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0:8-Lauf bringt Niederlage

Jugend-Bundesliga Handball: HG „verschläft“ nach der Pause in Bittenfeld

Mit einer 27:31 (13:12)-Niederlage im Gepäck musste die HG Oftersheim/Schwetzingen den Auftakt in die Bundesliga-Pokalrunde erfolglos beim TV Bittenfeld abhaken.

Es war zunächst das erwartete ständig enge Duell, dass den Gast kurz nach dem Seitenwechsel und mit einem Treffer von Linus Schmid mit zwei Toren Vorsprung in der Bittenfelder Gemeindehalle sah. „Unsere Führung zu diesem Zeitpunkt war dabei durchaus verdient“, urteilte HG-Trainer Justin Hahne. „Unsere Abwehr stand gut, mit einen gut aufgelegten Steffen Sommer im Tor. Leider fehlte uns etwas Matchglück, sonst hätte diese Führung auch um einiges höher ausfallen können“, spielte er auf etliche unglückliche Abschlüsse an, die sich später rächen sollten.

Denn dann folgte, teilweise auch wegen zweier Zeitstrafen gegen die HG ein gewaltiger Einbruch. Der TVB drehte mit einem 8:0-Lauf die Begegnung komplett in seine Richtung. „Wir verschlafen etwas die erste Viertelstunde nach der Pause, wobei davon fünf Minuten richtig schlecht waren mit drei technischen Fehlern in drei Angriffen, welche in direkte Kontertore mündeten“, sah Hahne klar den Knackpunkt der Partie in dieser vorentscheidenden Phase.

Davon erholte sich das Kurpfälzer Team nicht mehr richtig und der Gastgeber ließ sich kaum noch von seinem Weg zum Sieg abbringen. „Unsere Mannschaft hat aber nie aufgegeben und das Ziel im Auge behalten, dass jedes Tor wichtig werden könnte, so dass wir im Rückspiel noch die Chance haben, den direkten Vergleich zu unseren Gunsten zu drehen“, verteilte der Oftersheim/Schwetzinger Coach auch Lob und summierte auf: „Wir haben insgesamt über 45 Minuten ein ordentliches Spiel abgeliefert.“ Aber nicht nur eine alte Handballweisheit sagt, dass jede Partie über eine volle Stunde Spielzeit geht.

Am Samstag geht es ab 19.30 Uhr in Oftersheims Karl-Frei-Halle gegen die JSG Balingen/Weilstetten weiter.

HG: Rabe, Sommer; Hell (1), Eden (5), Diesterweg (6), Hepp, Grub (1), Schroiff, Huljak (2), Auth, Schmid (4), Nauß, Maurer (8/6), Heckmann. mj

Bild: Lutz Rüffer

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25. Oktober 2025

„Mentalität und Einsatz stimmen“

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„Mentalität und Einsatz stimmen“

3. Liga: HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen Stellung zur aktuellen Situation.

Die HG Oftersheim/Schwetzingen steckt vor dem heutigen Drittliga-Handballspiel gegen den VfL Pfullingen vielleicht nicht unbedingt in der Krise, aber zumindest in einem Loch, aus dem sie wieder herauskommen will. Zu Beginn der Woche war es noch etwas hektisch. Schließlich übt Trainer Christoph Lahme noch einen „normalen“ Beruf im IT-Wesen aus und Kapitän Marc Kern (Bild) musste an der Universität Klausuren bewältigen. Trotzdem nahmen sich beide Zeit für dieses Interview.

Wie kann man mit so einer Situation von Trainerseite umgehen – ohne sich ständig in seinen Ansagen zu wiederholen?

Sich hinterfragen ja, zweifeln nein: HG-Coach Christoph Lahme

Christoph Lahme: Wiederholen ist gar kein schlechter Ansatz. Genau diese Art der Wiederholungen, egal ob verbal oder über Spielsituationen, sind es, die uns in manchen Abläufen einfach fehlen. Es ist mir durchaus bewusst, dass ein Henri Hell nicht 1000 Wiederholungen mit Yannick Muth hatte. Oder einer der beiden mit Sinan Antritter. Geschweige denn mit Istvan Ferger. (Die Spieler können hierbei beliebig ausgetauscht werden.)  Ich bin froh, dass wir unter Woche wieder einigermaßen in Trainingssituationen kommen, bei der die am Wochenende nebeneinander um Punkte ackernden Jungs gemeinsam auf der Platte stehen. Der momentane Tabellenstand ist natürlich nicht zufriedenstellend, jedoch müssen wir auch realistisch sein. Der Spaß muss zurück in die Trainingshalle, ohne den geht es nicht. Schlechte Stimmung und Nörgeln helfen uns nicht und auch kein Hinterherjammern verpasster Chancen. Die Mentalität stimmt und auch der Einsatz, wir müssen jetzt einfach mal durchziehen und uns belohnen.

Welche Rolle kommt dem Mannschaftskapitän in dieser schwierigen Phase zu?

Marc Kern: In erster Linie versuche ich, Ruhe ins Team zu bringen und den Fokus zu halten. Wenn’s nicht läuft, ist jeder schnell unzufrieden, was wiederum zu Unkonzentriertheiten führt. Da braucht es jemanden, der vermittelt, motiviert und manchmal auch klare Worte findet. In dieser Hinsicht muss auch ich mich definitiv noch steigern.

Wie gehst du persönlich mit der Situation um?

Kern: Ehrlich gesagt, ist das nicht leicht. Niederlagen nagen an einem, vor allem, wenn man sieht, dass der Wille und das Können vorhanden sind. Ich versuche, nach vorn zu schauen und das Positive herauszufiltern. Jammern hilft uns nicht weiter.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, die Lage zu verbessern?

Kern: Ich kann/muss vorangehen – mit Einsatz, Körpersprache und Kommunikation. Ich versuche, das Team auf dem Platz zu pushen und auch außerhalb des Spielfelds Gespräche zu suchen.

Wie steht es um die Stimmung im Team?

Kern: Natürlich ist sie nicht auf dem Höhepunkt. Frust ist da, aber das gehört im Sport dazu. Wichtig ist, dass wir im entscheidenden Moment zusammenhalten und jeder versteht, worum es geht.

Den Anhängern zu versprechen, dass ihr bis zum Ende kämpft, klingt ausgelutscht. Was könnte man ihnen diesmal sagen?

Kern: Ich verstehe, dass die Fans solche Worte irgendwann nicht mehr hören können. Wir wissen, dass wir besser sein müssen und vor allem besser sein können. Jeder im Team will zeigen, dass wir brennen, die nächsten Punkte in der Nordstadthölle zu behalten.

 Zweifelt der Coach auch an seinen eigenen Entscheidungen?

Lahme: Zweifeln ist absolut fehl am Platz, jedoch ist eines auch klar: Ich hinterfrage ständig meine Entscheidungen – egal ob bei Sieg oder Niederlage. Das gehört einfach dazu und hilft mir auch, besser zu werden. Wenn man am nächsten Tag das Spiel im Video schneidet, fragt man sich ständig, wieso man hier nicht anders als Trainer agiert hat. Es ist das gleiche Learning wie bei den Spielern.

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – VfL Pfullingen (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)

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