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Es klappt auch über zwei Halbzeiten: HG entführt zwei Punkte aus der „Hölle Süd“

B1 erkämpft sich bei Frisch Auf Göppingen einen Sieg

Im Hinspiel zeigte die B1 der HG Oftersheim/Schwetzingen bereits eine Halbzeit lang, dass sie mit einem Spitzenteam der Handball-Oberliga wie Frisch Auf Göppingen mithalten kann. Beim Rückspiel schafften die HG-Jungs dies auch über zwei Halbzeiten und bejubelten in der beeindruckenden EWS-Arena einen verdienten 24:22 (12:11)-Sieg gegen den Bundesliganachwuchs.

Die vielen im Bus mit angereisten Fans der HG sahen einen verhaltenen Start ihrer ersatzgeschwächten Mannschaft. Zu Beginn gelangen den Göppingern einige Tore über den Kreis, vorne haderten die Gäste mit einigen vertanen Chancen und technischen Fehlern. „In der ersten Halbzeit hat uns noch etwas der Teamgeist, Ausstrahlung und vielleicht der Glaube gefehlt“, meinte Trainer Holger Löhr nach dem Spiel. Trotzdem hielten sich seine Jungs mit schönen Toren im Spiel. Sowohl über Schnellangriffe als auch im Positionsangriff gelangen Treffer. In der Mitte der ersten Halbzeit startete Dario Bennefeld im Tor der HG durch und brachte die Angreifer Göppingens ein ums andere Mal zur Verzweiflung. Auch seine Vorderleute wurden immer besser und unterbanden die gefährlichen Kreisanspiele. Mit einem Tor Vorsprung ging es in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel ließ die starke und kämpferische Abwehr kaum Chancen zu, und wenn doch ein Ball durchkam, schlug der weiterhin bärenstarke Torwart zu. So kam die Mannschaft der HG ganz nach dem Geschmack ihrer Trainer ins Tempospiel. Den ersten Drei-Tore-Vorsprung vermochten die Hausherren noch auszugleichen (20:20 in der 40. Minute), doch auch wenn die HG-Jungs in der heißen Endphase des Matchs zwei Großchancen ausließen, besiegelte Tim Löhr mit seinem siebten Treffer zum 22:24 den Sieg gegen die favorisierten Göppinger. 

„Wir haben eine sehr gute Abwehrleistung mit einem sehr guten Dario dahinter gesehen“, resümierte Holger Löhr. Auch das Tempospiel in der zweiten Halbzeit und die Disziplin im Angriff, über die auch die Außenspieler freigespielt wurden, gefielen dem Coach. Für die Jungs, das Trainerteam Holger Löhr und Florian Schwarz und die im Bus mitgereisten Fans war das Spiel in der weiträumigen Hohenstaufenhalle (aktuell EWS-Arena genannt) sicherlich ein schönes Erlebnis, das nachhallen wird.

Mit dem Sieg gegen den Tabellendritten hält sich der Mannschaft im Spiel um den vierten Platz der Baden-Württemberg-Oberliga, der vermutlich die direkte Qualifikation für die neu formierte Bundesliga der B-Jugenden bedeuten wird.

HG Oftersheim/Schwetzingen: Dario Bennefeld, Elias Villa Apps; Nick Hirning (4), Tom Baldauf, Raphael Schmitt, Adrian Summ (1), Tim Löhr (7/1), James Orr, Simon Wacker (5/1),Tim Plettenberg (1), Lars Kruse, Adrian Oborowski, Leon Getrost (6), Robin Wolf.               nan / Bilder Frank Weingärtner

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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