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„Trotz der Niederlage gar nicht so unzufrieden“

B1 verliert trotz starker erster Halbzeit gegen Frisch Auf Göppingen

Die Überraschung gegen den Favoriten Frisch Auf Göppingen blieb der B1-Mannschaft der HG Oftersheim/Schwetzingen in der Handball-Oberliga Baden-Württemberg verwehrt. Trotz der knappen Führung in der Halbzeit mit 13:12 konnte die 23:27-Heim-Niederlage nicht abgewendet werden.

Die Partie begann vielversprechend für das Team der HG. Durch die solide und aggressive Abwehrarbeit, bei der die Jungs gut verschoben, kamen die Gegner kaum zu Torchancen. Offensiv spielte die HG im Positionsspiel variantenreich, es wurde für die Außenspieler abgeräumt, der Kreis gefunden und Tore aus Kombinationen erzielt. Auch einige Schnellangriffe führten über die erste und zweite Welle zu Toren für die Hausherren. Trainer Holger Löhr zeigte sich besonders mit der Leistung in der ersten Halbzeit zufrieden, in der sein Team die Dinge “ordentlich gelöst” habe. Mit der erwähnten knappen Führung und einer Zwei-Minuten-Strafe für die Göppinger ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel gelang es den HGlern nicht, sich das Spiel in Überzahl zunutze zu machen. Im Gegenteil, die Gäste drehten das Spiel und zogen in knapp zehn Minuten auf einen Sechs-Tore-Vorsprung davon (14:20). Die Gastgeber schienen aus dem Tritt geraten zu sein. Einige nicht vorbereitete Abschlüsse verpassten ihr Ziel und bei etlichen gut herausgespielten Chancen scheiterten die Jungs am starken Torwart von FAG. Es war wie verhext, drei Tore in den ersten 13 Minuten der zweiten Halbzeit waren die magere Ausbeute. Gegen Ende des Spiels fand das Wurfglück wieder seinen Weg zu den Hausherren, der Vorsprung der Gäste aber war nicht mehr einholbar. Am Ende musste Oftersheim/Schwetzingen sich mit vier Toren Differenz geschlagen geben.

Die Mannschaft hat in der ersten Halbzeit gezeigt, dass sie mit einem Spitzenteam mithalten kann. Das Resümee der Trainer Holger Löhr und Florian Schwarz fällt daher versöhnlich aus. „Wir Coaches waren trotz der Niederlage gar nicht so unzufrieden“. Den Wendepunkt in der Partie sehen die Übungsleiter in der nicht genutzten Überzahl gleich zu Beginn der ersten Halbzeit. Die habe dazu geführt, dass ihre Mannschaft ihre Linie und ihren Mut verloren habe.

Der Blick richtet sich nun auf das nächste Spiel gegen JANO Filder, bei dem die Mannschaft erneut die Gelegenheit hat zu zeigen, dass sie über zwei Halbzeiten mit den Topteams mithalten kann. Als Außenseiter können die Jungs befreit aufspielen und die Lehren aus dem Göppingen-Spiel ziehen. Für Schwarz gilt es, vor allem die Fehlerquote bei den Abschlüssen zu reduzieren und sich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen. Dann könne die Mannschaft am kommenden Wochenende den nächsten Schritt machen.

HG Oftersheim/Schwetzingen:  Dario Bennefeld, Gawen Weingärtner; Adrian Summ, Nick Hirning (1), Tim Löhr (8), James Orr, Tim Plettenberg (3), Manuel Ihrig (2), Lars Kruse, Adrian Oborowski (1), Leon Getrost (6), Robin Wolf (2). nan/Bilder: Siegfried Brombach

Nächstes Spiel:  JANO Filder – HG Oftersheim/Schwetzingen (Samstag, 15.15 Uhr, Egelsee-Sporthalle 1, Neuhausen auf den Fildern)

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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