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Pflichtaufgabe gemeistert

Der TV Hochdorf scheint der A-Jugend der HG irgendwie nicht richtig zu liegen, aber es reichte zu einem 22:19 (14:11)-Sieg, der gegen Ende noch ein wenig auf der Kippe stand (18:20/54.). Da fast gleichzeitig der TV Bittenfeld gegen Göppingen verlor, ist die Tür auf Rang 2 noch offen. Aber dafür muss auch der TVB am Samstag bezwungen werden. Das erste von noch zwei möglichen Endspielen.

Dazu, zu den Endspielen um die Pokal-Play-offs, zählte letztlich auch diese Partie. Dies war allen Spielern bewusst, entsprechend gingen sie diese Aufgabe auch an und kamen allmählich in Vorteil (5:7, 6:9, 11:15, 15:20/46.). Da sich die Gastgeber aber aufopferungsvoll wehrten, wollte der Vorsprung nie so richtig deutlich werden (9:9, 14:17). „Eigentlich war es ein ganz gutes Spiel von unseren Jungs“,  kommentierte Trainer Thomas Herr. Beidseitig wurde dabei ordentlich in der Deckung zugelangt, teilweise agierten die Opponenten etwas ungestüm (12:14 Strafminuten). So mussten Jan-Philip Werthmann (TVH/39.) und Finn Thüre (55.) nach ihrer jeweils dritten Hinausstellung mit Rot auf der Tribüne Platz nehmen.

Aber dann fehlte der Gästemannschaft für gut zehn Minuten jegliche taktische Disziplin, wurde kritisiert. „Da wurde nicht umgesetzt, was wir angesagt hatten, nehmen uns frühe, schlecht gewählte Abschlüsse“, monierten die Coaches. Hochdorf, dass sich zu keiner Zeit aufgeben hatte, nutzte diese Möglichkeit postwendend aus, wollten die Partie drehen und dem Favoriten ein Schnippchen schlagen. Doch HG- Spielmacher Steven Beck behielt die Nerven, verwandelte seinen dritten Siebenmeter zum 18:21 (56.). In den folgenden Gegenzügen wehrten indes Oftersheim/Schwetzingens Keeper Florian Steinbach und Philipp Grab jeweils einen Strafwurf ab, Beck dafür netzte auch seine Nummer vier vom Strich zum 18:22 (60.) ein und bereitete allen Spekulationen über einen Punktverlust ein Ende. Jan-Philipp Winklers finaler Treffer zum Endstand war rein statistischer Natur.

Erklärungsnot bekam übrigens der Oftersheimer Matthias Polifka. Hochdorfs Drittliga-Interimscoach hatte am Vortag an gleicher Stelle in seiner dritten Partie seinen dritten Sieg mit dem TVH feiern dürfen. Aber jetzt feuerte er logischerweise den Gast an, zur Verwunderung all jener Pfälzer, die zuvor nicht wussten, dass sein Sohn Yannick bei der HG für die rechte Außenposition verantwortlich ist.

HG: Steinbach, Grab; Schleidweiler (1), Seidenfuß (1), Beck (8/4), Kern, Grimm, Trunk (1), Haase (5), Nasgowitz (5), Thüre (1), Polifka.

Bild: Thomas Grab

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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