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Laden... HG Oftersheim/Schwetzingen

„Wir brauchen die erneuerbaren Energien“

Beim „Welde-Kamingespräch“ geht es um die Bewältigung der Klimakrise – auch auf lokaler Ebene

Eigentlich ist der Handball das zentrale „Kerngeschäft“ der HG Oftersheim/Schwetzingen. Doch immer wieder blickt die Handball-Gemeinschaft über den Tellerrand des Sports hinaus, widmet sich gesellschaftlichen Themen und Herausforderungen dieser Zeit. Eine inzwischen etablierte Plattform dafür ist das „Welde-Kamingespräch“, das jetzt zum fünften Mal stattfand und zu dem die HG immer ihre Gönner und Sponsoren, aber auch Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft einlädt – quasi ein großes Netzwerktreffen. Diesmal ging es um Nachhaltigkeit und insbesondere die Bewältigung der Klimakatastrophe.

Passenderweise fand das „Welde-Kamingespräch“ diesmal beim Namensgeber der Veranstaltung in dessen Brauhaus in der Mannheimer Straße statt – der „Geburtsstätte der Brauerei“ wie Geschäftsführer Max Spielmann betonte. Ihn und sein Unternehmen beschäftigen die aktuellen Herausforderungen, auch unter dem Gesichtspunkt der gleichsam ökologischen wie ökonomischen Nachhaltigkeit.

Mit Landtagsmitglied und Staatssekretär Dr. Andre Baumann und Torsten von Borstel folgten ihm zwei Referenten, die interessante Aspekte zum Thema des Abends präsentierten. Von Borstel (Plankstadt) stellte das Projekt „United against waste“ vor, dessen Geschäftsführer er ist. Der gemeinnützige Verein basiert auf einer Initiative der Food-Branche und hat sich die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung zum Ziel gesetzt. „Es geht um Lebensmittel, die eigentlich noch genießbar wären“, erklärte von Borstel (Bild) und betonte: „Wir hätten keinen Hunger auf der Erde, wenn wir nicht so viel wegwerfen würden.“ Gemeinsam mit seinen über 100 Mitgliedern stelle der Verein praxistaugliche Lösungen zur Verfügung, die aufzeigen, dass die Reduzierung von Lebensmittelabfall Geld und wertvolle Ressourcen spart. „Das, was wir machen, ist ökologisch, ökonomisch und sozial.“

Dr. Andre Baumann war als Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft der perfekte Referent für den Themenkomplex des Abends. gerade bei der Energie werde Baden-Württemberg andere Wege gehen müssen: „Wir werden zwar ein Energie-Importland bleiben, aber wir müssen auch selbst sehr viel Energie produzieren“, erklärte er und ergänzte: „Wenn wir den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg erhalten wollen, brauchen wir die erneuerbaren Energien.“. Dazu gehöre der intensive Ausbau von Photovoltaik genauso wie der Blick auf die Windkraft: „Im Rhein-Neckar-Kreis gibt es keine einzige Windenergieanlage – das werden wir ändern“, kündigte er an. 1500 solcher Anlagen sollen in Baden-Württemberg entstehen. Auch der grüne Wasserstoff werde in den Fokus rücken: „Davon brauchen wir raue Mengen.“ Den zahlreichen Vertretern des Mittelstands im Saal empfahl Baumann (Bild), sich Unterstützung zu holen: „Es gibt viele Beratungsmöglichkeiten für Betriebe.“

Die Themen des Abends – Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Energiesparen – beschäftigt logischerweise auch die Kommunen schon lange. Und die nächsten Schritte sind in Sicht. „Oftersheim hat noch kein Klimaschutzkonzept“, erklärte der neue Bürgermeister Pascal Seidel – das will er ändern: „Wir werden auch einen Klimaschutzbeauftragten einstellen.“

In dieser Hinsicht ist Schwetzingen schon weiter, beides gibt es bereits. Aber es gebe viele andere Herausforderungen. So kündigte er an, dass die Gestaltungssatzung, die gerade in innerstädtischen Bereichen keine Photovoltaikanlagen zulasse, dementsprechend geändert werde, damit das möglich sei. Auch bei der Nordstadthalle einschließlich Schwimmbad werde über solche Anlagen nachgedacht: „Da sind wird dran.“ Dazu ergänzte Staatssekretär Baumann, dass solche Anlagen auch auf denkmalgeschützten Gebäuden mit großen Dachflächen entstehen könnten: „Das wird kommen.“

Aber generell könne, so Steffan, die Stadt alleine nichts bewirken, die Bevölkerung müsse mitziehen: „Selbst wenn wir alles machen, was möglich ist, reden wir über eine CO2-Einsparung von drei bis vier Prozent.“ Ohne das „Kerngeschäft“ Handball ging der Abend übrigens doch nicht über die Bühne. Dabei fielen die Zwischenbilanzen unterschiedlich aus: Bei den Damen herrscht eitel Sonnenschein: „Beide Mannschaften sind Tabellenführer, es läuft sehr gut“, berichtete die Sportliche Leiterin Saskia Zachert. Ähnlich sehe es bei der männliche A-Jugend aus, die auf dem Wege sei, die direkte Qualifikation für ein weiteres Jahr in der Bundesliga zu erreichen, sagte Trainer Christoph Lahme, der inzwischen auch für die im Tabellenkeller hängende Drittligamannschaft verantwortlich ist: „Diese Platzierung zeigt nicht unser Können. Aber wird sind auf dem richtigem Weg“, ist er hoffnungsfroh.

Schwetzinger Zeitung, 17.11.2022

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