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HG II kämpft glücklos bis zum Schluss

Handball-Badenliga: Oftersheim/Schwetzingen lässt Favorit Hardheim bis zum Ende nicht davonziehen

Einen Achtungserfolg verbuchte die HG Oftersheim/Schwetzingen II für sich. Sie unterlag dem Badenliga-Favoriten TV Hardheim „nur“ mit 26:28 (16:17) in einer Handballpartie vergebener Chancen und manchmal falscher Entscheidungen (nicht der Schiedsrichter).

HG-Trainer Lars Fichtner hatte im Vorfeld seine Männer aufgefordert, völlig losgelöst vom Ergebnis, mit unbändigem Willen die Begegnung bis zum Ende zu bestreiten. Dieser Vorgabe kamen sie nach, steckten dafür aber auch ordentlich ein. So wurde Silas Grimm etwas zu energisch abgeräumt, so dass sein vermeintlicher Kontrahent mit Rot vom Platz musste (9.). Trotz aller Möglichkeiten blieb aber die Ausbeute mager (5:8/13.).

Kurz darauf fiel Fynn Thüre, der einzige Kreisläufer der Gastgeber,  nach einem Bodenkampf in der Abwehr aus. „Ich bekam irgendetwas hartes, spitzes in den unteren Rücken“, berichtete er und war noch lange nach Abpfiff in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. 

Seine Rolle übernahm zunächst Linksaußen Lukas Braun: „Fynns Ausfall am Kreis war sehr spürbar.“ In der zweiten Spielhälfte war auch Thorsten Micke teilweise dort im Einsatz. Dieser gab seinen ersten Eindruck wider: „Unsere Abwehr war phasenweise schlecht, wir kassierten zu viele Gegentore von einer erfahrenen Mannschaft.“ Doch gerade die jungen HG-Kräfte brachten den Hausherren immer wieder heran. So ein Dreierpack von Norman Merkel zum 11:11 (20.). Der achtfache Torschütze Maximilian Kuhlee steuerte sogar die erste – allerdings auch einzige – Führung (16:15) bei. Und die Deckung war bei weitem nicht so schlecht wie in der ersten Enttäuschung verspürt. Schließlich gelangen zahlreiche Balleroberungen, nur eben deren Verwertung war suboptimal.

Nach dem Seitenwechsel hielt A-Jugend-Torwart Nils Bräunling mit seinen neun Paraden Oftersheim/Schwetzingen im Rennen.  Immer wieder boten sich Chancen zur Trenwende, so beim 19:20, dem fünf torlose Minuten folgten, oder dem 23:24, einem mit aller Gewalt durchgeboxten Konter von Rechtsaußen Thorben Zimprich. Diese Möglichkeiten blieben aber letztlich ungenutzt auf der Strecke. So erklärt sich auch das dünne Abschnittsergebnis des zweiten Durchgangs mit 10:11. Eine offene Deckung ganz am Ende brachte auch nichts Zählbares mehr ein.

„Im Endeffekt hat sich in den entscheidenden Momenten die größere Erfahrung durchgesetzt, während bei uns da die falschen Entscheidungen getroffen wurden“, fasste Fichtner zusammen. „Aber der geforderte Wille war die ganze Zeit da.“

HG: Herb, Bräunling; Fendrich (1), Kuhlee (8), Micke, Kirsch (2), Thüre, Braun (4/2), Rothardt (2), Kirchner, Merkel (5), Grimm (1), Zimprich (1), Löffler (2). mj

Bilder: Lutz Rüffer

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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