. Dies war mit Sicherheit die herausforderndste Begegnung der Vorrunde. Mit einer sehr offensiven 3:2:1-Deckung stressten die Habenhausener gleich von Anfang an das HG-Team und es geriet relativ schnell mit drei und vier Toren in Rückstand. Und genau das wollten das Trainerteam Jonah Fassunge / Florian Schwarz von diesem Turnier: stressige Situationen und die Reaktion der Mannschaft darauf, um gut vorbereitet in die Saison zu gehen.

Und die Mannschaft reagierte: durch spielerische Elemente kämpfte sich das Team Tor um Tor heran, mit einer offenen Manndeckung gelangen zwei Ballgewinne und es stand Unentschieden. 15 Sekunden vor Schluss hatte die HG Pech mit dem finalen Wurf. Im Gegenzug erzielte Habenhausen dann mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer. Schade für das Oftersheim/Schwetzinger Team, das einen großen Kampfgeist an den Tag gelegt hatte.

Nach diesem echten Härtetest dachten die mitgereisten Eltern, die B2 des TV Emsdetten wäre einfacher zu bespielen, aber weit gefehlt. Eine technisch und spielerisch gut eingestellte Mannschaft forderte die HG-Jungs, die gleich wieder in den Rückstand gerieten, erneut reagierten und kurz vor Ende das Spiel drehten. Dabei kämpfte das Gäste-Team sowohl gegen die heimische Zuschauerübermacht als auch gegen ein paar wenige Schiedsrichterentscheidungen. Auch diese Spielsituationen werden dem Team in der bevorstehenden Saison in bestimmten Druckphasen helfen. Die HG setzte dann ihre doch größere Klasse durch und ging mit 14:13 als Sieger vom Platz und es folgte mit dem 20:8 gegen die Turnerschaft St. Tönis ein eher einfaches Spiel.

Im letzten Gruppenspiel bekam es das HG-Team mit dem HBV Jena zu tun und kämpfte mit einigen Unwägbarkeiten; kein gutes Passspiel, immer mal wieder falsche Entscheidungen und auch im Abwehr- und Torwartspiel war durchaus Steigerungspotenzial zu sehen. So ging das Spiel, das es unbedingt gewinnen wollte, zur Enttäuschung der Trainer und der Eltern mit 17:19 verloren.

Den Teamabend verbrachte die Mannschaft in der Jugendherberge Tecklenburg. Das Trainerteam hatte – nach der Verpflegung an speziellen Grillstationen – hierfür einiges vorbereitet. Es war aber sowieso das gesamte Wochenende über zu erkennen, dass hier eine ehrgeizige und intakte Mannschaft darauf brennt, in die Runde zu starten.

Durch die Niederlage gegen Jena war es am Sonntagmorgen ohnehin ein schwieriges Unterfangen, noch das Halbfinale zu erreichen, zumal auch einige Spieler angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Gegen den GSV Eintracht Baunatal erspielte sich die Mannschaft nochmal einen 17:8-Sieg, aber im abschließenden Playoff-Spiel gegen JSG Köln war der Aderlass zu groß und „die Luft irgendwie raus“. Oftersheim/Schwetzingen verlor deutlich mit 5:15.

Das Trainerteam zog am Ende ein positives Fazit des Turniers: „Wir wollten Stresssituationen für unser Team und wollten sehen, wie unsere Mannschaft darauf reagiert“, meinte Jonah Fassunge als Resümee des Turniers und Florian Schwarz ergänzte „Jetzt wissen wir ganz genau, woran wir noch arbeiten müssen und der Feinschliff erfolgt in den kommenden zwei Wochen vor dem Start in die Saison“. Beiden Trainern galt ein besonderer Dank der HG-Verantwortlichen für engagierte drei Tage auf diesem tollen Turnier. Bis zum Start in die Bundesliga-Runde gilt es jetzt, die angeschlagenen Spieler regenerieren zu lassen und fit zu bekommen Dann wird die Mannschaft gut vorbereitet zum Klang der Förster-Sirene in die JBLH starten.   /va

Unsere Premium-Partner

Die HG-News. Aus erster Hand.

Du willst regelmäßig über HG-News informiert werden? Registriere Dich jetzt für den kostenlosen HG-Newsletter. Du kannst Dich jederzeit kostenlos wieder abmelden.